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Der Altman-Code

Der Altman-Code

Titel: Der Altman-Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Gayle Lynds
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Gespenstisches. Von einem Münzfernsprecher in Gubei New Town im Bezirk Changning rief Smith eine Nummer in Hongkong an und verhandelte auf Französisch über ein Geschäft, das für den Fall, dass das Ganze überprüft wurde, tatsächlich existierte. Gleichzeitig gab er dabei neben dem Code für seine Bergung verschlüsselt den Zeitpunkt und die Koordinaten durch. Sobald er aufgelegt hatte, würde die Kontaktperson die Daten an Fred Klein weiterleiten.
    »Die Verbindung war sehr gut, keine Anzeichen, dass das Gespräch abgehört wurde«, sagte Smith zu Mahmout, als der Land Rover seine strapaziöse Fahrt durch felsiges Hügelland fortsetzte.
    »Sie haben mitgehört«, versicherte ihm Mahmout.
    »Alle Ferngespräche werden abgehört, vor allem die nach Hongkong. Das Gute ist allerdings, dass das Abhören die untersten Dienstgrade übernehmen. Für die ist das reine Routine. Wenn sich jemand nicht gerade besonders blöd anstellt, erwischen sie eigentlich so gut wie nie jemanden.
    In diesem Fall wissen sie allerdings, dass Sie hier sind.
    Deshalb wurden sie bestimmt zu erhöhter Wachsamkeit angehalten. Aber wenn Ihr Kontakt eine solide, langfristige Tarnadresse ist, dürften Sie nichts zu befürchten haben.« Smith schnitt ein Gesicht. »Danke.« Bis sie die Stadtgrenze Shanghais hinter sich hatten, waren sie an zwei Kontrollpunkten angehalten worden, wo sie bei den Polizisten für einige Erheiterung gesorgt hatten. Aber sie waren anstandslos durchgelassen worden.
    Langsam begann die Anspannung von Smith abzufallen.
    Dreißig Minuten später waren sie auf der Schnellstraße, auf der sie so spät Nachts gut vorankamen, und hatten bereits über die Hälfte der Strecke nach Hangzhou zurückgelegt. Ein paar Kilometer weiter bogen sie bei Jiaxing auf eine zweispurige Landstraße und fuhren in südöstlicher Richtung zur Küste des Ostchinesischen Meeres weiter.
    Selbst in den besonders dunklen Stunden vor Sonnenaufgang begegneten ihnen ständig Fahrzeuge – nur wenige Pkws zwar, aber immer wieder lange Kolonnen von Pickups, ausnahmslos mit Bauern am Steuer und gefährlich hoch mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen beladen.
    Wirtschaftlich nicht ganz so potente Unternehmer waren auf Fahrrädern mit zweirädrigen Anhängern unterwegs, beladen mit Spezialitäten, die für den Verkauf in Shanghai bestimmt waren.
    Mahmout fuhr zügig, aber, um keine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, nie zu schnell. »Wenn uns die Geheimpolizei im Visier hat, werden sie warten, bis wir ans Meer kommen und die Operation beginnt. Natürlich möchten sie auch das Team schnappen, das sie aus China rausholt. Aber nachdem wir ausreichend Zeit haben, bringt es nichts, unnötige Risiken einzugehen und zu schnell zu fahren. Mit ein bisschen Glück folgen sie uns sowieso nicht.« Smith war derselben Meinung. Er machte es sich, so gut es ging, bequem und schloss die Augen. Alle außer Mahmout dösten vor sich hin und wurden nur gelegentlich von der sauberen Meeresluft oder dem sauren Geruch des Watts wach.
    In Zhapu fuhren sie in nordwestlicher Richtung nach Jinshan weiter. Auf der Küstenstraße dort waren die Pickups und Fahrräder in beiden Richtungen unterwegs – in nördlicher nach Shanghai, in südlicher nach Hangzhou.
    Hin und wieder kam auch ein Polizeiauto vorbei, aber die Polizisten schenkten ihnen entweder gar keine Beachtung oder grinsten beim Anblick der Bauerntölpel bloß.
    Endlich hielt der Land Rover an, sodass Mahmout und Alani nachsehen konnten, wo sie waren. Im Schein einer kleinen Taschenlampe studierten sie die Straßenkarte.
    Alani drehte sich zu den anderen um und sagte etwas auf Uigurisch; darauf kletterte Toktufan von hinten auf den Vordersitz. Es entbrannte eine hitzige auf Uigurisch geführte Diskussion, bei der Toktufan immer wieder auf die Karte und dann nach vorn deutete, während Alani offensichtlich versuchte, ihn auf eine definitive Aussage hinsichtlich ihres Standorts festzunageln.
    Sie hielt ihm einen Stift hin, damit er die Stelle auf der Karte einzeichnen sollte. Aber er wies den Stift achselzuckend zurück und deutete weiter mit Nachdruck nach vorn.
    Ganz offensichtlich war Toktufan derjenige, der wusste, wohin sie fahren mussten, aber obwohl es noch vollkommen dunkel war, stützte er sich bei der Orientierung ausschließlich auf landschaftliche Merkmale und auf sein Gefühl. Smith fühlte sich nicht besonders wohl bei der Sache, und, wie es schien, auch Alani und Mahmout nicht.
    Leise fluchend fuhr Mahmout wieder

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