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Der Amerikaner - The American

Der Amerikaner - The American

Titel: Der Amerikaner - The American Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
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haben, wird sich meine Einstellung sehr schnell ändern. Nur, damit wir uns richtig verstehen.«
    North und Kealey nickten zerknirscht, und Jackson winkte einen neben der Tür wartenden Gefängniswärter herbei. »Das ist der Kollege Matthews. Er wird Ihnen den Raum zeigen, den wir für diese kleine Veranstaltung reserviert haben, und draußen warten, während Sie mit dem Häftling reden.«
    Kealey war nicht scharf auf den Wärter, wusste aber, dass Jacksons Kooperationsbereitschaft allenfalls halbherzig war. Er wirkte so, als würde es ihm nichts ausmachen, sich Befehlen von höherer Stelle zu widersetzen, und Kealey wollte es nicht darauf ankommen lassen.
    Er hatte das Gefühl, als würde North seine Befürchtungen teilen. »Danke, Lieutenant. Bringen wir’s hinter uns.«
    Während sie dem Wärter folgten, fiel Kealey auf, dass North immer noch besorgt wirkte. »Ich weiß, die Bedingungen sind nicht ideal«, flüsterte er. »Sehen Sie zu, dass Sie die Anwältin aus dem Raum rauslocken.«
    »Was soll das heißen? Wie zum Teufel soll ich es anstellen, sie …«
    »Schaffen Sie die Frau einfach aus dem Raum. So schnell wie möglich.«
    Sie blieben vor einer unbeschrifteten grauen Stahltür mit einem kleinen Plexiglasfenster stehen. Matthews wandte sich ihnen zu. »Okay, Gentlemen, man hat mir gesagt …«

    »Warten Sie noch einen Moment, Matthews«, sagte Kealey. »Ich hole mir schnell einen Becher Kaffee. Möchte noch jemand?«
    North schüttelte den Kopf und warf Kealey einen weiteren fragenden Blick zu. Matthews nickte zustimmend.
    »Bin sofort wieder da.« Kealey verschwand, während North das Verhörzimmer betrat und Matthews davor Position bezog.
     
    »Ich verstehe immer noch nicht, warum dieses Treffen notwendig ist«, sagte Alex Harris mit einem wütenden Blick auf North. Thomas Elgin fläzte sich auf einem Stuhl, die Hände über dem Bauch gefaltet, und machte keinen Versuch, sein schmieriges Grinsen zu unterdrücken.
    North ignorierte ihn und konzentrierte sich auf Harris, eine außergewöhnlich attraktive Frau, die sich alle Mühe gab, ihre Reize nicht allzu sehr hervorzukehren. Ohne großen Erfolg, auch wenn sie ein formloses Kostüm mit einem langen Rock trug. Ihre wohlgeformten Waden ließen darauf schließen, was die zurückhaltende Kleidung verbarg. Ihr glänzendes kastanienbraunes Haar war zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, und sie trug eine Brille mit dicken Gläsern, die ihre lange Nase hinabrutschte.
    Ihre strahlend blauen Augen blickten North zornig an. »Was gibt’s zu glotzen?«
    North grinste. »Nichts.«
    »Ich bin mir sicher, dass man es Ihnen bereits gesagt hat, Mr North, aber mein Mandant hat dem Staatsanwalt eine umfassende schriftliche Stellungnahme unterbreitet. Sein Angebot wurde angelehnt. Also, solange Sie nicht …«
    »Haben Sie wirklich geglaubt, der Staatsanwalt würde ihm einen Strafnachlass oder Straffreiheit in Aussicht stellen für eine
Erklärung, von der gar nicht sicher ist, ob sie zu weiteren Festnahmen führen wird?«, fragte North. An die Stelle des umgänglichen Lächelns war jener harte Blick getreten, der die meisten zum Schweigen, die erfahrene Anwältin zu North’ Erstaunen jedoch nicht aus der Fassung brachte. »Wir wollen doch eines nicht vergessen. Von sich aus hat er das Angebot nicht gemacht. Unserer Meinung nach gefährdet Ihr Mandant ernsthaft jede Möglichkeit einer Absprache, weil er Informationen zurückhält …«
    »Vorsicht, Kollege …«
    »Halten Sie die Klappe, Elgin«, fuhr Harris mit warnend erhobenem Zeigefinger ihren Mandanten an, bevor der etwas Falsches sagte. Sie fühlte North’ durchbohrenden Blick auf sich ruhen, doch während der nächsten paar Augenblicke sagte keiner der beiden etwas.
    Dann war es Adam North, der das Schweigen brach. »Können wir unter vier Augen reden, Miss Harris?«
    Sie schüttelte heftig den Kopf. »Mein Mandant hat ein Recht darauf zu hören, was Sie zu sagen haben.«
    North stand abrupt auf und ging in Richtung Tür. »Sieht so aus, als müsste ich dem Staatsanwalt berichten, dass Ihr ›Mandant‹ es einmal mehr an Kooperationsbereitschaft fehlen lässt. Wenn Sie eine Verfahrensabsprache durchsetzen wollen, können Sie bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag warten.«
    »Moment, Mr North«, rief Harris, als er schon die Klinke in der Hand hatte.
    Einen Moment später folgte sie ihm aus dem Verhörzimmer, die Tür geräuschvoll hinter sich ins Schloss werfend. Dann wandte sie sich dem vor dem Eingang stehenden

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