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Der Altman-Code

Der Altman-Code

Titel: Der Altman-Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Gayle Lynds
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absuchen, ob Li Kuonyi sich vielleicht irgendwo versteckt hält und alles beobachtet.«
»Glauben Sie …?«
»Sie und Yu sind hier. Mit dem Dokument. Wir müssen sie finden.« Mahmout gab den Befehl an seine Männer weiter und trug ihnen auf, einen weiten Bogen um Fengs Leute zu machen. »Bis Tagesanbruch ist es nicht einmal mehr eine Stunde, und diese Schüsse müssen fast bis Chongqing zu hören gewesen sein.«
»Ich weiß.« Smith trabte auf dem unwegsamen Gelände voran und sah immer wieder zu den Uiguren hinüber, die sich zu beiden Seiten formiert hatten und mit ihm das Gestrüpp durchkämmten. Er wusste, ihre Chancen standen schlecht. Ihnen blieb nicht mehr viel Zeit, um Li und Yu aufzuspüren, das Verzeichnis an sich zu bringen und es nach Washington zu schicken.
    Plötzlich krachten keine hundert Meter vor ihnen Schüsse. Smith riss den Kopf herum und spähte zu einer Stelle links oberhalb des Schlafenden Buddha hinauf.
    Schüsse aus einem Sturmgewehr – und aus einer einzelnen Pistole.
    »Halt!«, rief Smith zu Mahmout hinüber und kauerte im Gebüsch nieder.
    Mahmout hob die Hand, um seine Männer zu stoppen, dann senkte er sie mit der Handfläche nach unten, um ihnen zu bedeuten, in Deckung zu gehen und sich nicht mehr zu rühren. »Wer könnte das sein?«, flüsterte er.
    »Feng vielleicht?« Mahmout verzog bedauernd das Gesicht. »Hätten wir uns die Toten unten in der Schlucht doch bloß angesehen.«
»Dafür war nicht genügend Zeit. Wir müssen auf jeden Fall erst Li Kuonyi finden.«
»Wenn es Feng ist, können wir einpacken.«
»Vielleicht. Vielleicht auch nicht.« Mahmout bedeutete seinen Männern, vorsichtig vorzurücken und tastete sich neben Smith durch das Dickicht.
    Minuten später erreichten die Uiguren eine Lichtung.
    Mahmout signalisierte ihnen, an ihrem Rand in Deckung zu gehen. Smith deutete mit einer Kopfbewegung nach links. Die Lichtung endete an der Felswand über dem Halbrund mit den Skulpturen, von wo man sowohl die Sohle der Schlucht gut im Blick hatte wie den Hang mit dem Weg, der am Schlafenden Buddha entlangführte.
    »Von dort hätte Li Kuonyi alles sehen können«, sagte Smith.
    Mahmout seufzte und nickte.
    Rechts von ihnen, von einer Stelle, wo mehrere hohe Felsen über die Baumkronen hinausragten, fielen drei kurz aufeinander folgende Schüsse aus einem Sturmgewehr.
    Die Stelle war etwa fünfzig Meter von der Steilwand entfernt, von der man die Schlucht mit dem Schlafenden Buddha überblicken konnte.
    Dem Gewehrfeuer folgte ein einziger Pistolenschuss. Er kam aus einer Baumgruppe, die näher am Steilabfall lag, direkt vor der Stelle, wo Smith, Mahmout und die Uiguren in Deckung gegangen waren. Der Einschlag der Kugel ließ spitze Steinsplitter von den Felsen davonstieben.
    »Da«, stieß Mahmout hervor.
    Nur zehn Meter von den hohen Felsen entfernt, näher bei Smiths und Mahmouts Versteck, befand sich eine kleinere Anhäufung von Felsbrocken. Ein großer Baum war auf die Steine gestürzt, und Smith sah, dass sich dahinter etwas bewegte. Während er noch zu erkennen versuchte, was es war, krachte von weiter oben wieder ein Schuss aus dem Sturmgewehr, und von dem umgestürzten Baum stoben Holzsplitter davon.
    Eine tiefe, hypnotische Stimme, die Smith nie mehr zu hören gehofft hatte, sagte auf Englisch: »Gute Falle, Madam Li. Wirklich raffiniert. Ihre Leute haben viele meiner Männer getötet, aber – und das ist Ihr Pech – nicht mich.« Als Li Kuonyi darauf hinter dem umgestürzten Baum hervorkam, war ihre melodische Stimme so ruhig, als begrüßte sie in ihrem Salon einen Besucher. »Abgesehen davon habe ich das Geld nicht bekommen. Das haben vermutlich Sie. Umso mehr wundert es mich, dass Sie zurückgekommen sind.«
»Ich brauche nach wie vor dieses Dokument«, antwortete Feng. »Und ich glaube, Ihnen ist die Munition ausgegangen, meine Teuerste. Sie sollten eigentlich längst tot sein, und wäre da nicht Ihr Helfer dort drüben unter den Bäumen, hätte ich es längst. Würde mich nur interessieren, wer der Kerl ist.« Mahmout flüsterte: »Warum sprechen die beiden Englisch?«
»Das wüsste ich auch gern«, sagte Smith. »Vielleicht hat Feng noch irgendwo ein paar Leute versteckt, die nicht mitbekommen sollen, worüber sie reden.« Li Kuonyi bemerkte spöttisch: »Es gibt vieles, was Sie nicht wissen, Feng.« Neben ihr ertönte eine nervöse Männerstimme. »Sie hätten sich das Dokument nicht abjagen lassen sollen, als Sie es hatten, Feng. Dann wäre uns das alles

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