Der Amboss der Sterne
daß es für den Job sehr bedeutsam sein könnte«, sagte Jennifer. »Wir wurden überrascht, als die Killer unsere Schiffe in Anti-M verwandelten. Wir nehmen an, die Mütter wurden auch überrascht. Je mehr wir über die Technologie und Theorie hinter unseren Waffen erahnen können, desto mehr können wir zu der Planung beitragen.«
Martin rieb sich die Nase. »Wie sieht das aus?«
Hakim projizierte eine Liste. »Zuerst das Mofix – momentane Kommunikation auf Distanz. Dies wird dadurch ermöglicht, daß man zwei Partikeln – in diesem Falle Atomkerne – dazu bringt, daß sie ›glauben‹ identisch zu sein. Zweitens erzeugt man aktuell eine Partikel in einer Distanz – indem man die Matrix glauben macht, daß eine Partikel in einer bestimmten Position existiert und eine bestimmte Vorgeschichte hat. So könnte es sein, wie falsche Materie geschaffen wird -Widerstand gegen Druck, aber kein Widerstand gegen Beschleunigung. Expansion, aber keine Masse.«
Jennifer sagte: »Mofix könnte der Schlüssel zu all diesem sein. Um eine Mofixbotschaft zu senden, muß man das Make-up der Bits einer Partikel verwirren, ihre darin enthaltene Information über Charakter, Position und Quantenzustand.«
»Was meint ihr damit, daß eine Partikel etwas ›glaubt‹?« fragte Martin.
»Das Bit-Make-up einer Partikel bestimmt ihr Verhalten«, erklärte Hakim. »›Verhalten‹ ist ein schlechter Ausdruck wie ›Glaube‹. Wir denken nicht, daß Partikeln lebendig sind oder denken. Aber sie zeigen natürlich ein einfaches Verhalten – eine Natur oder einen Charakter, was für alle ähnlichen Partikeln gilt, und eine Geschichte in Raumzeit.«
»Angenommen, es wäre so, wie kommen wir da zu den übrigen Fähigkeiten in dieser Liste?« fragte Martin.
»Um falsche Materie zu erschaffen, werden Grundelemente in der Matrix davon überzeugt, daß sie einige Eigenschaften von Materie haben«, erklärte Giacomo. »Für Mofixmitteilungen bastelt man an den privilegierten Kanälen herum, die von Partikeln benutzt werden, um eine Partikel in einiger Entfernung davon zu überzeugen, daß sie die gleiche wie – oder in Resonanz mit – einer anderen Partikel unter unserer lokalen Kontrolle wäre.
Es könnte verschiedene Wege geben, eine Partikel in eine Antipartikel umzuwandeln. Ein Boson, das sich einer Partikel nähert, trägt Information von seiner Quelle, von welcher einiges schon durch Information entlang sogenannter privilegierter Bänder befördert wurde. Das Boson befördert auch Energie, die auf die Daten der Partikel einwirkt und eine spezielle Bitsequenz ändert.«
»Energie ist Information?« fragte Martin.
»Energie ist ein Katalysator für Informationswechsel. Sie ist nur in beschränktem Sinne Information. Um eine Partikel in eine Antipartikel zu verwandeln, kann man ihr Bit-Make-up entweder dadurch verändern, daß man die Information des privilegierten Bandes pervertiert, etwa durch Entsendung eines Bosons, das darauf zugeschnitten ist, falsch zu reagieren, was es dazu veranlassen kann, eine Serie von Bits auf Konsistenz umzuschalten, oder indem man eine Resonanz mit äußeren Antipartikeln herstellt.«
»Resonanz…?«
»Man prägt die Daten einer Antipartikel einer Partikel in anderer Position auf, indem man sie kongruent oder koextensiv macht«, erklärte Hakim.
»Das denken wir uns«, warnte Jennifer.
Martin konnte mit ihrer projizierten Muttimathe nicht Schritt halten noch gar all ihren Erklärungen. Er sagte müde: »Arbeitet das für euch im Privaten aus! Ich werde einiges davon gutgläubig annehmen müssen.«
»O bitte, nein!« sagte Hakim. »Arbeite es für dich privatim aus! Wir könnten falsch liegen, und wir brauchen Kritik.«
»Nicht von mir, fürchte ich.«
»Wir alle haben hier wirklich den Boden unter den Füßen verloren«, sagte Hakim. »Wir dürfen dies bloß als eine hübsche Arbeitshypothese ansehen.«
Martin gab einige Ausdrücke in die Muttimathe ein, die er gerade zu enträtseln anfangen konnte. »Müßten sie eine Menge von Anti-M haben, um etwas anderes in Anti-M zu verwandeln – jeweils eine Partikel für eine andere?«
»Das glauben wir nicht«, sagte Hakim. »In Jennifers Muttimathe könnte eine einzige Partikel als Schablone dienen, um viele andere Partikeln zu verwirren und umzuwandeln. Möglicherweise wäre es genug, bloß die Struktur einer Partikel zu kennen.«
»Selbst auf Distanz«, sagte Thorkild.
»Aber wie es nun eben geschieht, dafür haben wir keinen Hinweis«, sagte
Weitere Kostenlose Bücher