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Der Agent - The Invisible

Der Agent - The Invisible

Titel: Der Agent - The Invisible Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
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gut verstehen. Bisher sind sie noch zurückhaltend, doch im Laufe der Zeit wird es schwerer werden, sich ihrem Drängen zu widersetzen, besonders dann, wenn die Zahl der Opfer weiter steigt. Ich muss wohl nicht eigens betonen, dass wir nicht zulassen dürfen, dass sie die Wahrheit erfahren.«

    Harper und Andrews stimmten zu.
    Brenneman blickte auf seine Hände. »Die bloße Vorstellung, amerikanische Agenten könnten auf ausländischem Boden wegen so einer Aktion verhaftet werden, ist unausdenkbar. Dadurch würden unsere Beziehungen zu Regierungen auf der ganzen Welt unterminiert, ganz zu schweigen davon, dass meine ganze Administration schlecht dastehen würde.« Er legte eine lange Pause ein, um sich die nächsten Worte zurechtzulegen. »Was sich heute in Madrid ereignet hat, ist inakzeptabel. Völlig inakzeptabel. Ich weiß nicht, wie ich es noch deutlicher ausdrücken sollte.«
    Nach einer langen Pause meldete sich Harper zu Wort. »Ich bin ganz und gar Ihrer Meinung, Sir. Es bedarf eigentlich keiner Erwähnung, dass gegen die beteiligten Mitarbeiter Disziplinarverfahren eingeleitet werden. Trotzdem glaube ich, dass unsere Leute, insbesondere Ryan Kealey und Naomi Kharmai, unverzichtbar sind, wenn diese Operation erfolgreich beendet werden soll. Und das Ziel unserer Arbeit ist es natürlich, Außenministerin Fitzgerald gesund nach Hause zu bringen.«
    Brenneman nickte bedächtig. »Dann wollen Sie also, dass sie dabeibleiben.«
    »Ja, Sir«, antwortete Harper ohne jedes Zögern. »Genau das will ich.«
    Brenneman blickte Andrews an. »Wie denken Sie darüber? Sind Sie derselben Meinung?«
    Andrews brauchte länger, nickte aber schließlich. »Ja, Sir, bin ich. Die bisherige Bilanz der beiden spricht für sich. Wir können ihre früheren Erfolge nicht ignorieren.«
    Der Präsident wechselte abrupt das Thema. »Gut, dann kommen wir jetzt zur Frage des Lösegelds. Sagt uns diese
Forderung mehr über die Leute, die hinter dieser Geschichte stecken?«
    Harper und Andrews dachten einen Moment nach. Vor zwei Stunden war in der amerikanischen Botschaft in Islamabad eine VHS-Kassette abgegeben worden, auf der die Verantwortung für die Entführung von Brynn Fitzgerald und der siebenundzwanzig Touristen übernommen wurde, die während der letzten Monate verschwunden waren. Nach einer ausführlichen Befragung des Überbringers - soweit das angesichts des Zeitdrucks überhaupt möglich war -, war man zu der Ansicht gelangt, dass von ihm keinerlei Aufschlüsse zu erwarten waren. Er konnte nicht einmal eine akkurate Beschreibung des Mannes liefern, der ihm das Geld für die Ablieferung des Bandes gegeben hatte. Trotzdem wurde er weiter festgehalten, weil die pakistanischen Behörden seinen persönlichen Hintergrund recherchieren wollten.
    Das Videoband war digitalisiert und anschließend als verschlüsselte Datei nach Langley gemailt worden, wo es auf eine DVD kopiert wurde. Brenneman hatte das Video im Oval Office gesehen, zusammen mit Andrews, Harper, Bale und Stan Chavis. Es war der Beweis dafür, dass Saifi bei allem seine Hand im Spiel hatte. Der algerische Terrorist stand vor einer weißen Flagge mit dem ovalen Symbol der Groupe Salafiste pour la Prédication et le Combat, kurz GSPC. Zuerst forderte er die Freilassung von achtundvierzig in Guantanamo Bay internierten Häftlingen, die entweder in Algerien geboren oder algerischer Abstammung waren.
    Das hatte niemanden überrascht, so wenig wie Saifis zweite Forderung. Er verlangte fünfzig Millionen amerikanische Dollar, die an vierzig verschiedene Banken überwiesen werden sollten, die für ihre Bereitschaft und Fähigkeit bekannt
waren, die Anfragen von Sicherheitsbehörden abzublocken. Der Betrag sollte innerhalb der nächsten achtundvierzig Stunden komplett überwiesen werden. Andernfalls, drohte Saifi, sollte mit der Erschießung von Geiseln begonnen werden. Er kündigte an, mit Fitzgerald anfangen zu wollen, doch Harper glaubte nicht daran. Die Außenministerin war der größte Trumpf des Algeriers, und es schien ausgeschlossen, dass er sie töten würde, bevor er bekommen hatte, was er wollte. In diesem Punkt waren sich alle einig.
    »Die ersten beiden Forderungen sind weder überraschend noch ungewöhnlich, Sir«, begann Harper. »Wenn wir davon ausgehen, dass Mengal nicht beteiligt ist, könnte Saifi das Geld dafür benutzen, der GSPC, von der seit Jahren niemand mehr etwas gehört hat, zu einem neuen Start zu verhelfen. Ist Mengal hingegen mit von der Partie,

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