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Der Altman-Code

Der Altman-Code

Titel: Der Altman-Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Gayle Lynds
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Charakter aber es kann nicht annähernd auf vier Sterne verweisen.« Die Rechercheure von Covert-One hatten für Smith herausgefunden, dass es in Shanghai im Moment nur drei Starbucks-Cafés gab, die sich alle auf der Puxi-Seite des Flusses befanden, zwei nicht weit vom Bund.
    Smith antwortete lächelnd: »Ich wollte immer schon mal im alten Friedenshotel absteigen, Dr. Liang. Nennen Sie es meinetwegen eine Marotte eines Geschichtsbegeisterten.« Der Wissenschaftler seufzte. »Wenn das so ist. Natürlich.« Die Limousine fuhr jetzt auf der Uferpromenade, die auf der einen Seite von den Kolonialbauten des Bund, auf der anderen vom breiten, behäbig dahinströmenden Huangpu gesäumt wurde. Smith schaute auf die herrschaftlichen Häuser hinaus, die sich am Fluss entlangzogen. Hier schlug das Herz der alten Britischen Konzession, die sich, 1842 entstanden, fast ein Jahrhundert lang hatte halten können, bis die Stadt schließlich im Zweiten Weltkrieg von den Japanern eingenommen worden war.
    Dr. Liang beugte sich vor und deutete aus dem Fenster.
    »Dort ist Ihr Friedenshotel.«
    »Ja, ich sehe es. Danke.« Von einer grünen Pyramide gekrönt, bestand es aus zwölf Stockwerken gotischer Architektur im Stil der Chicago School. Ein berüchtigter Shanghaier Millionär, Victor Sassoon, hatte es 1929 gebaut, nachdem er mit Opium-und Waffenhandel ein Vermögen verdient hatte.
    Als die Limousine vor dem bogenförmigen Eingangsportal hielt, sagte Dr. Liang zu Smith: »Ich werde Ihr Zimmer im Namen des Biomedizinischen Instituts buchen.« Er stieg aus.
    Smith folgte ihm und nahm eine unauffällige Runduminspektion seiner Umgebung vor. Der dunkelblaue Jetta, der mit ihnen vom Flughafen losgefahren war, ließ sich nirgendwo sehen. Doch als er in die Drehtür trat, stellte er fest, dass auch der Chauffeur der Limousine ausgestiegen war und die Motorhaube geöffnet hatte, um nach dem Motor zu schauen, der, zumindest für Smiths Ohren, mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerks gelaufen war.
    Das Foyer war im Art Deco-Stil eingerichtet und hatte sich seit den wilden Zwanzigern, die in Shanghai besonders wild gewesen waren, kaum verändert. Dr. Liang führte Smith über den weißen italienischen Marmorboden zur Rezeption. Der hochnäsige Portier behandelte Dr. Liang ziemlich von oben herab, als er das Zimmer buchte, und gab sich wenig Mühe, seine Arroganz zu verbergen.
    Dr. Liang sagte etwas in tiefem, schroffem Chinesisch zu ihm, und Smith hörte etwas heraus, das sich wie der Name des Forschungsinstituts anhörte. In den Augen des Portiers blitzte Furcht auf. Sofort verhielt er sich dem Gast aus dem Westen gegenüber fast unterwürfig. Trotz der Aura von ungebremstem Kapitalismus, die das Wachstum der Stadt umgab, lag Shanghai in China, und China war immer noch ein kommunistisches Land. Dr. Liang schien um einiges einflussreicher zu sein, als er auf dem Kongress in Taiwan hatte durchscheinen lassen.
    Der Portier rief einen Hoteldiener, und Dr. Liang reichte Smith seinen Zimmerschlüssel. »Zu meinem Bedauern bekam ich keine Suite genehmigt, aber Ihr Zimmer wird sehr groß und komfortabel sein. Möchten Sie sich noch frisch machen, bevor wir zum Institut weiterfahren?«
»Heute noch?« Smith spielte den Überraschten. »Ich fürchte, ich wäre nicht ganz auf der Höhe, Dr. Liang. Ich war gestern noch bis spät in die Nacht hinein in Meetings und Besprechungen. Bitte gönnen Sie mir einen Tag Ruhe, damit ich morgen Früh unseren Kollegen auch wirklich gerecht werden kann.« Dr. Liang war sichtlich konsterniert. »Ach so … natürlich, wenn Sie meinen. Ich werde meinen Leuten Bescheid geben den Terminplan umzustellen. Aber wenigstens zum Abendessen werden Sie uns doch Gesellschaft leisten? Es wäre uns allen ein großes Vergnügen, Ihnen die Schönheiten Shanghaii bei Nacht zu zeigen.« Smith widerstand dem Impuls, sich zu verneigen; das war keine chinesische Sitte. »Sehr gern, danke. Aber ginge es vielleicht etwas später? Wäre Ihnen neun Uhr recht?«
»Kein Problem. Wir werden Sie hier abholen.« Liang lächelte und nickte verständnisvoll. Aber in seiner Stimme war ein schneidender Unterton, als er hinzufügte: »Wir werden schon darauf achten, dass Sie nicht zu spät ins Bett kommen, Dr. Smith. Das verspreche ich Ihnen.«
    War Argwohn hinter den Worten und dem Lächeln verborgen? Oder verlor Dr. Liang einfach die Geduld? Für einen gewöhnlichen Wissenschaftler schien er dem Portier etwas zu viel Angst eingejagt zu haben. Smith

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