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Der Altman-Code

Der Altman-Code

Titel: Der Altman-Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Gayle Lynds
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später müssten die Soldaten weiter vorrücken, aber je länger sie in ihrer Deckung blieben, desto besser. Thayers Gesicht schien leicht gerötet. Chiavelli verspürte die gesteigerte Wahrnehmungsfähigkeit, die mit jedem Gefecht einherging. Seine Haut war von einem dünnen Schweißfilm überzogen.
    Wieder ein lauter Befehl, und Thayer schauderte.
    Gleichzeitig sprangen alle neun Chinesen aus dem Unterholz zu beiden Seiten der Straße. Ihre im Mondschein weiß schimmernden Augen hielten nach dem Feind Ausschau, als sie wild um sich schießend losstürmten.
    Thayer beugte sich hinter dem Heck der Limousine hervor und gab kurz hintereinander drei Schüsse ab. Wie ein Schmerzensschrei aus dem Gebüsch verriet, hatte er diesmal besser gezielt. »Vielleicht können wir sie zurückschlagen«, jubelte er, möglicherweise in Erinnerung all des Leids seiner fünfzigjährigen Gefangenschaft fern der Heimat.
    Die Soldaten gingen hastig wieder in Deckung. Der Mann, den Thayer getroffen hatte, musste sich allein in Sicherheit bringen.
    Sie waren so schlecht ausgebildet, wie das Chiavelli gelegentlich über das chinesische Militär gehört hatte.
    Ganz offensichtlich hatten sie keinerlei Gefechtserfahrung. Er bezweifelte, dass der Hauptmann, der sie befehligte, so schnell einen weiteren Angriff wagen würde.
    Chiavelli und Thayer blieben in ihrem Versteck, zählten die Minuten und warteten. Die Zeit schleppte sich dahin. Zwanzig Minuten und immer noch kein Angriff.
    Wichtige Minuten, denn sie hielten die Soldaten vom Schlafenden Buddha fern. Dann sah Chiavelli etwas aufblitzen. Das Mondlicht hatte sich in etwas gespiegelt, vielleicht im Zifferblatt einer Armbanduhr. Das konnte nichts Gutes heißen, und tatsächlich hatte er den Eindruck, als bewegte sich etwas, begleitet von kaum wahrnehmbaren Geräuschen. Keine zehn Meter von ihnen entfernt, schienen plötzlich die Büsche auf sie zuzukriechen.
    »Feuer!«, zischte er wild. »Schießen Sie, Mr. Thayer! Feuer! « Die AK-47 auf das Wagendach gestützt, gab er einen langen Feuerstoß ab, während neben ihm die Schüsse der Beretta aufkrachten. Aber der Winkel war ungünstig, und sie mussten auf den Zehenspitzen stehen, um genügend sehen zu können.
    Plötzlich schlugen zwei Kugeln in die Limousine. In Chiavellis Nase stieg der heiße Geruch von verbranntem Metall. Gleichzeitig fielen hinter ihnen Schüsse, begleitet von lauten Rufen auf Chinesisch.
    Thayers Haut wurde so gespenstisch weiß wie der Mond. »Sie sagen, wir sollen keine Bewegung mehr machen, die Waffen fallen lassen und uns ergeben. Sonst erschießen sie uns. Wir können immer noch …«
»Kommt überhaupt nicht infrage. Auf gar keinen Fall. « Chiavelli hatte versprochen, den Vater des Präsidenten zu beschützen, und eine Rückkehr ins Lager war besser als der Tod. Solange sie beide am Leben blieben, hatte er möglicherweise weiterhin die Möglichkeit, ihn zu beschützen. »Wir haben sie mindestens eine halbe Stunde aufgehalten. Manchmal hängt alles von einer halben Stunde ab.« Er versetzte der AK-47 einen Stoß, sodass sie auf der anderen Seite des Autos zu Boden fiel. Dann hob er die Hände.
    Zitternd ließ auch David Thayer die Beretta fallen und legte die Hände auf seine Maomütze. Die wenigen Stunden in Freiheit waren zu Ende. »Schade«, hauchte er.
    Die acht Soldaten kamen mit ihren zwei Verwundeten aus dem Gebüsch auf sie zu. Als sie die auf dem Boden liegenden Waffen grinsend aufsammelten, tauchten hinter Thayer und Chiavelli zwei weitere Soldaten auf. Offensichtlich bestand ein Zug der Volksbefreiungsarmee aus zwölf Mann.
    Der Offizier – ein Hauptmann, der seine Pistole gezogen hatte – blieb vor ihnen stehen und redete aufgebracht auf sie ein. Thayer übersetzte: »Er will wissen, wer wir sind. Dass wir Amerikaner sind, ist ihm bereits klar. Er … o nein.« Er sah Chiavelli an. »Er will wissen, ob wir zu Colonel Smiths Agententeam gehören.« Auf der Sohle der Baoding-Schlucht waren die Überlebenden von Feng Duns Killertruppe in Deckung gegangen und erwiderten schwach und sporadisch das Feuer.
    »Feuer einstellen«, sagte Smith zu Mahmout.
    »Sind Sie sicher, mein Freund? Einige von denen sind noch am Leben und wehren sich. Sollten wir nicht lieber runtergehen und erst mal gründlich aufräumen? Uns zumindest vergewissern, dass dieses Monster Feng Dun tot ist. Ich bin ziemlich sicher, ihn erwischt zu haben.«
»Nein! Sagen Sie Ihren Männern, sie sollen ausschwärmen und die umliegenden Hänge

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