Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Altman-Code

Der Altman-Code

Titel: Der Altman-Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Gayle Lynds
Vom Netzwerk:
er über diese Möglichkeit nachdachte, hob er den Kopf und schaute, um seiner Rolle als Tourist gerecht zu werden, über das Wasser nach vorn. Die Aussicht war umwerfend, egal, wie oft man das Panorama auf Fotos gesehen oder davon gehört hatte. Das Bild vor ihm hatte solche Dimensionen, dass man unmöglich alles gleichzeitig aufnehmen konnte. Zuerst kamen die Schiffe, Lastkähne, Hochseejachten, grünen Sampans und Fähren, die das aquamarinblaue Wasser durchfurchten. Dann die Hafenanlagen, die Schiffe und Hafengebäude, die die Insel von Hongkong umgaben. Dahinter erhoben sich Wolkenkratzer jeder Höhe, dicht gedrängt wie Titanen, bereit zum Angriff, mit gigantischen Leuchtreklamen als Wappen. Über ihnen ragten schließlich wolkenbekränzte Berge auf, majestätisch und zeitlos. Im Osten stiegen wie Pyramiden Inseln aus dem Wasser. Alles in allem war der Blick so beeindruckend und atemberaubend wie der auf New York.
    Es war unmöglich, sich seiner Wirkung zu entziehen, während die Fähre ablegte und sich das alles auf einen zu bewegte. Mit angehaltenem Atem wandte Smith sich ab – und sah zwei der sechs Männer. Ihre Hände glitten unter ihre Anzugjacken, als wollten sie sich vergewissern, dass ihre Waffen jederzeit griffbereit waren. Sie bahnten sich einen Weg durch die Menge. Direkt auf ihn zu. Manila, Philippinen Unter glasig blauem Himmel und sengender Sonne landete die umgebaute C-130 um 14 Uhr auf dem Ninoy Aquino International Airport. Sie rollte zu einem abgelegenen Hangar, in dem ein Army-Kommandowagen mit Tarnanstrich und ein bewaffneter Humvee standen.
    Sobald sich das Hangartor hinter dem Frachtjet geschlossen hatte, ging dessen Tür auf, und eine Gangway wurde ausgeklappt. Der uniformierte Fahrer des Autos sprang heraus, rannte auf die andere, dem Flugzeug zugewandte Seite und öffnete die hintere Tür.
    Im Schutz des Hangars stieg Army-Staatssekretär Jasper Kott, gefolgt von vier Adjutanten, die Treppe herab.
    Sein glattes Gesicht war hinter einer schwarzen Pilotenbrille versteckt. Als er auf den Kommandowagen zuging, nahm der Fahrer Habachtstellung ein. Elegant wie immer, in einem maßgeschneiderten dreiteiligen Anzug, nickte Kott ihm zu und nahm auf dem Rücksitz Platz. Seine Begleiter stiegen in den Humvee.
    Im Kommandowagen saß bereits ein Fahrgast – ein Mann in Uniform, der den silbernen Stern eines Brigadier General auf seinen Schultern trug. Er zog an einer dicken Zigarre und blies aromatischen Rauch in die Luft. »Stört Sie die Zigarre, Herr Staatssekretär?«, fragte Brigadier General Emmanuel (»Manny«) Rose.
    »Nicht, wenn Sie sie zum Denken unbedingt brauchen, General.« Kott öffnete das Fenster, als der Wagen losfuhr. Der Humvee folgte.
    In dem dunklen Hangar rollte ein Tor mit den Dimensionen eines zu groß geratenen Garagentors hoch, und die zwei Fahrzeuge fuhren in den heißen philippinischen Tag hinaus.
    »Hier brauche ich sie eigentlich, um nicht die Geduld zu verlieren.« Rose blies eine weitere Rauchwolke in die Luft, während die Reifen über den Asphalt rollten. »Sie werden es nicht glauben. Aber die Leute hier sind manchmal wirklich nicht in den Griff zu bekommen.«
»Da bin ich auch einiges gewöhnt. Ich arbeite schließlich in Washington.« Staatssekretär Kott blickte auf die Palmen und die tropische Vegetation hinaus. Die Hitze machte ihm nichts aus. In der Ferne drängten sich Mangobäume. Von den Zweigen von Hibiskussträuchern und Bottlebrush-Bäumen flogen Vögel in knalligen Farben auf.
    Vor ihnen flimmerte eine Luftspiegelung über dem Asphalt. Hier war es wahrscheinlich zehn Grad wärmer als in Washington – heiß, feucht und furchtbar schwärend.
    »Da haben Sie wahrscheinlich Recht.«
»Glauben Sie, dieser al-Sayed-Gefangene ist wirklich, was er zu sein scheint? Einer der führenden Köpfe der islamischen Guerilla auf Mindanao?«
»Ganz so sieht es jedenfalls aus.«
»Warum? Weil sie ihn nicht rausrücken und die Lorbeeren allein ernten wollen?«
»Jedenfalls trifft das auf diejenigen zu, die nicht vorhaben, ihn an die Wand zu nageln und bei lebendigem Leib zu häuten, und diejenigen, die keinen schnellen Deal machen und ihn laufen lassen wollen, damit er nicht erzählt, was sie alles getan haben.«
»Haben Sie darauf bestanden, dass wir bei allen Verhören anwesend sind?«, wollte der Staatssekretär wissen.
    General Roses Hängebacken zitterten, er schien am Rand eines Wutausbruchs, als er nickte. »Allerdings.
    Wenn Sie unseren Forderungen nicht

Weitere Kostenlose Bücher