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Der Altmann ist tot: Frl. Krise und Frau Freitag ermitteln

Der Altmann ist tot: Frl. Krise und Frau Freitag ermitteln

Titel: Der Altmann ist tot: Frl. Krise und Frau Freitag ermitteln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frl. Krise , Frau Freitag
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also, ja, Judith … also nein, wir hatten nie etwas … Ach, es ist alles schrecklich!»
    Oh Mann, jetzt redet er nur noch wirr.
    «Hannes, warst du in Judith Maier verliebt?» Er nickt.
    «Und wusste die Judith das?»
    Hannes zuckt mit den Schultern. Ja, das sieht ihm ähnlich. Wernitzki ist genau der Typ, der jahrelang verliebt ist, und die Angebetete hat nicht den blassesten Schimmer davon.
    «Und der Günther …»
    « JAAAAA , der Günther hat sich sofort an sie rangemacht.»
    «Na, er wusste ja wahrscheinlich nicht, dass du in sie verl…»
    « WAS , DAS WUSSTE er nicht? Das wusste der ganz genau. Ich hatte es ihm erzählt, weil ich so verzweifelt war. Ich dachte, vielleicht kann er mir Tipps geben, und was macht er? Gleich am nächsten Tag hat er sich mit ihr verabredet und sie wahrscheinlich noch an dem Abend in sein Bett gezerrt, dieses gemeine Schwein!»
    «Ja, das ist wirklich gemein. Ich verstehe, dass man da sauer wird.» Gefühle anderer spiegeln ist doch immer wieder der Hit.
    Hannes beruhigt sich ein wenig, wischt sich die frischen Tränen von den Wangen und guckt mich an. «Weißt du, Frau Freitag, wenn es nur das mit den Frauen gewesen wäre …»
    «Hannes, eins verstehe ich noch nicht. Ihr kennt euch also aus dem Studium. War der denn da auch schon so fies zu dir?»
    Hannes nimmt einen Schluck von seinem Bier und stellt die Flasche vorsichtig wieder auf den Tisch.
    «Also, im Studium ging es noch gerade. Wir hatten manche Kurse zusammen und haben ab und zu sogar gemeinsam an Referaten gearbeitet. Und dann wurde im Haus hier gegenüber eine kleine Wohnung frei, und der Günther suchte eine, und dann ist er da eingezogen. Ich habe damals noch mit meiner Mutter zusammengewohnt. Na ja, und dann sind wir halt oft nach der Uni zusammen nach Hause gefahren und haben uns angewöhnt, drüben im Café Klatsch noch ein Bier zu trinken. Und meine Mutter hat ihn manchmal sonntags zum Essen eingeladen. Er hatte immer Schulden und hat sich andauernd Geld von uns geliehen. Das habe ich aber nur selten wiederbekommen. Nach ein paar Jahren ist er weggezogen. Und dann hatten wir auch keinen Kontakt mehr. Ich habe ihn noch ein paarmal angerufen, aber er hatte ja angeblich nie Zeit, und dann bekam ich die Stelle an unserer Schule und hatte selbst viel zu tun.»
    Hannes starrt in die Luft.
    «Wie war das eigentlich mit der Fachbereichsleiterstelle?», frage ich.
    «Na, der Gruber ging doch in Pension.»
    «Gruber?»
    «Ach so, den kennst du natürlich nicht mehr. Paul Gruber, der alte Fachbereichsleiter. Und ich hab dann erst mal kommissarisch seine Aufgaben übernommen. Der Fischer meinte, das sei reine Formsache, dass ich den Posten bekomme. Und plötzlich steht der Günther da. Kaum war der ein paar Monate an unserer Schule, fragt der den Fischer nach der Stelle. Und als die ausgeschrieben war, hat der sich auch beworben, obwohl ich doch vorher die ganze Arbeit gemacht habe, und der Fischer hatte mir doch auch …» Hannes laufen wieder die Tränen runter. «Aber der Günther hat sich total in den Vordergrund gespielt und andauernd irgendwelche Projekte mit den Schülern angeleiert. Gelernt haben die nix dabei, aber die Schule war mehrmals in der Presse. Das fand der Schulrat natürlich toll. Also hat der Günther den Job bekommen. Da hat der richtig triumphiert. ‹Ich wusste schon immer, dass du es nicht weit bringen wirst›, hat er zu mir gesagt. Seitdem bin ich ihm aus dem Weg gegangen, soweit es möglich war.»
    Ich strecke meinen Arm aus und lege meine Hand kurz auf seine Schulter: «Das ist aber auch alles wirklich total gemein. Voll unkollegial von dem Altmann.»
    Ob meine Hand wohl gerade auf dem Arm eines Mörders liegt? Plötzlich wird mir doch etwas flau. Wo bleibt die Krise nur, so lange kann man doch nicht auf dem Klo hocken!
    •
    Im Badezimmer ist es muffig und ein bisschen schmuddelig. Senffarbene Kacheln! Ich bekäme eine Depression, wenn ich mich hier morgens fertig machen müsste. Schnell raus und mal einen Blick in die anderen Zimmer werfen. Leise wie ein Sioux-Indianer schleiche ich durch den Flur. Hier ist die Küche, ziemlich unaufgeräumt. Schnell rein und gucken, wo die Messer sind. Da ein Messerblock, alle noch drin. Das ist schon mal gut. Den versteck ich lieber irgendwo in seinem Arbeitszimmer oder so. Dann kann der Wernitzki uns wenigstens nicht abstechen.
    Ah, da ist es ja, das Arbeitszimmer! Ein winziger Raum. Es riecht staubig und ungelüftet. An den Wänden stehen Regale voller

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