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Der Amboss der Sterne

Der Amboss der Sterne

Titel: Der Amboss der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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In dem kleineren Raum befanden sich nur dreißig Flugzeuge, alle neu angefertigt nach der Vernichtung von Williams Bomber. Aber die Konstruktionen waren vertraut. Martin und Ariel sahen zu, wie die zwei Freiwilligen in die kleinen Vehikel stiegen, mit Handys die Systeme durchprüften und hinter Leiterfeldern standen, als die Schiffe auf Pylonen durch die Schleuse stießen.
    Die Jäger begannen ihren Flug über Hunderttausende von Kilometern.
    Ariel sagte: »Ich fühle mich schuldig, weil ich meine Zimmertemperatur jetzt über dem Gefrierpunkt halte. Wir haben so wenig Treibstoff. Ich hoffe, daß sich dieses Unternehmen wirklich lohnt.«
    Martin zuckte die Achseln und ging aus dem Waffenlager ins Schulzimmer.
    »Wohin gehst du?« fragte Ariel. Er sagte es ihr. »Kann ich mitkommen?«
    Martin war überrascht. Er sagte: »Du kannst überall hingehen, wo du willst. Wir kommen zusammen, um zu sehen, ob mit Nebukadnezar etwas passiert.«
    »Du brauchst Gesellschaft. Ich will dich nicht wieder trübselig sehen.«
    Er schloß ein Auge, zwinkerte ihr zu und sagte wieder ohne nachzudenken: »Ich kann aus dir nicht klug werden. Du warst eine solche Hexe, als ich Boss war. Jetzt bist du ganz Süßigkeit und Licht. Bist du noch verrückter als ich?«
    Sie wich zurück und sagte: »Wahrscheinlich. Was ist letzt los?«
    Darauf hatte er keine Antwort.
     
    Die Crew kam um die Sternsphäre im Schulzimmer zusammen, alle außer Hakim und Luis Estevez Saguaro, die im Bug weiterarbeiteten. Thomas Orchard erklärte: »Was wir im Training gelernt haben, bringt uns auf den Gedanken, daß dieser Planet durch unsere Tuer wirklich krank geworden ist.« Er wies auf große braune und rote Flecken auf Nebukadnezar. »Was auch immer unsere Leute in Anti-M verwandelt hat, könnte versagt haben. Es hat nicht verhindert, daß einige Container von Tuern abgeworfen wurden. Und es hat nicht alle unsere Schiffe umgewandelt. Wir denken, daß jetzt die Maschinen für Verteidigung dahin sind.«
    David Aurora fragte: »Wie lange, bis er explodiert?«
    »Er wird nicht explodieren«, erwiderte Harpal. »Er ist nur zum Sieden gebracht.«
    »Das ist es, was ich meine«, sagte David grinsend. Martin beobachtete die Crew genau, unbehaglich, immer noch trübselig trotz Ariels Gesellschaft.
    »Jetzt ist es jede Minute soweit«, sagte Thomas.
    »Dann haben wir einen Gewinn erzielt«, fuhr David fort und hob die Faust zum Salut des Siegers.
    »Von wegen! Noch zwei Planeten zu erledigen, und zu wenig Treibstoff, um auszureißen«, warf Ariel ein.
    »Es ist immerhin etwas«, meinte Harpal.
    »Ich finde nicht, daß es viel ist«, sagte Erin Eire im Hintergrund. Martin hatte sie seit dem Erwachen noch nicht gesehen, nicht deutlich genug, um sie aus der Menge herauszukennen. »Ich denke, wir alle wissen, daß dieser Ort nicht das eigentliche Ziel ist.«
    »Wie kommst du darauf?« fragte Thomas.
    Eine Mutter kam in den Schulraum. Die Crew verstummte, als sie zum Zentrum schwebte. Aber als sie nichts weiter sagte und tat, ging das Gemurmel wieder los.
    Erin sagte: »Wormwood ist wie ein Fliegenfänger. Wir kleben fest. Wir können einiges davon wegpusten. Aber er wird immer noch klebrig genug sein, um die zu erwischen, die danach kommen.«
    Die Mutter erklärte: »Ein Samenträger meldet über Mofix, daß die Zerstörung anfängt.« Die Crew jubelte, aber nicht so fröhlich, wie es hätte sein können. »Wir werden die Resultate binnen zehn Minuten sehen.«
    Thomas schaltete von dem Bild des Planeten um und erwischte die Jäger auf dem Weg zum nächsten orbitalen Zylinder. Sein Handy sang, und die Nachricht erschien nur visuell. Er sagte: »Das ist Hakim. Jetzt geht es wieder los…«
    Martin folgte Thomas in den Bug. Hans schwebte da, die Arme um die Beine geschlungen, und beobachtete, wie das Suchteam die Information zusammenfügte.
    Hakim bediente die Handys und die Datenbänke wie Musikinstrumente.
    »Laß Jennifer herkommen«, sagte Hans. Thomas rief Jennifer in den Bugraum.
    Martin las schnell die von Hakims Handy projizierte Information. Die fünf inneren orbitalen Massen hatten sich zu langgestreckten Wolken ausgedehnt.
    Harpal schloß die Augen. Die Luft roch nach Anspannung. Hans erschien in dem Wirbel um die Sternsphäre wie ein ruhender Punkt. Er sah der projizierten Information mit unbewegten Augen entgegen, ohne sie richtig zu erkennen. Martin merkte, was Hans vorhatte. Er versuchte, aus dem Wirrwarr und der Ungewißheit ein deutliches Bild

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