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Der Altman-Code

Der Altman-Code

Titel: Der Altman-Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Gayle Lynds
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ihr Name war entzückend. Dolores. Er rollte ihn durch seinen Kopf. Wenn das hier vorbei war und sie wieder zurück in Hongkong waren, würde sie sich bestimmt die Gelegenheit nicht entgehen lassen, dem Big Boss zu Gefallen zu sein.
    »Natürlich, natürlich, meine Liebe. Nehmen Sie doch bitte Platz. Hier.« Er deutete mit dem Kopf auf den Sitz ihm gegenüber. Sie lächelte, plötzlich schüchtern. Zuerst erwiderte er das Lächeln, dann runzelte er die Stirn. Irgendetwas an ihr … kam ihm bekannt vor. Doch, er hatte sie schon einmal gesehen. Vor kurzem. »Sind wir uns schon mal begegnet? Im Büro vielleicht?« Leicht errötend versank sie in ihrem Sitz. Ihre Schüchternheit war bezaubernd. »Ja, Sir. Ein paar Mal. Einmal gestern.« Ein Anflug von Koketterie. »Ich dachte, Sie hätten keine Notiz von mir genommen.«
»O doch, das habe ich sehr wohl.« Trotzdem blieb ein leicht ungutes Gefühl bei ihm zurück, als er lächelte. Kam ihm langsam jede Frau bekannt vor? In diesem Moment steckte der Pilot den Kopf in das Abteil. »Sind alle an Bord, Sir?«
»Ja, Carson. Haben Sie unsere Papiere und den Flugplan eingereicht?«
»Ja, Sir. Alles in allem werden wir uns etwa zwei Stunden in der Luft befinden. Bei der Landung wird Sie der Zoll etwas aufhalten, aber aufgrund Ihrer Papiere müssten Sie an sich bevorzugt behandelt werden. Das Wetter sieht durchgehend positiv aus.«
»Sehr gut. Dann mal los.« Als der Steward mit seinem nächsten Whisky erschien, bot McDermid seiner neuen Dolmetscherin etwas zu trinken an. Sie schlug die Beine übereinander und zeigte dabei ein wenig Unterwäsche. An diesem Punkt gelangte er zu der Überzeugung, bei seiner Begleitung eine schlechtere Wahl getroffen haben zu können, und angesichts der Aussicht, bis zum nächsten Morgen das Ladeverzeichnis in seinen Besitz zu bringen, fühlte er sich wieder ganz obenauf. Er legte den Kopf zurück und schaute aus dem Fenster. Als der große Jet die Startbahn entlangrollte, versuchte er, sich keine Gedanken darüber zu machen, was passieren würde. Immerhin war er bereit, zwei Millionen Dollar für das Dokument zu zahlen. Also würde er es auch bekommen. Dazu Smith und Mahmout verbrachten die letzten Tagesstunden damit, die Berichte der uigurischen Kundschafter zu analysieren und, aufgelockert durch mehrere Partien Poker, alle erdenklichen Szenarien durchzuspielen, was am Abend alles auf sie zukommen könnte. Am Ende gewann Mahmout ein paar Dollar, die Smith als Beitrag zur internationalen Entwicklungshilfe abschrieb. Aber er war in Gedanken immer bei den bevorstehenden Missionen. Er war fest entschlossen, beide erfolgreich zum Abschluss zu bringen, während Mahmout, bei dem sein uigurischer Nationalstolz die größte Rolle spielte, vor allem darauf erpicht war, den Chinesen im Kampf für Demokratie und Freiheit einen empfindlichen Schlag beizubringen.
    Beide fürchteten, mit Situationen konfrontiert zu werden, auf die sie nicht vorbereitet waren. Die Möglichkeit eines Scheiterns war undenkbar.
    Nach Aussagen von Mahmouts Leuten waren die üblichen Touristenschwärme zum Schlafenden Buddha geströmt, um die jahrhundertealte Skulptur sowohl wegen ihrer künstlerischen Schönheit als auch ihrer spirituellen Bedeutung zu besichtigen, während einheimische Händler aggressiv ihre Postkarten und Plastikstatuen an den Mann zu bringen versuchten. Ein ganz normaler Tag also.
    McDermids Leute hatten sich ebenso wenig blicken lassen wie Li Kuonyi und Yu Yongfu, aber die Hügel und Tafelberge um die Buddha-Grotten waren von allen Seiten zugänglich, sodass sie jederzeit, vor allem nach Einbruch der Dunkelheit, unbemerkt erreichbar waren, sei es zu Fuß, zu Pferd, motorisiert, oder als Touristen oder Andenkenhändler verkleidet.
    Gleichzeitig gab es aus dem Straflager erfreuliche Nachrichten. Dort nahm alles wieder seinen gewohnten Gang. In der Nacht keine Pritschenkontrollen, und am nächsten Morgen würden die Häftlinge wieder zur Arbeit auf die Felder zurückkehren. Die Ernte hatte begonnen – Kohl, Rüben, Bok Choy, Tomaten, Chili und der unvermeidliche Reis. Mahmout nahm an, dass dieser Umstand bei der Entscheidung eine wichtige Rolle gespielt hatte.
    Sobald sich Dunkelheit über Dazus sanft gewellte Hügel und Täler gelegt hatte, fuhren Smith, Mahmout und ein Dutzend uigurische Guerillas zum Lager los und versteckten ihre Fahrzeuge wie am Abend zuvor. Zusammen mit zwei Uiguren bezogen Smith und Mahmout im Schutz der Bäume Stellung und beobachteten das

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