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Der Altman-Code

Der Altman-Code

Titel: Der Altman-Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Gayle Lynds
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Geheimpolizei leite, habe ich festgestellt, dass sich Pans ›Gefühle‹ auf seine Erfahrung stützen und deshalb oft als richtig erweisen.« Von den zahlreichen Behörden, die ihm unterstellt waren, mochte Niu das Ministerium für öffentliche Sicherheit am wenigsten. Es war ein Oktopus mit Zähnen und Krallen – eine riesige, verdeckte Organisation mit weit reichender polizeilicher und geheimdienstlicher Macht.
    Die Eule war ein Schöpfer, kein Zerstörer. Die Maßnahmen, die er in seiner Funktion als Minister manchmal genehmigen oder sogar veranlassen musste, kamen ihm widerwärtig vor.
    »Was schlägt Major Pan vor?«, fragte er.
    »Er möchte diesen Colonel Smith scharf im Auge behalten. Deshalb forderte er eine Genehmigung, ihn zu observieren und zu Vernehmungszwecken festzuhalten, sobald er auch nur ansatzweise etwas Verdächtiges tut.« Die Eule schloss die Augen wieder, um nachzudenken.
    »Eine Observierung kann vermutlich nicht schaden, aber bevor ich eine Vernehmung genehmige, möchte ich konkrete Beweise. Wir befinden uns gerade in einer sensiblen Phase, und wir können uns im Moment glücklich schätzen, es mit einer amerikanischen Regierung zu tun zu haben, die auffallend stark an einer friedlichen Kooperation interessiert ist. Wir müssten schön dumm sein, uns diese seltene Gelegenheit nicht zunutze zu machen.« General Chu blies eine weitere Rauchwolke aus. »Pan meint, zwischen Smiths plötzlichem Interesse, Shanghai zu besuchen, und dem Verschwinden unseres Agenten hier könnte ein Zusammenhang bestehen.«
»Sie wissen noch immer nicht, woran Ihr Mann genau gearbeitet hat?«
»Er war in Urlaub. Wir glauben, er ist auf etwas gesto
    ßen, das seinen Verdacht erregt hat, und er wollte der Sache näher nachgehen, bevor er sie meldete.« Das Letzte, was die Eule jetzt wollte, war eine Konflikt mit den Vereinigten Staaten. Es würde in beiden Ländern für einigen Aufruhr in der Öffentlichkeit sorgen, beide Regierungen würden mit dem Säbel rasseln, es würde dem amerikanischen Präsidenten, was das Menschenrechtsabkommen anging, die Hände binden und den Ständigen Ausschuss zwingen, stärker auf die Hardliner in Politbüro und Zentralkomitee zu hören.
    Andererseits waren das Ansehen und die Sicherheit Chinas wichtiger als jedes Abkommen, und ein möglicher Spion in Shanghai sowie ein vermisster Agent der öffentlichen Sicherheit gaben Anlass zu ernsten Bedenken.
    »Wenn Sie eine Antwort haben, kommen Sie zu mir«, befahl Niu. »Bis dahin hat Major Pan die Genehmigung, Smith zu observieren. Sollte er allerdings das Gefühl bekommen, dass es besser wäre ihn festzunehmen, muss er mich erst überzeugen.« Die kleinen Augen des Generals funkelten. Er blies einen weiteren perfekten Rauchkringel in die Luft und lächelte. »Ich werde es ihm sagen.« Niu gefiel der Blick in den Augen des alten Militärs nicht. »Das würde ich Ihnen auch raten. Ich werde dem Ständigen Ausschuss von Pans Verdacht und seinen Maßnahmen berichten. Pan und Sie, General, sind nicht nur mir gegenüber verantwortlich, sondern auch dem Ständigen Ausschuss.« Shanghai Smiths geräumiges Zimmer im Friedenshotel war plötzlich von klaustrophobischer Enge. Gegen die Wand neben der Tür gepresst, lauschte er, ob sich die Schritte entfernten. Stattdessen ertönte ein Klopfen, ähnlich leise, wie die Schritte gewesen waren. Smith bewegte sich nicht. Da war es wieder – ein leichtes Tippen gegen die Tür, inzwischen dringlich, nervös. Kein Hoteldiener oder Zimmermädchen.
    Dann fiel es ihm ein. Es musste der Dolmetscher sein, den Fred Klein organisiert hatte. Er riss die Tür auf, packte einen großen, dünnen Chinesen am Revers seiner zu weiten Lederjacke und zerrte ihn ins Zimmer.
    Die blaue Mao-Mütze des Mannes fiel herunter. »He!« Smith fing die Mütze im Fallen auf, drückte die Tür mit dem Absatz zu und starrte finster auf den dünnen Mann, der sich zur Wehr setzte und ihn gekränkt ansah.
    »Das Kennwort.«
»Latte macchiato.«
»Sie arbeiten undercover, Herrgott noch mal«, zischte Smith. »Undercover-Agenten schleichen nicht auf Zehenspitzen durch die Gegend!«
»Okay, Colonel, okay!«, protestierte der Mann mit astreinem amerikanischem Akzent. »Lassen Sie endlich Ihre Pfoten von mir.«
»Sie können von Glück reden, dass ich Sie nicht erwürge. Wollen Sie unbedingt alle auf mich aufmerksam machen?« Immer noch ärgerlich, ließ er den Mann los.
    »Dafür brauchen Sie nun wirklich nicht mich, Colonel.
    Das haben Sie

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