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Der Agent - The Invisible

Der Agent - The Invisible

Titel: Der Agent - The Invisible Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
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Barajas waren sie sofort mit einem Taxi zu einem Hotel an der Gran Via gefahren, einer der bekanntesten Straßen der Stadt. Allerdings hatten sie das Hotel nicht betreten, sondern während eines zwanzigminütigen Spaziergangs darauf geachtet, ob sie beschattet
wurden. Kealeys Sorge galt in erster Linie den spanischen Sicherheitsbehörden, denn es war gut denkbar, dass sein Pass am Flughafen aufgefallen war. Ihm war nichts anderes übrig geblieben, als den auf den Namen Joseph Briand lautenden gefälschten französischen Pass zu benutzen. Naomi war besser dran, ihre gefälschten Papiere stammten von der operativen Abteilung der CIA. Man hatte sie ihr vor dem Abflug nach Island zur Verfügung gestellt.
    Als sie keine Anzeichen für eine Observation entdeckten, fuhren sie mit einem zweiten Taxi zum Sofitel Madrid Plaza de España. Dort angekommen, wählte Kealey die Nummer, die Harper ihm in Oræfi gegeben hatte. Einige Minuten später kam einer der Beschatter, ein Mann namens Ramirez, zu ihnen in die Hotelhalle. Die geräumige, luxuriöse Suite des Teams befand sich im obersten Stock und wurde von einer Scheinfirma der CIA bezahlt, die ihren Sitz in Lexington Park in Maryland hatte. Kealey und Kharmai wurden den für die Überwachung Ghafours zuständigen Agenten vorgestellt. Ihre Chefin, eine Frau namens Marissa Pétain, informierte sie über die Gewohnheiten des Algeriers, und danach fuhren sie mit dem Aufzug nach unten, um auf einem Spaziergang die Gegend zu erkunden, wo sie aktiv werden würden. Kurz darauf nahmen sie ein Taxi zu ihrem Hotel an der Südseite der Plaza Mayor. Beim Essen im Restaurant des Hotels herrschte eine angespannte Atmosphäre. Nachdem sie über den vor ihnen liegenden Tag gesprochen hatten, beschlossen sie, sich am nächsten Morgen um sieben Uhr in der Hotelhalle zu treffen. Dann wollten sie gemeinsam zu der improvisierten Einsatzzentrale in der Hotelsuite der Beschatter fahren. Nachdem sie sich geeinigt hatten, gingen sie auf ihre Zimmer, und seitdem hatte er nichts mehr von Naomi gesehen.

    An diesem Morgen waren seine Befürchtungen hinsichtlich ihrer psychischen Verfassung bestätigt worden. Er selbst tauchte verabredungsgemäß um sieben in der Halle auf, von ihr war nichts zu sehen. Nach zehnminütigem Warten war er zu ihrem Zimmer gegangen, um nach ihr zu sehen, doch sie reagierte nicht auf sein Klopfen. Nach einem Augenblick der Unschlüssigkeit fuhr er mit dem Lift in die Halle, um sich an der Rezeption zu erkundigen. Dort konnte man ihm nur versichern, dass sie nicht ausgezogen war, doch das half ihm auch nicht weiter.
    Pétain hatte beiden am Vortag ein Handy gegeben, aber Naomi meldete sich nicht, als er sie zu erreichen versuchte. Als klar war, dass er nicht mit ihr rechnen konnte, verließ er das Hotel allein. Das war jetzt sieben Stunden her, und sie war immer noch nicht aufgetaucht. Während die Zeit verstrich, hing ihre unerklärliche Abwesenheit wie eine dunkle Wolke über ihm, doch trotz seiner Bemühungen, die Anspannung zu kaschieren, hatte sie sich auf die anderen CIA-Agenten übertragen. Jetzt waren alle unruhig und besorgt. Sie hatten sich Kamil Ghafour noch nicht genähert, und die Aktion schien von Beginn an unter schlechten Vorzeichen zu stehen.
     
    Jetzt, als er auf dem auf die Plaza de España gehenden Balkon stand, versuchte er einmal mehr, nicht an Naomis Verschwinden zu denken. Von der nächsten Stunde hing zu viel ab, er durfte sich nicht durch andere Dinge ablenken lassen. Es war zwanzig nach fünf nachmittags. Die Siesta war vorbei, die Stadt zu seinen Füßen erwachte zu neuem Leben. Er trug nur ein weißes T-Shirt, eine dünne Baumwollhose und leichte Nike-Laufschuhe, aber die Hitze war trotzdem erdrückend. Der Ortswechsel von Island nach Madrid bedeutete eine große
Umstellung, doch die Hitze wäre in jedem Fall schwer zu ertragen gewesen. Kurz vor Mittag hatte das Thermometer fünfunddreißig Grad gezeigt, am frühen Nachmittag waren es achtunddreißig. Dazu kam, dass die Klimaanlage in ihrem Hotel an der Calle de los Jardines nicht richtig funktionierte, und es war nicht damit zu rechnen, dass die Hitze nachts nachlassen würde. Nach einem anstrengenden Reisetag und einer schlaflosen Nacht in einem stickigen Hotelzimmer hatte er von den attraktiven Seiten der spanischen Hauptstadt noch nichts mitbekommen.
    Er nahm die Sonnenbrille ab, rieb sich die Augen und blickte dann mithilfe eines Fernglases über den Platz. Die Plaza de España rangierte nicht

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