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Der Agent

Der Agent

Titel: Der Agent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Bergläufer dazwischen, denn Bill hatte vergeblich versucht, sich angesichts dieses Wortschwalls Gehör zu verschaffen.
    „Wer ist Sie?“ fragte Bill hastig in den Augenblick der Stille, der dem gekränkten Schnauben von Süßes Ding folgte.
    „Sie?“ antwortete Süßes Ding um einige Töne höher. „Nun, Schmutzige Zähne, natürlich. Sie hat uns endlich alle dazu gebracht, für unsere Rechte gegen die Männer anzutreten, die uns dauernd erzählen, was wir zu tun haben!“
    Der Bergläufer schnaubte verächtlich.
    Süßes Ding schnaubte verächtlich.
    „Wartet“, sagte Bill schnell, bevor die Dinge zu einem persönlichen Streit zwischen den beiden Dilbianern ausarten konnte. „Zuerst möchte ich wissen, warum Schmutzige Zähne eigentlich von Knochenbrecher festgehalten wird?“
    „Warum? Nun weil Sie die Anführerin von uns Frauen ist!“ antwortete Süßes Ding. „Alles kommt nur daher, daß er auf diese Fatties hört! Knochenbrecher will mich zwingen, mit ihm in seinem Räubernest zu leben, und das werde ich nicht tun! Und das kannst du ihm sagen. Das tue ich nicht, und wenn er Schmutzige Zähne zu Fischköder zerhackt. Ich habe meine Prinzipien!“ Und Süßes Ding hob ihre Nase der Zimmerdecke entgegen.
    Bills Herz setzte einen Schlag aus bei der Bemerkung, Schmutzige Zähne könnte zu Fischköder zerhackt werden. Die Angelegenheit schien weit ernster zu sein, als er zunächst angenommen hatte. Ein Rätsel war ihm allerdings, was die „Fatties“ mit der Sache zu tun hatten. Fatties war der dilbianische Name für Hemnoiden. Bill beschloß, vorerst bei der Kernfrage zu bleiben.
    „Du meinst also, die einzige Möglichkeit, Schmutzige Zähne zu retten, ist, daß du ins Banditental übersiedelst?“
    „Natürlich nicht!“ entgegnete Süßes Ding. „Du brauchst nur hinzugehen und ihm Schmutzige Zähne wegzunehmen. Warum hat Sie dich wohl sonst kommen lassen?“
    „Nun …“ Bill entschied, lieber nicht zu sagen, daß Schmutzige Zähne in keiner Weise für sein Hiersein verantwortlich war. Die Situation war auch so schon kompliziert genug, ganz abgesehen davon, daß Anita Lyme für Süßes Ding offenbar so etwas wie eine Heldin war. „Du sagst, ich gehe einfach hin und hole sie da heraus?“
    „Nun, wenn du schon einmal da bist, würde ich an deiner Stelle dem Knochenbrecher auch gleich eine Lehre erteilen“, erklärte Süßes Ding. „Allein der Gedanke, jemanden wie Schmutzige Zähne zur Gefangenen zu machen! So etwas kann auch nur ein Bandit tun. Sag ihm, du schlägst ihm auch eine für mich!“
    „Ihm eine schlagen … ich verstehe nicht“, begann Bill.
    Süßes Ding verlor die Geduld. „Nun, ich begreife nicht, was daran so schwer zu verstehen ist!“ rief sie wütend. „Ich habe erklärt und erklärt, bis sogar ein Shorty wie du imstande sein sollte, es mitzubekommen. Ich werde Knochenbrecher nicht heiraten, es sei denn, er gibt sein Banditenleben auf und läßt sich als Bauer hier in Sumpfloch nieder. Es ist alles Quatsch von wegen, daß ein Mädchen dahin gehen muß, wo der Mann ist! Nein, nein, Schmutzige Zähne hat es uns genau erklärt. Wir haben genau so viel Recht zu sagen, wo wir leben wollen, wie die Männer. Knochenbrecher ist auch nicht besser als die anderen, aber Schmutzige Zähne gefangenzunehmen, war wirklich ein Fehler. Ich wünschte, ich könnte sein Gesicht sehen, wenn du’s ihm zeigst!“
    „Was zeigen?“ fragte Bill bestürzt.
    „Wenn du ihn herausforderst, natürlich!“ fuhr Süßes Ding ihn an und wandte sich der Tür zu, die auf die Straße führte. „Natürlich wird er dir Schmutzige Zähne nicht zurückgeben, es sei denn, du kämpfst um sie mit ihm und gewinnst, so wie Halbe Pinte Per Post, als dieser Mann aus den Bergen mit einer Shorty-Frau davonrannte. Also gehst du besser gleich ins Tal. Ich habe lange genug auf Knochenbrecher gewartet, und vermutlich gibt es keinen anderen in und um Sumpfloch, der genügend Mut hat, es mit ihm aufzunehmen!“ Damit ging sie hinaus und schlug die Tür hinter sich zu. Gleich darauf öffnete sich die Tür wieder, und sie steckte ihre Nase durch den Spalt. „Er weiß übrigens, daß du kommst und warum. Ich habe ihm eine Nachricht geschickt.“

 
4.
     
    Süßes Dings Nase verschwand. Die Tür schlug erneut zu. Bill schwirrte der Kopf. Wenn es irgend etwas gab, das er ganz bestimmt nicht die Absicht hatte zu tun, dann war es, diesen Banditen Knochenbrecher zu einem Kampf herauszufordern, genaugenommen, weder diesen, noch

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