Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Agent - The Invisible

Der Agent - The Invisible

Titel: Der Agent - The Invisible Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
Vom Netzwerk:
Risiko.« Die Mitglieder des Observationsteams reisten mit gefälschten Pässen aus der operativen Abteilung der CIA. Es gab keinen direkten Kontakt zur amerikanischen Botschaft, und wenn ihre falsche Identität aufflog, würden sowohl die CIA als auch die Regierung jedes Wissen darüber abstreiten. Es war eine dieser Situationen, wo die Administration - wenngleich an den Ergebnissen der Operation interessiert - nicht bereit war, sich zu weit vorzuwagen. Nicht einmal, um das Leben der entführten Außenministerin zu retten. Kealey kannte das Spielchen, doch das machte die Sache nicht angenehmer.
    »Wohin soll ich fahren?«, fragte Ramirez.
    »Bis zur nächsten Ecke. Pétain und ich steigen aus, Sie suchen einen Parkplatz. Falls Sie keinen finden, was wahrscheinlich ist, fahren Sie um den Block, bis ich mich melde. Wir gehen zu der Kreuzung, wo diese Straße auf die Calle de San Leonardo de Dios stößt. Wenn es ganz schlimm kommt, können Sie uns unterwegs aufsammeln. Okay, bis dann.«
    Ramirez nickte. »Viel Glück.«
    »Danke.« Kealey warf die Tasche mit dem Geld über die Schulter und vergewisserte sich, dass die CZ 110 hinten in seinem Hosenbund steckte. Dann zog er das T-Shirt über den Griff. Eine besonders überzeugende Tarnung war das nicht, doch die Baustelle war nicht weit entfernt, und in der Menschenmenge auf den Bürgersteigen konnte man sich unauffällig bewegen.
    »Alles klar?«, fragte er Pétain.
    »Ja.«
    Er schaute Kharmai an. »Du wartest hier. Rühr dich nicht vom Fleck.«

    »Du machst einen Fehler, Ryan.« Sie bedachte ihn mit einem wütenden, unversöhnlichen Blick. »Keine Ahnung, was du dir dabei denkst, aber es ist ein großer Fehler, mich abzuhängen.«
    »Wir werden sehen.« Er warf ihr einen vielsagenden Blick zu. »Es ist jetzt nicht der richtige Moment, das Thema zu vertiefen.« Er zog die Seitentür auf und stieg aus, gefolgt von Pétain. Kurz darauf hatte sie die Menschenmenge verschluckt, und der Lieferwagen fädelte sich wieder in den Verkehr ein.

15
    Madrid
    Ramirez hatte eine gute Stelle ausgesucht, was Kealey sofort klar wurde, als er sich der Baustelle näherte. Pétain war ein paar Schritte hinter ihm. Sie waren nur etwa hundert Meter vom Tor entfernt abgesetzt worden. Noch wichtiger war, dass Ramirez sich für eine Stelle entschieden hatte, wo es nicht nur den Maschendrahtzaun, sondern zusätzlich einen wackeligen Holzzaun gab. Folglich hatten die Arbeiter sie nicht sehen können, als sie aus dem Lieferwagen gestiegen waren. Das schien nicht besonders wichtig, aber viele Operationen waren schon an ganz anderen Kleinigkeiten gescheitert. Jeder Geheimdienst der Welt blickte auf eine veritable Reihe beschämender Pannen zurück, auch die CIA. Hoffentlich kam jetzt keine weitere dazu.
    Als sie sich dem östlichen Tor näherten, stellte Kealey erleichtert fest, dass es offen stand. Damit mussten sie nicht so lange vor dem Tor herumlungern, wo sie von den falschen Leuten gesehen werden konnten. Das zweite Tor befand sich am anderen Ende der Baustelle und führte auf eine Parallelstraße. Auf dieser Seite fädelte sich gerade ein Laster in den Verkehr ein, und mehrere Arbeiter mit Schutzhelmen warteten darauf, das Tor wieder schließen zu können.
    Viel war nicht los auf dieser Straße, aber aus allen Richtungen kam Lärm - die Maschinen auf der Baustelle, laute spanische Wortfetzen, der monotone Rhythmus von Rapmusik aus
einem vorüberfahrenden Landrover. Zu ihrer Linken hatte ein algerischer Straßenhändler auf einem weißen Tuch seine Waren ausgebreitet, größtenteils illegal kopierte CDs und DVDs. Ein paar Touristen blieben davor stehen, doch der Verkäufer ignorierte sie, immer nach den kleinsten Anzeichen Ausschau haltend, ob ein Polizist auftauchen würde.
    Kealey wandte den Blick von dem Straßenhändler ab und ging weiter, mit Pétain im Schlepptau. Der Gurt der Tasche schnitt in seine Schulter, am Rücken lief ihm der Schweiß hinab. Sein T-Shirt war völlig durchgeschwitzt.
    Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als eine Hand seinen Arm packte.
    »Was wollen Sie sagen?«, schrie Marissa Pétain, um den Lärm des Lasters und der vorbeikommenden Fahrzeuge zu übertönen. Mit einem finsteren Blick zog er sie dicht an sich heran, und sie begriff. »Man wird uns da nicht einfach so reinlassen«, sagte sie ihm ins Ohr. »Was haben Sie vor?«
    »Ich werde ihnen die Wahrheit sagen.«
    Sie schaute ihn mit offenem Mund an, aber er wartete nicht, bis sie ihre Verblüffung

Weitere Kostenlose Bücher