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Der Amboss der Sterne

Der Amboss der Sterne

Titel: Der Amboss der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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Killermaschinen, erfaßte aber tausend Lichtjahre anstelle eines Dutzends. Die bekannten und vermuteten Opfer waren durch rote Punkte markiert, und die Systeme, die sie nur passiert hatten, leuchteten grün. Angenäherte Daten bezüglich des Todes der Erde und der Entfernungen dieser Ereignisse von der Gruppe aus drei Sternen wurden strahlend weiß angegeben.
    Martin war über die Fülle der Daten erstaunt, eine gewisse Antwort auf die Zweifel Ariels. Er versuchte zu erfassen, was daraus zu folgern war. Also brachen die Schiffe des Gesetzes doch manchmal ihr Schweigen, indem sie die Standorte von Killermaschinen mitteilten und ihre Zerstörungen bekannt machten. Die Sendungen wären nicht verborgen geblieben. Die Entfernung waren zu groß für Mofix… Sie hätten riskiert, sich zu verraten…
    Hakim führte ihnen alle Darstellungen rund um die Sternsphäre vorn. Er sagte: »Das ist alles, was wir bis jetzt haben.«
    Wieder machten sich die Kinder an ihre Muttimathe, und es wurde still im Schulzimmer.
    Martin stellte sich die Wahrscheinlichkeitsräume hinter fest geschlossenen Augen vor. Er öffnete und schloß die Hände und sah die Zahlen und Bahnen. Er ließ sie zusammen und auseinander laufen. Jedes Mal, wenn er die Muttimathe wiederholte, kam er zu dem Schluß, daß die Killer mit hoher, vermutlich fünfundneunzigprozentiger Wahrscheinlichkeit aus dieser Sterngruppe gekommen waren. Die Sonden waren wahrscheinlich im System von Buttercup, dem nahen gelben Stern, gebaut worden.
    Nachdem genügend Zeit verstrichen war – vielleicht zwei Stunden ständiger Konzentration in völliger Stille –, versammelten sich die Mütter im Zentrum des Schulraumes, und die eine sagte: »Wie lautet euer Urteil?«
    »Erst Kommentare!« verlangte Paola Birdsong.
    Die Bemerkungen waren eher private Äußerungen über persönliches Engagement und Emotionen als substantielle Fragen oder Einwände. Das hatte Martin auch erwartet. Er hatte beobachtet, daß die Gruppe Übereinstimmung bei anderen Dingen, die viel weniger wichtig waren als diese, erzielt hatte. Und das geschah, indem sie sich aussprachen und individuelle Rollen fanden.
    Mei-Li Wu-Hsiang Gemini, eine kleine ruhige Frau aus der Starsigns-Familie, fragte, ob es andere Zivilisationen nahe der Gruppe gäbe. Hakim ließ eine schon gezeigte Darstellung erscheinen. Alle Sterne innerhalb von fünfundzwanzig Lichtjahren um die Gruppe, die Planeten mit Leben haben könnten. Das war freilich nicht zwingend. Von sich aus hätten die Planeten vielleicht kein intelligentes Leben entwickeln können, obwohl die Chancen zwei gegen fünf standen für so viele Sterne, daß sich mindestens eine Zivilisation hätte entwickeln können.
    Es bestand immer die Möglichkeit, daß eine intelligente Species der Menschheit geistig hätte überlegen sein können und sich still verhalten hätte, selbst in ihrer technologischen Jugend.
    Aber zusammengenommen mit den anderen Indizien war die Lücke bemerkenswert.
    George Dempsey fragte: »Wie stehen die Chancen, daß Zivilisationen sterben oder sich selbst umbringen würden bei so vielen Planetensystemen?«
    Die Mutter sagte: »Angesichts der Anzahl der Systeme mit Planeten, der Wahrscheinlichkeit der Entstehung von Leben und der Wahrscheinlichkeit, daß Leben technische Fähigkeiten entwickelt…« – die Zahlen blitzten wieder vor ihnen auf. Martin machte sich nicht die Mühe, Muttimathe anzuwenden. Das hatte er schon beim ersten Mal gründlich getan. Chancen gab es auch laut Dempsey. Dies war Sozialisation, kein ernstes Kreuzverhör.
    Es war an der Zeit, das zu akzeptieren, was, wie sie alle wußten, als nächstes kommen mußte…
    Es folgte eine weitere Stunde mit Fragen, bis Martin die Augen und Muskeln schmerzten. Er spürte die Erschöpfung der Gruppe. Nach einem Blick auf die restlichen Kinder in seiner mentalen Warteschlange kam er zu dem Schluß, daß sie nichts Wesentliches mehr hinzuzufügen hatten, und sagte: »In Ordnung. Machen wir uns an die Arbeit!«
    »Seid ihr bereit, eine Entscheidung zu treffen?« fragte die Mutter.
    »Das sind wir«, sagte Martin.
    Murrend und raschelnd ordneten sich die Kinder wieder in ihre Familien und Übungsgruppen ein. Sie fühlten sich inmitten ihrer gewählten Peers wohler; denn dies war keine leichte Sache, und niemand war glücklich, wenn er zur Eile getrieben wurde.
    Die Mutter sagte: »Ihr entscheidet, ob unter erheblichem Treibstoffaufwand abgebremst und das Schiff in die Sterngruppe gelenkt wird, die

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