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Der Altmann ist tot: Frl. Krise und Frau Freitag ermitteln

Der Altmann ist tot: Frl. Krise und Frau Freitag ermitteln

Titel: Der Altmann ist tot: Frl. Krise und Frau Freitag ermitteln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frl. Krise , Frau Freitag
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hätte sich von ihm lieber in eine schicke Bar in der Nähe des Ku’damms einladen lassen, aber er fand es ja in der Nähe des Kottbusser Tores immer so unerhört «authentisch». Leider wurden sie aber dort von seiner Frau überrascht, kein Wunder bei der großen Glasscheibe zur Straße hin. Die betrogene Ehefrau, die gerade Verwandten aus Westdeutschland den Türkenmarkt gezeigt hatte, stürmte in das Café und schlug mit einem Sesambrot auf das verdutzte Liebespaar ein. So etwas kann auch nur Frau Herz passieren. Jedenfalls war es dann aus und vorbei mit der Romanze.
    Frau Freitag will unbedingt Cola light trinken. Gibt es aber nicht. Nur Afri-Cola.
    «Für mich ein Wasser, bitte!» Ich habe keine Lust auf lange Debatten.
    Frau Freitag beginnt in der Plastiktüte herumzusuchen.
    «Voll hässliche Tücher! Wenn ich jetzt mal aufs Klo ginge und mir eins anziehen würde?», träumt sie vor sich hin.
    «Das fehlte gerade noch!»
    Die Sonne scheint warm durch die Scheibe. Mal kurz anlehnen und die Augen schließen. Freitags bin ich immer völlig kaputt …
    «Da! Da! Guck! Der Jörg!»
    Hab ich mich erschreckt! Frau Freitag schreit aber auch den ganzen Laden zusammen.
    «Was denn? Wo?»
    «Hast du nicht gesehen? Der Jörg – von Franziska! Der ist gerade drüben in das Haus reingegangen! Mit einem dicken Paket unterm Arm! Ich hab den doch schon mal in dieses Haus reingehen sehen! Als ich ihn verfolgt habe, damals nach der Beerdigung, weißt du noch? Mit dem ist was faul!»
    «Das glaub ich nicht! Was soll da faul sein? Der geht in das Haus, weil da Freunde von ihm wohnen oder so.»
    «Ach ja? Und das Paket? Was ist da wohl drin, Frl. Krise?»
    «Keine Ahnung! Vielleicht Eiweißpulver oder irgend so ein Fitnesszeug – bestimmt kein Koks!!»
    «Wer weiß? Los, lass uns bezahlen!»
    «Du willst den doch nicht schon wieder verfolgen? Wozu das? Außerdem kennt der dich viel zu gut! Und mich hat er doch auch schon in dem Kinderwagenladen gesehen. Ich gehe nicht in dieses Haus!»
    «Bedienung! Zahlen, bitte!» Frau Freitag schmeißt einen Fünfeuroschein auf den Tisch und ist auch schon draußen. Himmel, jetzt versteckt sie sich hinter der Litfaßsäule. Wie bei Emil und die Detektive. Na, meinetwegen – aber ich renne nicht hinter diesem Typen her, das kann sie vergessen. In dem Paket hat der bestimmt nicht seinen Anteil von der Lebensversicherung …
    «Frl. Krise, glaub mir, mit dem Jörg stimmt was nicht, ich hab das im Gefühl!»
    «Oh Gott, Frau Freitag, das sagst du ja bei jedem. Lass uns gehen!»
    «Ha! Da ist er wieder. Aber ohne Paket! Jetzt mit einer KadeWe-Tüte! Los, hinterher!»
    Mann, oh Mann. Jetzt hechten wir völlig grundlos den Kottbusser Damm runter. Wie schnell dieser Typ ist! Blöder Fitnesstrainer. Der würde sich totlachen, wenn er merken würde, dass er von uns verfolgt wird, wenigstens sieht er uns so nicht, der Abstand ist viel zu groß.
    Wo will der bloß mit der Tüte hin? Meine Füße tun schon weh. Ich bekomme eine Blase an der linken Ferse, das merke ich ganz genau.
    «Beeil dich!» Frau Freitag ist bereits ein ganzes Stück vor mir, ab und zu dreht sie sich kurz um und treibt mich mit wildem Armgefuchtel an.
    Ich könnte einfach stehen bleiben. Da würde sie schön dumm gucken. Aber nachher bringt sie sich in Teufels Küche, und ich muss mir die Vorwürfe von ihrem Freund anhören.
    Gleich sind wir am Kottbusser Tor, und todsicher verschwindet der Jörg da wieder in der U-Bahn. Dann gebe ich auf. Ich gondel jetzt nicht mit der Bahn durch halb Berlin – das kann Frau Freitag gerne machen, die hat ja auch eine Monatskarte.
    «Frl. Krise, los! Was bist du denn so langsam!»
    «Meine Schuhe, meine Füße!»
    «Ach, stell dich nicht so an! Der geht in das Haus da drüben. Beeil dich, das schaffen wir noch!»
    Frau Freitag guckt wie eine Kreuzung aus Miss Marple und Derrick. Die hat sich wie ein Pittbullterrier in ihre vermeintliche Beute verbissen und lässt sie jetzt nicht mehr los! Wir also hinter ihm her.
    Das Haus, das Jörg betritt, hat bestimmt zehn Stockwerke und ist ein runtergekommenes Wohnsilo. Die Haustür steht offen, Handwerker sind gerade dabei, Leitern, Bretter und undefinierbare Gerätschaften in das Foyer zu schleppen. Hier soll wohl gestrichen werden. Es sieht aber auch übel aus, alle Wände sind beschmiert, die meisten Briefkästen demoliert, und auf dem Boden liegen Müll und Unrat. Ekelhaft.
    Ah, da ist Jörg, er wartet vor den Aufzügen.
    Jetzt müssen wir aber

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