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Der Anfang aller Dinge: Roman (German Edition)

Der Anfang aller Dinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Anfang aller Dinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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vorstellen, oder hast du Angst, dass ich mit ihr durchbrenne?«
    »Liv, dieser unverbesserliche Intrigant ist Boss Kawaoski, der beste Catcher aller Zeiten und der Schrecken aller Schiedsrichter. Boss, das ist Olivia Carmichael.«
    »Na klar!« Liv hatte das Gefühl, mit der Hand in einem
Schraubstock zu stecken. »Die Nachrichten-Lady. Sie sind in natura noch hübscher als auf dem Bildschirm.«
    »Vielen Dank.« Er strahlte sie aus Augen an, die ein wenig kurzsichtig zu sein schienen.
    »Vorsichtig, Liv«, warnte Thorpe, einen Arm um ihre Schulter legend. »Boss ist ein Ladykiller erster Güte.«
    »Ah, halt doch …« Er räusperte sich verlegen, und Liv musste sich ein Grinsen verbeißen. »Vergiss es. In Gegenwart einer so hübschen Lady müssen wir uns eines höflichen Wortschatzes befleißigen. Und, was sagst du zu dem Spiel, T.C.?«
    »Palmers ist immer noch in Topform«, meinte Thorpe und zündete sich eine Zigarette an. »Wie es aussieht, haben die Birds dieses Jahr ein starkes Team.«
    »Mmm, frisches Blut«, setzte Boss mit einem Blick übers Spielfeld hinzu. »Der junge Leftfielder hat einen mordsmäßigen Schlag drauf.«
    »Wie du damals«, gab Thorpe zurück und wandte sich an Liv. »Boss hat sich mit einem Mittel von sage und schreibe .324 zur Ruhe gesetzt.«
    Da Liv nicht genau wusste, wovon gerade die Rede war, lächelte sie freundlich und schwenkte auf eine sichere Schiene um. »Haben Sie für die Orioles gespielt, Mr. Kawaoski?«
    »Nennen Sie mich einfach Boss, Miss. Nein, ich habe für die Senators gespielt; das war vor zwanzig Jahren.« Er schüttelte den Kopf, als wunderte er sich, wie schnell die Zeit vergangen war. »Ihr Kollege da hing damals ständig im Klubhaus herum und hat uns bis aufs Blut genervt«, fuhr er fort, indem er Thorpe grinsend den Daumen in die Brust bohrte. »Wollte unbedingt dritter Baseman werden.«
    »Und, hat er es geschafft?«, meinte Liv, die Thorpe nachdenklich musterte. Irgendwie konnte sie sich nicht vorstellen, dass Thorpe jemals etwas anderes werden wollte als das, was er jetzt war.
    »Nein, er war nicht so gut mit dem Schlagholz«, erinnerte sich Boss. »Aber er hatte ein starkes Paar Hände.«
    »Habe ich immer noch«, bemerkte Thorpe trocken und mit einem Grinsen in Livs Richtung, das sie ignorierte. »Und, wie läuft dein Laden, Boss?«
    »Bestens. Heute steht meine liebe Gattin hinter der Kasse. Wollte nicht, dass ich das Eröffnungsspiel verpasse.« Er rieb sich schmunzelnd das kantige Kinn. »Kann nicht behaupten, dass ich mich gegen das großherzige Angebot gewehrt hätte. Ach, es wird ihr Leid tun, dass sie dich verpasst hat. Alice zündet immer noch jeden Sonntag eine Kerze für dich an.«
    »Bestell ihr liebe Grüße.« Thorpe ließ seine Zigarette fallen und trat sie mit dem Absatz aus. »Das war Livs erstes Live-Spiel.«
    »Ach, tatsächlich?« Boss war mit den Gedanken bereits wieder woanders, genau wie Thorpe es beabsichtigt hatte. Liv registrierte es ebenfalls. Boss starrte den Ball an, den sie immer noch in der Hand hielt. »Bravo, einen Foul-Ball haben Sie sich auch geschnappt, gleich beim ersten Mal.«
    »Anfängerglück«, meinte sie bescheiden und hielt ihm den Ball hin. »Würden Sie mir ein Autogramm darauf geben? Ich habe noch nie einen leibhaftigen Baseballspieler kennen gelernt.«
    Boss drehte versonnen den Ball in der Hand. »Ist schon lange her, dass ich das letzte Mal meinen Namen auf einen von denen geschrieben habe.« Er nahm den Kugelschreiber, den Liv ihm hinhielt. »Sehr lange«, murmelte er und schrieb sorgfältig seinen Namen rings um den Ball.
    »Vielen Dank, Boss«, sagte Liv und nahm ihm den Ball ab.
    »Ich danke Ihnen . Ich fühle mich beinahe, als könnte ich’s einem von diesen Jungs noch zeigen. Ich werde Alice erzählen, dass ich dich getroffen habe«, sagte er und klopfte Thorpe ein letztes Mal auf die Schulter. »Und natürlich die hübsche Nachrichten-Lady«, setzte er hinzu. »Schau mal bei mir im Laden vorbei.«
    »Das mach ich bestimmt, Boss.« Thorpe sah Boss hinterher, der sich durch die langsam lichter werdende Menschenmenge die Treppe hinaufschob. »Das war sehr nett von dir«, murmelte er. »Du bist eine sehr kluge Frau, Liv.«
    Liv betrachtete die Signatur auf dem Ball. »Es muss hart sein, eine Karriere aufzugeben, und das dreißig Jahre früher als die meisten anderen Menschen. War er sehr gut?«
    »Besser als einige andere«, erwiderte Thorpe achselzuckend. »Aber darum ging es ihm nicht. Baseball war

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