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Der Anfang aller Dinge: Roman (German Edition)

Der Anfang aller Dinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Anfang aller Dinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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mich nicht willst.«
    Sie öffnete den Mund, doch diese Lüge kam ihr einfach nicht über die Lippen. Sie stand nur stumm da und starrte ihn an. Ihr Mut verließ sie. Sie war völlig schutzlos.
    »Zum Teufel mit dir, Liv!«, knurrte Thorpe, schob sie zur Seite und stürzte aus ihrem Zimmer.

10.
    Als Liv am Montagmorgen das WWBW-Gebäude betrat, fühlte sie sich frisch und ausgeglichen. Sie hatte das restliche Wochenende damit verbracht, ihre Beziehung zu Thorpe zu analysieren. Beziehung war eigentlich nicht der Ausdruck, den sie gerne dafür verwendete. Er implizierte etwas zu Persönliches. Situation war besser.
    Sie hatte sich fest entschlossen, jegliche Komplikationen zu vermeiden. Es stimmte, dass er interessanter und unterhaltsamer war, als sie anfangs geglaubt hatte – und lustiger. Mit ihm konnte man, das hatte sie überrascht feststellen müssen, tatsächlich viel Spaß haben. In seiner Gesellschaft langweilte man sich nie. Und in ihm schlummerte eine verborgene Freundlichkeit, auf die sie ansprach.
    Liv war eine vorsichtige Frau; die Umstände hatten sie dazu gemacht. Aber sie war ehrlich gegenüber sich selbst. Sie wusste, dass die distanzierte, beherrschte Olivia Carmichael, die die Sechs-Uhr-Nachrichten las, nur einen Teil ihrer Persönlichkeit ausmachte. Den anderen hielt sie sorgsam unter Verschluss. Zu ihrer eigenen Sicherheit. Es war richtig, dass Thorpe begonnen hatte, ihre Mauer ins Wanken zu bringen. Doch die Jahre hatten ihr ein großes Maß an Stärke verliehen. Wenn sie die Mauer aufrechterhalten wollte, hatte er keine Chance. So einfach war das. Zumindest glaubte sie ganz fest daran.
    Körperliche Anziehung muss nicht zwangsläufig in einer Beziehung enden, entschied sie. Liv hatte nicht die Absicht, eine intensivere Verbindung mit Thorpe einzugehen. Aber sie würden auch in Zukunft hin und wieder eng zusammenarbeiten. Wie auch immer, es war auf jeden Fall an der Zeit, endlich die Scherben ihres Lebens aufzukehren. Sie konnte nicht ewig trauern. Dennoch – sie würde sich nicht noch einmal in eine Situation begeben, wo sie Gefahr lief, dass ihr die Dinge mit Thorpe aus der Hand glitten. Thorpe war ein Mann, den man nicht unterschätzen durfte.
    Es war ein Fehler gewesen, dass sie sich auf diese lächerliche
Wette eingelassen hatte. Ein Mann wie Thorpe würde allein aus Spaß an der Freude alles daransetzen, zu gewinnen. Sie hätte dieses alberne Gerede übers Heiraten schlicht und einfach ignorieren sollen.
    Die Erinnerung an sein zufriedenes, zuversichtliches Lächeln, nachdem sie die Wette angenommen hatte, verfolgte sie noch immer. Sein Blick war der eines Katers gewesen, der genau wusste, wie sich die Tür des Vogelkäfigs öffnen ließ.
    Aber ich bin kein Kanarienvogel, sagte sie sich, als sie die Nachrichten-Redaktion betrat. Und ich fürchte mich nicht vor Katzen.
    In der Redaktion herrschte der übliche Lärmpegel. Stimmengewirr, klingelnde Telefone. Nur die Monitore waren stumm. Kollegen, Collegestudenten, die hier ihr Praktikum absolvierten, und Laufburschen eilten geschäftig umher. Der stellvertretende Ressortleiter stritt sich mit einem Reporter um die Länge seines Berichts. Eine Aufnahmecrew, die Gerätschaften geschultert und Kaffeebecher in der Hand, stürmte aus der Tür.
    »Wie viele Junge?«, hörte sie einen Reporter erstaunt am Telefon fragen. »Und sie hat sie wo gekriegt?«
    »Liv«, rief sie der Disponent zu sich. »Der Bürgermeister hält um zwei eine Pressekonferenz ab.« Er drückte ihr im Vorbeigehen ein Blatt Papier in die Hand.
    »Danke.« Sie rümpfte die Nase. Zwei Stunden. Die Zeit müsste gerade reichen, um die zwei Millionen Anrufe auf ihrer Liste zu tätigen.
    »Wer will ein Katzenbaby?«, hörte sie ihren Kollegen verzweifelt in die Runde rufen, als sie zu ihrem Schreibtisch ging. »Unsere Katze hat gerade zehn Junge geworfen, im Spülbecken in der Küche. Meine Frau ist kurz vorm Überschnappen.«
    »Hallo, Liv.« Brian hielt sie am Arm fest, als sie an seinem Schreibtisch vorbeikam. »Ich habe heute Morgen schon zwei Telefonate für dich angenommen.«
    »Ach, wirklich?«, gab sie zurück und musterte kritisch sein Sakko. »Neuer Anzug?«
    »Ja«, murmelte er und zupfte an den eisgrauen Revers. »Und, wie findest du ihn?«
    »Umwerfend.« Sie wusste, dass es Brian sehr wichtig war, wie er auf dem Bildschirm wirkte. Er konnte sich stundenlang über die Farbe seiner Krawatte Gedanken machen. »Was waren das für Anrufe?«
    »Ich bin mir nicht sicher,

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