Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Agent - The Invisible

Der Agent - The Invisible

Titel: Der Agent - The Invisible Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
Vom Netzwerk:
Autokonvoi der Außenministerin waren acht CNN-Mitarbeiter getötet worden, darunter Susan Watkins, eine erfahrene Auslandskorrespondentin und eines der bekanntesten Gesichter des Senders. Die nach dem Anschlag gedrehten Bilder stammten von einem FBI-Angehörigen aus Islamabad.
    Endlich kam Brenneman auf Harpers letzten Satz zu sprechen, noch immer vor den Bildschirmen stehend. »Halten Sie es für denkbar, dass die pakistanische Regierung direkt in diese Geschichte verwickelt sein könnte? In irgendeiner Weise?«
    »Mir erscheint das weit hergeholt, Sir«, antwortete Harper. »Sie sind sehr verärgert über Ihre Haltung hinsichtlich des israelischen Waffenverkaufs an Indien, aber Musharraf hat zu viel zu verlieren, um sich auf so etwas einzulassen. Ich glaube nicht, dass das eine realistische Möglichkeit ist.«
    »Was ist, wenn Sie sich irren?« Der Präsident drehte sich um und blickte Harper an. »Sie haben selbst gesagt, wie ernst Pakistan das Problem Jammu und Kaschmir nimmt, und betont,
dass es deswegen schon mehrere militärische Auseinandersetzungen gegeben hat. Denken Sie an Kargil 1999, und das ist nur das jüngste Beispiel und mit Sicherheit nicht das schlimmste Szenario. Wir reden über ein Land, das über mindestens vierzig Atomwaffen verfügt. Vielleicht hat der Waffenverkauf an Indien das Fass zum Überlaufen gebracht.«
    »Ich kann nicht glauben, dass sie so ein Risiko eingehen würden, Sir«, antwortete Harper. »Meiner Ansicht nach sollten wir uns mit Urteilen zurückhalten, bis das Team des FBI einen vorläufigen Bericht liefert. Wie gesagt, auch die CIA ist entscheidend an der Untersuchung beteiligt.«
    »Was mich zum nächsten Punkt bringt«, sagte Brenneman. »Sie kommen gerade aus Übersee zurück, ist das richtig?«
    »Ja.«
    »Ich nehme an, es ist Ihnen gelungen, unseren Mann zu finden.«
    »Allerdings. Er hat seine Hilfe angeboten.«
    »Gut.« Ein Lächeln huschte über Brennemans Gesicht, das sich aber schnell wieder auflöste. Die Lage war viel zu ernst, um wirkliche Erleichterung zu verspüren. »Es beruhigt mich, dass Sie Ihren besten Mann auf diesen Fall ansetzen. Ich habe nicht vergessen, was Kealey für unser Land getan hat, und bin zuversichtlich, dass er auch mit diesem Problem klarkommt.«
    »Da bin ich ebenfalls sicher, Sir, aber er arbeitet nicht allein. Naomi Kharmai ist ebenfalls mit von der Partie. Sie müssten sich an sie erinnern … Denken Sie an den vereitelten Anschlag auf Sie im Jahr 2007 und an den Vorfall in New York im letzten Jahr. Sie hat viel dazu beigetragen, diese Gräueltaten zu verhindern.«
    »Ja.« Brenneman nickte bedächtig. »Eine äußerst fähige
junge Frau. Ich stehe in ihrer Schuld, wie unser ganzes Land, und es freut mich, dass sie dabei ist. Trotzdem, um eines klarzustellen … Ich will genau wissen, wie ihre Instruktionen lauten, weil ich überzeugt bin, dass Amari Saifi irgendwie in die Entführung von Außenministerin Fitzgerald verwickelt ist. Sie sollten alle Anstrengungen auf ihn konzentrieren.«
    »Ich verstehe, Sir. Und ja, es ist Kealeys und Kharmais vorrangiges Ziel, Saifi zu finden.«
    Brenneman nickte zufrieden. »Haben Sie seit dem Anschlag mit ihnen gesprochen?«
    »Nein, ich bin noch nicht dazu gekommen. Ich werde auf dem Weg nach Langley mit ihnen telefonieren.«
    »Gut.« Die Schultern des Präsidenten sackten etwas herab, als hätte man ihn von einer schweren Last befreit. Trotzdem ließ sein beunruhigter Blick darauf schließen, dass noch immer eine große Bürde auf ihm lastete. »Ich weiß, dass Saifi dahintersteckt. Es passt zu allem, was wir über ihn wissen. Vielleicht arbeitet er auf eigene Faust, vielleicht hat er Hintermänner in der pakistanischen Regierung. Wie auch immer, ich will, dass Sie ihn finden. Dann finden Sie auch Außenministerin Fitzgerald. Da bin ich ganz sicher.«
    Harper stand auf, weil ihm das Brennemans Schlussworte zu sein schienen. »Wir tun, was wir können, Mr. President.«
    Brenneman schaute ihm in die Augen, und diesmal war sein Blick hart. »Reden Sie nicht, erledigen Sie den Job. Ich zähle auf Sie. Wie auch Fitzgerald.«

13
    Madrid, Spanien
    Wie viele europäische Länder - und etliche auf anderen Kontinenten - hatte auch Spanien im Laufe der Jahre unter terroristischen Aktivitäten gelitten. Der Grund waren Probleme mit inländischen Separatisten. Seit fast fünfzig Jahren war die Organisation Euzkadi Ta Azkatasuna - im Ausland besser unter dem Kürzel ETA bekannt - die bekannteste

Weitere Kostenlose Bücher