Der Altmann ist tot: Frl. Krise und Frau Freitag ermitteln
ist ja auch noch vakant seit Günthers Tod.
Huch! Polizei am Tor! Bestimmt haben die wieder einen von unseren Schülern beim Klauen bei Kaisers erwischt! Hoffentlich keinen von meinen!
Warum winkt der Pommer? Und warum haben die Polizisten einen Kinderwagen dabei?
Wollen die etwa zu mir?
Das sind ja Ömür und Emre! Sehr seltsam.
«Frl. Krise! Frl. Krise! Hallo! Die beiden Herren wollen zu Ihnen!»
Das sehe ich auch so, Herr Pommer! Da brauchen Sie nicht so zu brüllen.
«Emre! Was macht ihr denn hier? Was ist das für ein Wagen? Ist das etwa der …»
«Genau, Frl. Krise! Das ist der Wagen, den Sie am Chamissoplatz kaufen wollten.» Wie der Ömür strahlt!
«Sie werden es nicht glauben! Die Kollegen haben die Wohnung des sauberen Pärchens durchsucht. Die hatten da ein richtiges Warenlager. Handys, Turnschuhe, Fahrräder und mehrere geklaute Bugaboos! Eigentlich sollten Sie zum Revier kommen, um den Wagen abzuholen, aber wir wollten Ihnen den unbedingt persönlich bringen, weil wir doch dabei waren, als …»
«Weil wir nicht aufgepasst haben!» Ömür guckt so schuldbewusst wie früher, wenn ich ihn beim Abschreiben erwischt habe. Süß!
Natürlich! Jetzt kommen die Schüler angerannt! Sensationsgierig wie immer!
«Was das?»
«Warum Polizei?»
«Ist was passiert?»
«Was will Polizei hier?»
«Ist das wegen Ahmet sein geklautes Handy?»
«Nein, Kinder, jetzt geht mal alle zurück. Das hat nichts mit der Schule zu tun!»
Samira drängelt sich vor und guckt in den Wagen. «Wo ist das Baby? Ist gekidnappt, wa?»
«Samira und alle! Jetzt lasst uns hier mal in Ruhe. Ich muss was mit den Polizisten besprechen!»
Der Pommer könnte die doch mal verscheuchen, aber der denkt nicht daran. Der ist genauso neugierig wie die Schüler.
«Herr Kollege, kannst du mir mal einen Gefallen tun und flott Frau Freitag holen? Die ist im Lehrerzimmer!»
Der Pommer macht es sich einfach: «Nee, Frl. Krise, ich habe Aufsicht, ich kann hier nicht weg! Samira, renn du mal rein und hol Frau Freitag! Ist im Lehrerzimmer!» Samira saust los.
«Frl. Krise! Da kommt einer!» Hülya weist zum Tor. Ein Mann nähert sich, um seinen Hals hängt eine Kamera mit einem riesigen Objektiv.
Der Pommer hat endlich die Chance, sich dickezutun.
«Wer sind Sie? Ich weise Sie darauf hin, dass Sie sich hier auf Privatgelände befinden!»
«Entschuldigung!» Der Mann ist ganz untertänig. «Ich weiß. Guten Tag. Das ist doch hier die Julie-Manet-Schule? Ich bin von einer großen Berliner Tageszeitung und suche Frau Freitag und Frl. Krise!»
«Worum geht’s?» Der Pommer sieht unschlüssig von dem Mann zu mir.
«Die Presse», sagt Ömür, «das haben die ja schnell spitzgekriegt!»
«Hallo, Sie suchen mich? Ich bin Frl. Krise!»
«Hallo, Frl. Krise! Hab ich ein Glück! Supersache, das mit den Kinderwagen! Hängt unsere Berlin-Redaktion ganz hoch. Ich wollte schnell ein Foto machen von Ihnen und Ihrer Kollegin! Das erscheint dann morgen gleich in der Zeitung und läuft auch über die Bildschirme in der U-Bahn – Berliner Fenster, Sie wissen schon!»
Au Backe! Wir kommen in die Zeitung! Wir werden berühmt! Hoffentlich spielt Frau Freitag mit, die ist doch immer so ängstlich und befürchtet überall Fallstricke!
«Frl. Krise, dürfen wir mit aufs Bild?» Ahmad aus der Nolte-Klasse und mindestens zehn bis 20 andere Schüler umringen uns.
«Nee, Kinder, das geht nicht ohne die Erlaubnis eurer Eltern!»
«Aber meine Mutter erlaubt mir! Sie ist stolz, wenn ich in Zeitung bin.»
«Meine auch!»
«Ich will auch!»
«Ich auch!»
«Bitte, bitteeeeee!!!»
«Was ist denn hier los?» Frau Freitag ist da und guckt erstaunt von Emre und Ömür zum Kinderwagen und dann zum Fotografen.
«Gut, dass du kommst, Frau Freitag! Unsere Jungs haben gerade den Kinderwagen gebracht, und der Fotograf will ein Bild von uns allen machen! Presse, verstehst du?»
Jetzt mischt sich der Pommer ein: «Da musst du aber erst mal die Schulleitung fragen, Frl. Krise! So geht das nicht! Das gibt Ärger!»
«Ach! Lassen Sie nur! Geht doch ganz schnell!» Der Fotograf stellt schon die Kinder auf und platziert den roten Kinderwagen davor.
«So, und jetzt noch Sie und Ihre Kollegin. Sie sind doch Frau Freitag? Und die beiden Herren von der Polizei!»
«Nee!! Dürfen wir das überhaupt?» Die Freitag will nicht aufs Foto. Dachte ich es mir doch gleich!
«Sei doch keine Spielverderberin, Frau Freitag! Die Kinder freuen sich doch so!»
«Frl. Krise!
Weitere Kostenlose Bücher