Der Amboss der Sterne
zusammenzufügen.
Jennifer Hyacinth erschien ein paar Minuten später im Bug. Sie drängte sich neben Hans, um in der besten Position für die Betrachtung der Information zu sein.
Sie runzelte die Stirn und sagte: »Die Massen sind der nächste Teil der Falle.«
»Braves Mädchen!« sagte Hans. »Wir sind dicht dran, der Planet verschwindet, und so sind wir offenbar gefährlich; und sie wollen uns nicht entkommen lassen. Sie wissen nicht, wieviel Treibstoff wir noch übrig haben oder wozu wir fähig sind…«
Martin sagte: »Wir haben uns besser gehalten als frühere Kämpfer.«
»Vielleicht«, erwiderte Hans. »Harpal, was…«
Jennifer sagte: »Die dunklen Massen könnten locker gepackte Neutroniumbomben sein. Die Messungen stimmen ziemlich genau.«
»Mein Gott!« sagte Harpal. »So viele Bomben könnten jeden Planeten in dem System fünf- oder zehnmal auslöschen. Wenn wir sie kriegen könnten…«
»Sie fallen in Wormwood hinein«, sagte Hakim.
Frische Diagramme schwebten in der Luft und zeigten die Umgruppierungen der inneren Massen, ihre Drift auf den Stern zu und geschätzte Eintrittszeiten in die Heliosphäre. Jennifer sagte: »Sie werden hineingestoßen. Ich denke…«
»Wormwood ist dabei zu verschwinden«, sagte Hans. »Jennifer, stell mit etwas Muttimathe fest, was das für uns bedeuten wird! Martin, besprich dich mit den Müttern! Sag den Jägern, sie sollen zurückkommen, und zwar schnell!«
»Der Partikelwind von Wormwood ist zum Teil auf die Pole hin gebündelt«, berichtete Jennifer. »Es müssen starke Felder sein, die sein Inneres kontrollieren. Wenn er bläst, falls diese Felder noch an Ort und Stelle sind – und ich glaube nicht, daß sie einfach ausgeschaltet werden können –, wird der Planet sich nicht einfach wie eine Kugel ausdehnen…«
Martin trat zurück und sprach über sein Handy zu den Müttern.
Hakim zeigte ein Bild der Oberfläche von Nebukadnezar, die durch das innere Plasma ihrer Samen glühte. Aber das erschien jetzt unwichtig. Der zweite Teil der Falle war tatsächlich dabei, sich zu schließen.
Die Dämmerungsgleiter war in Orbit weniger als zweihundert Millionen Kilometer von Wormwood entfernt. Wenn der Stern zur Supernova würde, müßte ein gewaltiger Ausbruch von Neutrinos seine äußeren Schichten davonblasen.
Neutrinos waren in normalen Mengen weniger substantiell als jedes Gespenst, imstande, ungehindert Blei in der Dicke von Lichtjahren zu durchdringen. Aber in so großer Anzahl wären ihre Wechselwirkungen mit Materie – bei der Dämmerungsgleiter und allem anderen in der Nähe von Wormwood – tödlich.
Martin hatte keine Ahnung, was so viele Neutrinos ihrer Chemie antun würden, aber die reine Kraft der Neutrinoexplosion könnte sie schon in Stücke reißen.
Jennifer schien in einer Ekstase des Rechnens versunken zu sein.
Im Bug erschien eine Mutter. Sie sagte: »Wenn diese Information korrekt ist, gibt es sowohl Gefahr wie eine außergewöhnliche Gelegenheit.«
Jennifers Gesicht erhellte sich. »Es könnte eine Kanalisation der Explosion in verschiedene Gebiete geben. Neutrinos werden nach allen Richtungen ausströmen; aber der größte Teil der Sternenmasse könnte durch die Pole gepreßt werden und wie ein Quasar zwei Jets erzeugen.« Sie legte die Hände zusammen und stellte es mit den Daumen nach oben und nach unten dar.
»Ich stimme zu«, sagte die Mutter.
Hans schaute zwischen Jennifer und der Mutter hin und her, biß sich auf die Unterlippe und streckte sich. »Was tun wir?«
Die Mutter sagte: »Wir benutzen allen verfügbaren Treibstoff für schnelle Beschleunigung in einen neuen Orbit über dem Südpol des Sternes.«
Jennifer lachte, als wäre dies die komischste Sache der Welt. Ihr traten Tränen in die Augen, und sie sagte: »Richtig, richtig!«
Die Mutter fuhr fort: »Wir können den Inhalt des Schiffs gegen die meisten Wirkungen eines Neutrinosturms schützen. Wir werden Neutrinodruck benutzen, um uns aus diesem System zu treiben.«
»Wir werden wie Samen im Winde sein«, meinte Jennifer. »Wenn wir zusammenhalten, werden wir in den tiefen Weltraum hinausgepustet werden.«
»Die Umwelt nach der Explosion wird reich an flüchtigen Substanzen von Wormwood sein«, fuhr die Mutter fort. »Wir werden welche aufsammeln, selbst wenn wir nach außen getrieben werden.«
»Sie wollen uns vernichten, aber vielleicht werden sie uns retten«, erwiderte Jennifer.
»Warum tun sie es dann? Warum uns diese Gabe zukommen lassen?« fragte
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