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Der Altmann ist tot: Frl. Krise und Frau Freitag ermitteln

Der Altmann ist tot: Frl. Krise und Frau Freitag ermitteln

Titel: Der Altmann ist tot: Frl. Krise und Frau Freitag ermitteln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frl. Krise , Frau Freitag
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Sexuelles hatten. Auf der Klassenfahrt nach Italien. Da ist sie in letzter Minute noch für die Judith Maier eingesprungen. Die ist ja nicht mehr an unserer Schule, die Judith. Hat sich versetzen lassen. Sie sagte, dass ihr der Fahrweg zu lang sei … Eine ganz Liebe war das …» Monika schwelgt in Erinnerungen und fängt gerade an, von einer Weihnachtsfeier zu erzählen, die schon 1000  Jahre her sein muss. Ich höre gar nicht richtig hin. Ab und zu fliegen mir einzelne Worte entgegen: «Catering … wunderschönes Geschirr … selbst gebackene Makronen …»
    Ich unterbreche sie: «Was SEXUELLES ? Was meinst du? Hatten die Sex? Und wie lange ging denn das? Und warum? Und woher weißt du das?»
    «Das wissen doch alle. Die Schirmer kam ganz verliebt von der Fahrt zurück. Ich weiß jetzt auch nicht mehr, wie das damals war. Ob die dann später noch was miteinander hatten. Aber diese Weihnachtsfeier damals, ich sag dir …»
    Monika durchlebt schon wieder die guten alten Zeiten, wahrscheinlich hat sie diese legendäre Feier ganz alleine gestemmt. Aber sieh mal an, denke ich, die alte Schirmer und der Günther … nicht zu fassen. Das muss ich unbedingt Frl. Krise erzählen. Der Günther, der Günther, der wollte ran an die dicken Schirmer-Dinger.
    «Monika, sag mal, die Brüste von der Schirmer …», Monika weicht mit dem ganzen Oberkörper von mir weg, «die sind doch nicht echt, oder?»
    Jetzt springt sie auf, nimmt ihren Pappbecher vom Tisch und will gehen. «Also, was du alles wissen willst, tzzz. Warum interessiert dich das eigentlich?»
    Ich zucke mit den Schultern. Sie dreht sich zur Tür. «Klingelt gleich, und ich muss noch den Raum vorbereiten. Tschüss.» Beim ersten Klingeln sitze ich immer noch in der Cafeteria. Der Günther und die Schirmer … wer hätte das gedacht?
    •
    Es ist schon Viertel vor vier. Wo bleibt die Krise denn nun wieder? Wir waren um halb vier verabredet zur Tatortbesichtigung! Wir wollen uns diese Treppe mal genauer ansehen, ich kann mir immer noch nicht vorstellen, dass Günther, diese Sportskanone, an einem Treppensturz gestorben sein soll.
    Vielleicht schicke ich ihr eine SMS . Die Krise hatte heute früher Schluss, und wir haben uns in den Pausen irgendwie immer verpasst. Kommt schon mal vor in einer Schule, in der sich der Unterricht in verschiedenen Häusern abspielt.
    Ich sitze direkt unter dem Brandenburger Tor auf dem eckigen Podest einer Säule. Man könnte schon fast sagen, ich sitze im Brandenburger Tor. Mann, ist echt unbequem. Die hätten diese Podeste wirklich etwas breiter bauen oder wenigstens ein paar Bänke aufstellen können. Aber die wären ja jetzt auch alle besetzt, von irgendwelchen Touristen. Hier rennen überhaupt nur Berlinbesucher rum. Zu erkennen an den sportlichen Klamotten, den Kameras, den Stadtplänen und vor allem an den suchenden Blicken. Da wird der beste Ausschnitt fürs Foto gesucht, was Eindrucksvolles, was nicht im Reiseführer steht, oder auch nur das verschwundene Kind. Entspannt sehen die Leute hier nicht aus. Dabei haben die doch alle gerade Urlaub. Vielleicht findet mich die Krise auch einfach nicht. Das dahinten könnte sie sein. Die, die jetzt neben Darth Vader vorbeigeht. Wieso läuft eigentlich Darth Vader in voller Montur auf dem Pariser Platz rum? Dass da ein GI und ein russischer Offizier sind, das verstehe ich ja noch. Alliierte und so. Die müssen ja immer mit aufs Urlaubsfoto. Aber Darth Vader? Was hat der nun mit der deutschen Geschichte zu tun?
    «Frau Freitag, hallo. Sorry, dass ich so spät bin. Ist ja kein Durchkommen hier.»
    Die Krise steht leicht derangiert vor mir.
    «Was ist das denn?», frage ich und zeige auf den hässlichen Kinderwagen, an dem sie sich mit einer Hand festhält, während sie mit der anderen ihre Haare ordnet.
    «Das ist die Kleine von Eileen. Eileen, meine ehemalige Schülerin, hab ich dir doch erzählt», klärt sie mich auf und beugt sich in den Kinderwagen.
    «Das ist die süße Viktoria-Estelle, guck doch mal, wie goldig die ist.»
    Ich werfe kurz einen Blick in den Wagen. Ein Baby. Auch nicht süßer oder goldiger als irgendein anderes Neugeborenes.
    «Wie heißt die? Viktoria-Estrelle???»
    «Estelle! Ohne r», sagt Frl. Krise leicht pikiert, als sei sie für den Namen verantwortlich. Wir laufen Richtung Reichstag.
    «Komischer Name. Estelle-Estrelle. Kommt mir irgendwie bekannt vor.»
    Ich zünde mir eine Zigarette an.
    «Ah, Estrel-Hotel, hihi.» Frl. Krise reagiert nicht und

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