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Der Amerikaner - The American

Der Amerikaner - The American

Titel: Der Amerikaner - The American Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
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Fahrzeuge auf der Independence Avenue denken.
    »Ich will, dass Sie diesen Dreckskerl finden, John«, sagte Brenneman leise, aber mit aggressivem Unterton. »Und ihn aus dem Verkehr ziehen.«
    »Ich gebe Ihnen mein Wort darauf, Mr President.«

24
    Alexandria, Virginia
    Weil Kealey während der Rushhour auf dem Interstate 95 im Stau gestanden hatte, war es bereits früher Abend, als er vor dem Gefängnis in Alexandria vorfuhr. Er schloss seinen Wagen ab und schlenderte zum Eingang, wo North auf ihn wartete und sich die Zeit mit einer Zigarette vertrieb. Er lächelte Kealey zu, und sie schüttelten sich die Hand.
    »Wurde auch allmählich Zeit«, sagte North. »Was ist passiert?«
    »Der Verkehr in dieser Gegend ist mörderisch. Ich weiß wirklich nicht, wie die Leute das jeden Tag aushalten.«
    »Das Geld wird in der Großstadt verdient. Man nimmt alles auf sich, um alle zwei Wochen seinen Scheck zu bekommen. Hören Sie, ich habe schlechte Neuigkeiten.«
    »Spucken Sie’s aus.«
    »Elgin hat einen Anwalt gefunden, seine Aussage widerrufen und pocht jetzt auf sein Recht auf Aussageverweigerung.«
    Kealey schüttelte den Kopf. »Ich hätte es kommen sehen müssen. Einen Pflichtanwalt, stimmt’s?«
    North zog ein letztes Mal an seiner Zigarette und schnippte den Stummel in die Gosse. »Nein, er hat es tatsächlich geschafft, sich einen anständigen Rechtsbeistand zu besorgen, wahrscheinlich mit dem geringsten denkbaren Honorarvorschuss. Elgins Guthaben sind eingefroren, und ich garantiere Ihnen, dass sein Anwalt das nicht weiß.« Der DEA-Agent schwieg kurz,
blickte zum dunkler werdenden Himmel auf und atmete tief die feuchte Luft ein. »In diesem Fall geht alles sehr schnell. Elgin ist bereits angeklagt, und der Staatsanwalt bereitet drei Anklagepunkte vor. Ganz oben auf der Liste steht Beihilfe zum Mord an amerikanischen Staatsbürgern. Vielleicht, wenn Sie es nicht so eilig hätten … Ich weiß nicht. Spielt auch keine Rolle. Jetzt wird er mit Sicherheit nicht mehr unter vier Augen mit Ihnen reden. Wollen Sie aufgeben? Wir könnten probieren, einen Deal auszuhandeln.«
    »Dafür bleibt uns keine Zeit. Außerdem hat dieser Typ Kharmai ein Messer an die Kehle gesetzt. Er wird uns die Information geben, so oder so, und dann kann er von mir aus im Knast verrotten. Überhaupt, was steht denn darauf, wenn er wegen Beihilfe zum Mord für schuldig befunden wird? Zwanzig Jahre? Wenn er keine Lust zum Reden hat, kann er froh sein, wenn er den ersten Tag dieser zwanzig Jahre noch erlebt.«
    Bei den meisten Leuten hätte North diese Worte für eine leere Drohung gehalten, aber er musste an die Schreie denken, die aus dem dunklen Hinterzimmer der Waterfront Bar herausgedrungen waren. »Wo ist sie überhaupt?«
    »Kharmai? Ich habe ihr gesagt, die Geschichte sei um ein paar Tage verschoben worden. Hoffentlich ruft sie mich bis dahin nicht deswegen an.«
    Ein kleines Lächeln spielte um North’ Lippen. »Ich möchte nicht ihr Gesicht sehen, wenn sie es herausbekommt …«
    Kealey war klar, dass North das Thema wechseln wollte, weil ihm unbehaglich zumute war. »Hören Sie, Sie wissen, was dieser Elgin auf dem Kerbholz hat.« North nickte zögernd. »Er hat eine Dreizehnjährige vergewaltigt. Ganz zu schweigen davon, dass bei dem Bombenanschlag auf das Kennedy-Warren-Gebäude zweiundneunzig Menschen ums Leben gekommen sind.
Er hätte es verhindern können. Denken Sie darüber nach. Zweiundneunzig Tote, hunderte von Angehörigen, deren Leben zerstört ist, und das alles nur, damit Elgin ein paar tausend Dollar einstreichen konnte? Er verdient kein Mitgefühl, besonders nicht von uns.«
     
    Sie wurden gebeten, ihre Waffen abzugeben, und North gehorchte und rückte seine Glock heraus. Kealey schüttelte den Kopf und hob die Hände. Nachdem sie einen Metalldetektor passiert hatten, trug North sich in die Besucherliste ein, während Kealey mit ungerührter Miene neben ihm stand. Er musste sich ausweisen, um einen Besucherausweis zu bekommen, sich aber nicht in die Liste eintragen. Er hatte darauf bestanden, dass Harper das für ihn arrangierte. Es würde keinen Hinweis darauf geben, dass er dieses Gefängnis besucht hatte.
    Er fragte sich, ob Harper seinen Fehler bereits bemerkt hatte. Wenn Kealey dafür verantwortlich gemacht werden sollte, dass Thomas Elgin unglücklicherweise etwas zugestoßen war, musste es einen Beweis dafür geben, dass er überhaupt in der Haftanstalt gewesen war.
    Das Innere des Gefängnisses entsprach nicht

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