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Der Altman-Code

Der Altman-Code

Titel: Der Altman-Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Gayle Lynds
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Messingschildern neben dem Eingang.
    Andy kam an den Tisch. »Ich hole mir noch einen Mokka, dann können wir reden. Geht der Kaffee auf Ihre Rechnung?« Smith gab ihm Geld. Als der Dolmetscher und Chauffeur zurückkam, stand Smith auf. »Erst versuchen wir unser Glück in dem neuen Hochhaus direkt gegenüber.« Mit ihren Styroporbechern schlängelten sie sich mit der Übung, die man sich im Verkehr Manhattans aneignet, zwischen Fahrrädern, Pkws und Bussen auf die andere Straßenseite. Smith steuerte auf die Messingschilder am Eingang zu. Auf den meisten waren nur chinesische Schriftzeichen, in einigen Fällen mit Pinyin-Umschrift.
    Andy übersetzte für Smith.
    »Augenblick!«, sagte Smith beim zehnten Schild. »Lesen Sie das noch mal.«
»Flying Dragon Enterprises, International Trade & Shipping.« Schulmeisterhaft fügte Andy hinzu: »Der Drache ist in China ein Symbol des Himmels.«
    »Aha.«
»Und steht für den Kaiser.«
»Der Kaiser ist schon lange tot, aber trotzdem danke.
    Was für Firmen befinden sich sonst in dem Gebäude?« Wie sich herausstellte, war Flying Dragon die einzige Reederei. Hastig gingen sie auch noch die Firmenschilder der anderen Bürogebäude in der Straße durch und tranken dabei ihren Kaffee. Sie fanden vier weitere Firmen, die im internationalen Transportwesen hätten tätig sein können. Dann kauften sie von einem Straßenverkäufer jianbing , mit Chilisoße gefüllte Frühlingszwiebelomeletts.
    Diesmal war Andy mit Zahlen an der Reihe.
    Sobald sie fertig gegessen hatten, drängte Smith zum Aufbruch. »Zeit, ins letzte Starbucks zu schauen.« Es befand sich in einem Einkaufszentrum in einem neu entstandenen Industriegebiet in der Hongqiao Lu am Hongqiao Airport. Dort gab es keine Firmen, die etwas mit Schifffahrt zu tun hatten, und Smith bat Andy, ihn ins Hotel zurückzufahren.
    »Also, wir haben fünf Firmen, die infrage kommen«, sagte Smith. »Alle in unmittelbarer Nähe des zweiten Starbucks, das vermutlich einem Informanten als Übergabestelle diente, um seine Informationen an Mondragon weiterzuleiten. Wie gut sind Sie am Computer?«
»Wie gut war General Grant darin, Schlachten zu gewinnen?«
»Informieren Sie sich im Internet über die fünf Firmen und halten Sie in den Personallisten nach dem Namen Zhao Yanji Ausschau.«
»Schon so gut wie erledigt.« Als sie sich dem Bund näherten, sagte Smith: »Gibt es außer dem Haupteingang und den Angestellteneingängen noch eine andere Möglichkeit, ins Friedenshotel zu kommen?«
»Ja. Um die Ecke in einer Querstraße.«
»Gut. Lassen Sie mich dort raus.« Als Andy den Jetta weiter durch das Schwindel erregende Gewirr von Seiten-und Durchgangsstraßen steuerte, taxierte ihn Smith von oben bis unten. »Sie sind fast so groß wie ich. Ihre Hose müsste lang genug sein, und in dieser Lederjacke hätte sogar ein Bison Platz. Mit Ihrer Maomütze gehe ich ohne weiteres als Chinese durch, solange niemand mein Gesicht zu genau zu sehen bekommt. Sie werden in meinem Anzug aussehen wie eine Vogelscheuche, aber Sie brauchen die Jacke nicht unbedingt zu tragen.«
»Vielen Dank.« Als sie das Hotel erreichten, sagte Smith, wo Andy parken sollte. Dann zog er sich in dem kleinen Auto aus.
    Andy stellte den Motor ab und tat das Gleiche. An Smith sah die Lederjacke ganz passabel aus. Die Hose war ihm zwei Zentimeter zu kurz, aber es ging. Nachdem er sich die Maomütze fast bis auf die Augen hinabgezogen hatte, stieg er aus dem Jetta.
    Er beugte sich zum offenen Fenster. »Erledigen Sie die Recherchen, essen Sie was zu Abend und holen Sie mich in zwei Stunden wieder hier ab.« Andys Miene erhellte sich. »Für irgendwelche Shows oder eine Kneipentour ist das aber zu früh. Worauf haben wir Lust?«
»Sie haben auf gar nichts Lust. Sie warten im Auto. Ich werde ein paar Einbrüche machen. Wie viel genau, hängt davon ab, was Sie rausfinden.«
»Ich könnte Ihnen bei den Einbrüchen helfen. So was habe ich voll drauf.«
»Ein andermal.« Enttäuscht verzog Andy das Gesicht. »Geduld ist nicht unbedingt meine Stärke.«
»Was nicht ist, kann ja noch werden.« Smith mochte den Dolmetscher. Er grinste und entfernte sich.
    Der Lärm war ohrenbetäubend, die Straßen wie immer voller Menschen und Autos. Er sah niemanden, der ihm folgte, aber er ging kein Risiko ein, tauchte in dem Strom von Shanghaiern unter und ließ sich von den Menschenmassen in Richtung Bund tragen. Erst als er das Hotel erreichte, löste er sich aus der Menge und betrat das Gebäude durch

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