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Der Algorithmus der Liebe: Roman (German Edition)

Der Algorithmus der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Der Algorithmus der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurie Frankel
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mehr Spaß.«
    Sie hatten wirklich Spaß beim Baseball. Genau wie bei ihrer nächsten Verabredung in einem Restaurant, das zwar deutlich einfacher war als die Gourmettempel, die Sam anfangs vorgeschlagen hatte, in Seattle aber immer noch als schick durchging. Genau wie bei der Theateraufführung, die Meredith für die übernächste Verabredung aussuchte, und nach der sie ihn genauestens nach seiner Meinung befragte. Er fühlte sich an eine Englisch-Klausur in der Schule erinnert, nur dass diesmal mehr auf dem Spiel stand. Genau wie im Drei-Dollar-Kino, wo sie sich einen koreanischen Horrorfilm ansahen, und bei ihrer Wanderung in Hurricane Ridge. Sam hatte trotzdem nicht den Eindruck, dass es bei ihr gefunkt hatte. Vielleicht war aber auch das genaue Gegenteil der Fall.
    »Mir ist aufgefallen«, erklärte Meredith , nachdem sie den ganzen Tag gewandert waren, separat geduscht hatten und mit handtuchtrockenen Haaren zwischen Rotwein, Kerzen und thailändischem Take-away auf dem Boden ihres Wohnzimmers saßen, »dass du mich noch gar nicht geküsst hast.«
    »Hab ich nicht?«, fragte Sam.
    »Nö.«
    »Wie konnte das nur passieren?«
    »Vielleicht, weil du mich nicht magst«, schlug Meredith vor.
    »Das ist sicher nicht der Grund«, antwortete Sam.
    »Dann vielleicht, weil du mich zwar magst, aber ganz schön unattraktiv findest.«
    »Ich glaube fast, das ist es auch nicht«, sagte Sam und rutschte ein wenig näher an sie heran.
    »Vielle icht bist du ein hundsmiserabler Programmierer und dieser Algorithmus funktioniert gar nicht. Vielleicht passen wir überhaupt nicht zusammen, ein ungleiches Paar mit schlechten Zukunftsaussichten und keinerlei Chemie.«
    »Ich bin ein brillanter Programmierer«, erwiderte Sam.
    »Vielleicht hast du ja Angst?«, fragte Meredith.
    »Wovor?«
    »Zurückgewiesen zu werden .«
    »Halte ich für unwahrscheinlich. Vielleicht hast du ja Angst.«
    »Ich?«, fragte sie.
    »Ja, du«, antwortete Sam und rutschte noch ein wenig näher. »Vielleicht hast du zu viel Angst, mich zu küssen. Vielleicht bist du ein Hasenfuß.«
    »Was bedeutet das eigentlich?«, fragte sie. » Dass ich Pfoten wie ein Hase habe, um schneller weghoppeln zu können?«
    » Genau: kleine, behaarte, stinkende Pfoten «, murmelte Sam romantisch, »die wegwollen und dir einreden, dass du mich nicht küssen sollst. Hasen sind nämlich Fluchttiere.«
    »Was du alles weißt, Sam«, murmelte sie zurück.
    »Ist das was Schlechtes?«, fragte er und setzte sich wieder ein wenig aufrechter hin. Er hatte sich mit halb geschlossenen Augen so weit zu ihr hinübergebeugt, dass ihm ganz schwindlig war. Oder vielleicht war das gar nicht der Grund?
    Sie dachte nach. »Ich mag es, wenn meine Männer was im Kopf haben, aber je weniger wir vor unserem ersten Kuss über Stinkepfoten reden, desto besser.«
    »Ich wusste gar nicht, dass wir uns kurz vor unserem ersten Kuss befinden«, log Sam.
    »Tja, dann weiß t du vielleicht doch nicht so viel.«
    Küsste sie ihn oder er sie? Oder waren sie sich inzwischen so nahe, dass sich ihre Münder beim nächsten Einatmen automatisch berührten? Schob Sams wild klopfendes Herz ihn nach und nach zu ihr hin? Oder war es das Schicksal, war es ihre Kompatibilität und die Chemie zwischen ihnen oder hohe Programmierkunst? Sam vergaß, sich dafür zu interessieren. Er vergaß, sich darum Gedanken zu machen. Er vergaß, sich um überhaupt etwas Gedanken zu machen.
    Sie küssten sich lange und hörten dann auf und saßen einfach nur da und atmeten gemeinsam. Überall in Merediths Wohnung hingen Modellflugzeuge an der Decke. Die Schatten, die sie im Kerzenschein warfen, gaben Sam das Gefühl zu fliegen. Oder vielleicht war das gar nicht der Grund. Dann sagte Meredith plötzlich: »Wow, das war schön. Warum hast du so lange damit gewartet?«
    Sam wollte leichthin antworten: »Warum hast du so lange damit gewartet?« Er wollte den »Hasenfuß « w ieder ins Gespräch einfließen lassen, damit sein Herzschlag Zeit hatte, sich wieder zu beruhigen. Stattdessen rutschte ihm versehentlich die Wahrheit heraus: »Ich glaube … ich bin mir ziemlich sicher, dass das mein letzter erster Kuss war. Für immer. Ich wollte ihn voll auskosten.«
    »U nd, hast du ihn voll ausgekostet?«, fragte Meredith.
    »Weiß ich nicht mehr«, antwortete Sam. Sie lächelte, aber auch das war versehentlic h die Wahrheit gewesen. »Darf ich noch mal?«
    L ondon Calling
    Am nächsten Morgen rollte sich Sam auf die Seite, um die schlafende,

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