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Der Amboss der Sterne

Der Amboss der Sterne

Titel: Der Amboss der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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schaffen, um schnellere Übereinkunft zu erzielen?«
    »Nein«, sagte Martin.
    Der Elefantoid Babar sagte: »Soweit scheint alles wahr zu sein. Seid ihr müde oder möchtet ihr schon jetzt vorläufige Vereinbarungen treffen?«
    »Laßt uns etwas finden, dem wir jetzt zustimmen können!« schlug Martin vor.
    »Wir halten es für das beste, falls ihr vorbereitet seid, direkt mit euren Schöpfern zusammenzukommen, damit ihr genaueres Wissen über euch selbst gewinnen könnt.«
    Martin verschlug es kurz die Sprache. Eye on Sky drehte seinen breiten Kopf, hielt dabei die Saiten fest zusammen in defensiver Haltung, und sagte zu Martin: »Wir sind bereit.«
    »Okay«, sagte Martin und fühlte sich noch mehr wie eine Ameise in der Küche. »Laß uns mit ihnen zusammenkommen!«
     
    Die weißen Wände neigten sich nach innen und verschwanden außer Sicht.
    Die fünf Repräsentanten rückten näher an die Menschen und Brüder heran.
    Mit hoher, aufreizender Stimme sagte Babar: »Das ist nicht gefährlich; aber es ist schwierig, mit seinen Gedanken zurecht zu kommen, selbst wenn man es schon einmal erlebt hat.«
    »Diese vierte Welt ist eine Heimat und ein Reservoir«, erklärte Salamander. Martin hörte viel lieber die Bischofsgeier sprechen. »Unsere Schöpfer leben drinnen, in Schichten um den dichten Kern herum, wo ein großer Energiestrom fließt.«
    »Haben sie immer hier gelebt?« fragte Paola.
    »Seit wir existieren«, erwiderte Frosch.
    »Wie lange ist das her?«
    »Zweitausend Jahre nach eurem Zeitmaß.«
    Die Killersonden könnten lange davor geschaffen worden sein, dachte Martin.
    Der rote Kreis erschien wieder, diesmal größer, und sank auf den Boden des Tunnels. Der Rand des Kreises ruhte weniger als zwei Meter vor Martins Füßen.
    »Ich versichere euch, es besteht keine Gefahr«, sagte Salamander. »Wir werden nur einen Teil eines unserer Schöpfer bezeugen.«
    Der Boden vibrierte wie bei der Passage eines Zuges. In dem roten Kreis schimmerte etwas. Dieser Schimmer erstreckte sich bis in eine Röhre, die sich bis zur Decke des Tunnels erhob. Der rote Kreis verschwand. Innerhalb des Schimmers stieg eine vielfarbige Helligkeit auf, die im Dunkel des Tunnels blendete.
    Die Helligkeit nahm schraubenförmige Gestalt an wie eine Treppe aus Licht. An ihr entlang tropften glitzernde Farben, bei denen Gelb und Orange vorherrschten, als ob das Licht selbst gerinnen und sich verdichten würde, um sich dann wieder zu verflüssigen.
    Es war ein starker und schöner Anblick, aber Martin war keineswegs beeindruckt. Er unterdrückte den anhaltenden Drang zu lachen.
    Er konnte wenig mehr erkennen als die Helligkeit. Sie wurde zu einer Treppe mit tanzenden Käfern. Seine Sicht verblaßte und verschwand. Er fragte sich, wieviel Zeit ihm noch bliebe, bis er ohnmächtig wurde oder die Kontrolle verlor…
    Die nächste Stimme schockierte ihn so, daß er hellwach wurde. Stark weiblich, voll menschlich, klang sie wie Theresa. Aber die Ähnlichkeit war mehr eingebildet als real. Er stand aufrecht in dem Skelettanzug und sah die anderen bewegungslos um sich herum, alle bis auf Silken Parts, der sich zu Martin umdrehte. Seine Kopfsaiten waren vor Angst zu einem festen Knoten zusammengezogen.
    Silken Parts sagte: »Nur du und ich. Andere…«
    Ihre Gefährten waren alle eingefroren, in unbewegliche Felder gezwängt. Ariel und Paola waren in den starren weißen Käfigen ihrer Anzüge wie zu posierenden Mannequins geworden.
    Wieder erklang die Stimme, alterslos, glatt wie Eis und ebenso kalt. Nicht unfreundlich. Nicht besorgt. Nicht distanziert. Eine Stimme, die man nur negativ beschreiben konnte.
    »Sagt mir, warum ihr hier seid!«
    Martin konnte nicht genug Speichel aufbringen, um auch nur ein Wort hervorzubringen. Silken Parts machte keine Anstrengung, Englisch zu sprechen. Martin stand der Wendeltreppe aus Licht gegenüber und sah, wie spöttische Fratzen daran emporstiegen.
    »Warum seid ihr hier?«
    »Wir wurden eingeladen«, brachte Martin schließlich heraus. Die Saiten von Silken Cords hatten ihre Grenzen erreicht und strampelten in elementarer Panik, von den Rippen des Skelettanzugs hängend. Die nicht mehr zusammenhängende Flechte würde nicht zuschauen oder antworten.
    Martin war jetzt allein und voll verantwortlich – wem auch immer.
    »Wo sind eure Oberen, eure anderen Schiffe?«
    »Es gibt keine anderen Schiffe.«
    »Stell dir, wenn du willst, alle Gehirne vor, die du je kennengelernt hast, wie sie miteinander ohne

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