Der Amboss der Sterne
und fing an zuzuhören. Er hielt mit dem Widerstand inne – ich meine, wie kann man etwas so Mächtigem widerstehen – und fing an, im Wind zu leben als ein Teil des Heulens, Wirbelns und Rauschens. Er begegnete anderen Leuten im Wind…«
Hans machte Martin ein Zeichen, ihm nach draußen zu folgen. Martin ging durch die Tür, und sie gingen im Gleichschritt durch den Korridor, an Andrew Jaguar und Kirsten Two Bites vorbei, die miteinander beschäftigt waren.
Außer Hörweite der anderen sagte Hans: »Als ich ein kleines Kind war, nahmen meine Leute mir Fernsehen und Videospiele für eine Woche weg, um mich für etwas zu bestrafen, das ich getan hatte. Ich wurde verrückt. Ich fing sogar an, Bücher zu lesen. Nun«, sagte er, »unser Fernsehen ist jetzt weg. Rosa ist besser als nichts.« Er schüttelte den Kopf. »Aber nicht sehr.«
»Hast du es mit Paola Birdsong getrieben?« fragte Ariel. Martin nahm sein Essenstablett und ging mit errötendem Gesicht von ihr weg.
»Hast du?« fragte sie arglos und kam mit ihrem Tablett hinterher.
Er setzte sich, stand auf, als sie sich in seiner Nähe hinsetzte, ging zu einem anderen Tisch, schlug mit der Faust auf die Tischplatte und sage: »Wen, zum Teufel, geht das etwas an?«
Dann aß er und versuchte, sie zu ignorieren.
»Ich will nicht neugierig sein«, sagte Ariel. »Ich möchte nur wissen, was es heißt, jemandem lange hingegeben zu sein, selbst nach dem Tode.«
Martin fand die Lage höchst lästig. Er sagte: »Ich möchte in Frieden essen.«
»Es tut mir leid. Ich störe dich. Ich entschuldige mich.« Sie stand auf, trug ihr Tablett aus der Cafeteria und ließ ihn schuldbewußt, ärgerlich und verwirrt zurück.
Diesmal weinte er im Schlaf wieder. Er dachte an Theresa, konnte sich aber an keine Träume erinnern.
Zum nächsten Zehntagebericht der Crew erschienen zwei Mütter im Schulraum. Es hatte keine Ankündigung gegeben, keine Fanfare, aber die Leute jubelten. Sie nahmen es als Anzeichen dafür, daß die Lage besser wurde.
Hans verkündete die Ergebnisse der Rennen von Bug bis Heck am Vortag.
Hakim hatte fünf Minuten, einen wissenschaftlichen Kurzbericht zu geben.
Jennifer Hyacinth kam nach dem Meeting zu Martin.
»Vielleicht möchtest du gern Bescheid wissen, was wir machen«, sagte sie fast verschwörerisch, aber er konnte sich nicht vorstellen, daß Jennifer in eine Intrige verwickelt wäre.
»Worüber?« fragte er.
»Das Mofix. Wir haben eine kleine Konferenz, um die Resultate zu besprechen.«
»Oh!« Er hatte vorgehabt, der nächsten Probe für das Hauptrennen beizuwohnen; aber das war sicher trivial genug, um ignoriert zu werden.
»Sicher«, sagte er.
»In zehn Minuten im Bugraum. Hakim Hadj, Giacomo Sicilia und Thorkild Lax werden kommen.«
»Ich werde dort sein«, sagte er.
Hakim, Giacomo, Thorkild und Jennifer hatten vor einigen Wochen eine Gesellschaft für Mofixstudien gegründet. Martin hatte die Versammlungen nicht besucht. Sie waren dem Vernehmen zufolge trocken und mathematisch. Das Aufregendste wären Muttimathe-Herausforderungen.
Die Berichte waren falsch.
Jennifer hatte mit Giacomos Hilfe eine umfassende Darstellung davon gegeben, wie das Mofix arbeiten würde, wie Materie ihren Charakter unter dem Einfluß von durch Mofix übermittelter Information ändern könnte, und was das für die letzte Gestalt von Wohltätergesellschaft bedeutete, wie sie sich die vorstellte.
Hakim brauchte ein paar Minuten, um für Martin Graphiken zu projizieren, die ihn über die wesentlichen Punkte ins Bild setzten.
Jennifer und Giacomo hielten sich an den Händen und betrachteten Muttimathe, bis Thorkild die Versammlung eröffnete.
Er begann: »Wir haben versucht, einen Überblick über die Technologie der Wohltäter zusammenzustellen. Jennifer hat den größten Teil der harten Arbeit geleistet und für uns übrige ein Fundament gelegt. Giacomo hat darauf den Rahmen errichtet…«
Giacomo lächelte.
Thorkild fügte hinzu: »Man könnte sagen, daß sie eng zusammenarbeiten.« Hakim schlug Giacomo auf die Schulter wie zum Gratulieren. Jennifers Gesicht blieb streng neutral, aber ihre Augen blitzten auf.
Thorkild schloß: »Hakim hat die Seitenverkleidung gemacht, und ich habe sie bemalt. Bedenkt, daß nichts von dem, was wir gefunden haben, für unsere Mission große Bedeutung hat. Es ist alles theoretisch…«
»Ich bin anderer Meinung«, warf Jennifer ein.
»Was ich gerade noch sagen wollte…«, erklärte Thorkild.
»Ich denke,
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