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Der Agent

Der Agent

Titel: Der Agent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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einer Hand flachgelegt hättest.“
    Bill schluckte heftig.
    „Und daß er außerdem sagen könnte“, fuhr der Bergläufer genüßlich fort, „daß er niemals die Geschichte von Halbe Pinte Per Post und dem Flußufer-Schrecken geglaubt hätte und daß seiner Ansicht nach kein Shorty einen Kampf mit einem Mann wie ihm länger als zwei Sekunden standhalten würde, und daß ich dir das gern wiedererzählen könnte. Was ich natürlich getan habe, und daraufhin hast du ihn natürlich herausgefordert, sofort, Schwerter oder was immer er will.“
    „Schwerter …“, murmelte Bill benommen.
    „Ich weiß, wie du dich fühlst“, sagte der Bergläufer plötzlich mitfühlend. „Schwerter sind auch zu dumm, wenn ein Mann noch seine Zähne und Nägel hat. Aber wir werden dir ein Schwert anfertigen lassen, und dann wird das Duell durchgeführt. Inzwischen wissen auch alle Bescheid. Deshalb hat Knochenbrecher auch zu dir gesagt, du solltest bei Tageslicht zurückkommen, und du hast es ihm versprochen, und das hieß soviel, daß du zurückkommen würdest, sobald es genehm ist, um mit ihm zu kämpfen, bei Tageslicht und vor Zeugen. Aber ich bin deiner Meinung, es ist eine trübe Sache, mit Schwertern zu kämpfen.“ Der Bergläufer seufzte schwer. „Aber vielleicht sollte ich mir deshalb keine Gedanken machen“, setzte er hinzu. „Vielleicht gefällt es euch Shorties, mit Werkzeugen zu kämpfen. Ihr benutzt ja für fast alles Werkzeuge, wenn man es recht bedenkt. Nun, dann schlaf dich gut aus – ich sehe dich morgen früh wieder.“
    Bill erwachte aus einem wirren Traum von Donnergrollen wie bei einem heftigen Gewitter, und erst als er richtig zu sich kam, erkannte er, daß das Donnergrollen eine dröhnende Dilbianerstimme war, die nach Hacke-und-Schaufel schrie.
    Er kroch aus dem Bett in einem der Schlafzimmer der Residenz, schlüpfte in seine Hose, taumelte mit nackten Füßen den Gang hinunter und riß die Tür zum Empfangszimmer auf. In der Mitte des Raums, immer noch nach ihm brüllend, stand ein Dilbianer. Aber es war nicht der Bergläufer, wie Bill automatisch angenommen hatte, sondern das merkwürdigste Exemplar der dilbianischen Rasse, das er bisher zu Gesicht bekommen hatte. Er war überhaupt das breiteste Geschöpf auf zwei Beinen, das Bill jemals begegnet war. Im Vergleich zu diesem Dilbianer war Mula-ay geradezu mager und das, obgleich der Hemnoide gewiß einen Kopf kleiner sein mußte. Sein Gewicht vermochte Bill nicht einmal zu schätzen, aber er wog vermutlich mindestens doppelt so viel wie ein normaler Dilbianer. So pelzig und rund war er, daß er Ähnlichkeit hatte mit einem jovialen, wenn auch etwas monströsen Teddybär. Dieser Eindruck täuschte offenbar, denn kaum hörte er Bill durch die Tür kommen, wirbelte der Dilbianer auf Zehenspitzen herum, wie ein Ballettänzer, als bedeute sein ungeheures Gewicht gar nichts.
    „Nun, da bist du ja, Hacke-und-Schaufel!“ sagte er mit einer Stimme, die dröhnte wie eine Kesselpauke. „Ich hab’ mir gedacht, wenn ich nur hier stehenbleibe und nach dir schreie, dann wirst du schon früher oder später erscheinen.“
    „Hmpf!“ machte Bill tief unten in seiner Kehle. Er war immer noch nicht ganz wach, und am frühen Morgen war seine Laune sowieso nicht die beste. Die Tatsache, daß man ihn aus dem Schlaf geholt hatte und dazu noch auf eine Weise, wie ein Mensch einen Hund herbeizurufen pflegte, besserte seine Laune auch nicht im geringsten. „Ich dachte, du wärst der Bergläufer!“
    „Der Postbote?“ Das Lachen des Dicken erschütterte die Dachbalken. „Sehe ich etwa wie dieser magere Bergkater aus?“ Sein Lachen verebbte; er blickte auf seinen ungeheuren Bauch, klopfte ihn zärtlich und stieß einen schweren Seufzer aus. „Nein, ich kann nicht mehr in den Bergen laufen. Ich kann heutzutage nur noch von einem Ort zum anderen watscheln.“
    „Nun … äh …“, murmelte Bill verlegen.
    „Ich weiß, du denkst, daß ich mein Essen zu sehr genieße, und ich nehme es dir nicht übel.“ Er seufzte wieder. „Vermutlich hat man dir schon von dem armen Mehr Marmelade erzählt.“
    „Mehr Marmelade?“ Bill meinte, diesen Namen schon gehört zu haben.
    „Richtig. Ich bin der Gastwirt hier“, erklärte Mehr Marmelade. „Du hast schon mit meinem kleinen Mädchen gesprochen. Ja, ich bin Süßes Dings armer, alter Vater, seit zehn Jahren Witwer – würdest du das glauben?“
    „Tut mir leid für dich“, murmelte Bill.
    „Ein alter, müder Witwer“,

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