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Der Altman-Code

Der Altman-Code

Titel: Der Altman-Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Gayle Lynds
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bedrohlich.
    Smith sah Mahmout stirnrunzelnd an. »Was hat das zu bedeuten?«
»Sie marschieren von den Baracken zum Haus des Lagerkommandanten und zu den Unterkünften der Wärter.« Mahmouts Stimme war kaum zu hören. »Jemand muss sie gewarnt haben, oder der Kommandant hat eine außerplanmäßige Inspektion durchgeführt. Es sieht nicht gut aus, Jon.«
»Werden sie das Lager abriegeln?«
»Das werden wir bald wissen«, sagte Mahmout finster.
    Er fand einen losen Stein und warf ihn über den Zaun. Er landete mit einem leisen, kaum hörbaren Klicken auf dem Boden.
    Smith sah im Lager noch immer nichts, das sich bewegte, nicht einmal einen Schatten. Dann spürte er plötzlich einen stechenden Schmerz an seiner Wange. Er war von einem zurückfliegenden Stein getroffen worden und hob ihn auf.
    Mahmout nickte. »Das ist das Zeichen. Das Lager wird dicht gemacht. Wir müssen warten. Mit ein bisschen Glück ist in vierundzwanzig Stunden wieder alles beim Alten. Das einzig Gute ist, Sie werden Thayer vorerst nicht verlegen. Natürlich ist nicht auszuschließen, dass das Lager länger abgeriegelt wird, vielleicht sogar eine ganze Woche lang.«
»Das würde ich uns nicht wünschen. Vor allem Thayer nicht.«
    Sonntag, 17. September - Washington, D.C.
    Leise betrat Charles Ouray das Oval Office. »Mr. President? Entschuldigen Sie, wenn ich störe.« Die Spätnachmittagssonne wärmte den Raum und den Nacken des Präsidenten. Castilla blickte vom President’s Daily Brief auf, der Zusammenfassung der neuesten Nachrichten des Tages. »Was gibt’s?«
»Die CIA-Direktorin hätte Sie gern gesprochen.« Der Präsident nahm seine Lesebrille ab. »Dann lassen Sie sie doch herein, Charlie.« Ouray kehrte mit einer Frau Anfang sechzig zurück.
    Nicht groß und auch nicht gerade schmal, trug sie das graue Haar in einem praktischen Kurzhaarschnitt. Korpulent, mit beachtlicher Oberweite, kam sie zielstrebig in den Raum geschritten. Einige, die ihren Fragen ausgesetzt gewesen waren, verglichen sie mit einem leichten Panzer – schnell, flink und dynamisch.
    »Nehmen Sie Platz, Arlene«, forderte der Präsident sie auf »Es freut mich immer, Sie zu sehen. Was gibt es?« Sie sah zu Ouray hinüber, der seinen üblichen Platz eingenommen hatte. Er lehnte rechts neben dem Präsidenten an der Wand.
    »Schon gut, Arlene. Inzwischen weiß Charlie alles.«
»Na schön.« Sie setzte sich, schlug unter dem Stuhl die Fußgelenke übereinander und sammelte kurz ihre Gedanken, bevor sie begann: »Würden Sie mich bitte zuallererst auf den neuesten Kenntnisstand bringen, was Jasper Kott und Ralph McDermid angeht? Was liegt uns über sie vor? Wann wollen Sie bekannt geben, was wir wissen?«
»Außer Ihren Leuten befasst sich auch das FBI mit der Sache und sammelt Informationen. Mit ein Problem ist die Frage: Was haben sie getan, das wirklich einen Gesetzesverstoß darstellt? Weitergabe nicht geheimer Informationen gehört jedenfalls nicht dazu. Sobald sich jedoch ihre Beteiligung an der Empress -Affäre nachweisen lässt, können wir sie unter Umständen wegen Beihilfe zu Schmuggel belangen. Oder vielleicht hat Kott auch geheime Informationen an McDermid weitergeleitet. Solche Ermittlungen erfordern Zeit, wie Sie wissen. Auf jeden Fall werden wir stichhaltige Beweise benötigen, um sie belangen zu können, weshalb wir vorerst noch keinen von beiden warnen wollen. Jetzt habe ich Ihnen erzählt, was ich weiß. Wie sieht es bei Ihnen aus? Konnten Sie etwas Neues in Erfahrung bringen?« Sie nickte ernst. »Es gibt einen wichtigen Hinweis hinsichtlich des neuen Lecks. McDermid hat noch mit einer weiteren Person hier in Washington Rücksprache gehalten. Mit einem weiteren Komplizen, wenn ich es einmal so nennen darf. Mit einem Partner vielleicht. Einem Mann. Wahrscheinlich in hoher Position. Bisher anonym.« Der Präsident nahm es zur Kenntnis. Er verkniff sich einen wütenden Fluch. »Woher wissen Sie das?«
»Wir hören McDermids Büro in Hongkong ab.« Zum ersten Mal seit Tagen lächelte der Präsident.
    »Manchmal bin ich sogar richtig froh über die Hintertriebenheit der CIA. Danke, Arlene. Und das ist ein aufrichtiges Danke. Ihr Problem ist, nehme ich mal an, dass Sie ihn noch nicht identifizieren konnten?«
»Richtig. Eine unserer Agentinnen in Hongkong glaubt, die Stimme zu erkennen, aber sie konnte sie nicht mit einer bestimmten Person in Verbindung bringen.«
»Haben Sie sie schon gehört?«
Ȇbers Telefon ist die Bandaufnahme nicht gut genug, aber

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