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Der Anfang aller Dinge: Roman (German Edition)

Der Anfang aller Dinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Anfang aller Dinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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für uns gekocht.«
    Seine Hände glitten zärtlich an ihren Armen auf und ab, bis ihre Haut zu prickeln begann. Es war ein sehr erotisches Gefühl, für sie und für ihn – raue Haut auf samtweicher Haut.
    »Nein, bitte nicht«, flüsterte sie in der berechtigten Furcht, sich nicht beherrschen zu können und den kleinen Schritt nach vorn in seine Arme zu tun.
    »Was meinst du mit bitte nicht ?« Das unterdrückte Verlangen in ihren Augen zu sehen, steigerte das seine umso mehr.
    »Fass mich nicht so an.«
    Einen Moment lang tat Thorpe gar nichts; dann nahm er lässig seine Hände von ihren Armen. »Bist du küchenmäßig versiert?«
    Der Boden unter ihren Füßen begann sich wieder zu festigen. »Nicht sonderlich.«
    »Kannst du einen Salat anmachen?«
    Warum fiel ihm das so leicht?, wunderte sie sich. Er konnte mühelos lächeln, während ihr noch die Knie zitterten. »Ja, ich denke schon, wenn ich die Anweisungen im Kochbuch befolge.«
    »Ich werde dir die einzelnen Handgriffe aufschreiben.« Er nahm sie jetzt ganz freundschaftlich am Arm, doch selbst bei dieser harmlosen Geste liefen ihr heiße Schauer über den Rücken. »Komm, hilf mir ein bisschen.«
    »Machst du das immer so? Eine Frau zum Essen einladen und sie dann in die Küche zum Arbeiten schicken?« Es war wichtig, sich seiner guten Laune anzupassen und die Augenblicke der Schwäche zu vergessen.
    »Ja, immer.«
    Die Küche war eine Überraschung. Zwiebeln, Knoblauch und Kartoffeln hingen in Drahtkörben neben dem Fenster, von der Decke baumelten schwere Kupferpfannen an langen Haken. Einige der Kochutensilien, die alle in Griffweite vom Herd oder der Anrichte angebracht waren, hatte sie noch nie gesehen. Auf einem Regal standen hübsche Glasbehälter, in denen er verschiedenfarbige Bohnen und alle möglichen Sorten von Nudeln aufbewahrte. Im Gegensatz zu Thorpes Küche war die ihre das reinste Ödland. Dies hier war die Küche
von jemandem, der nicht nur kochen konnte, sondern dem Kochen auch Freude bereitete.
    »Du kochst also tatsächlich«, bemerkte Liv erstaunt.
    »Ja, das entspannt mich – wie rudern. Beides verlangt Konzentration und Hingabe.« Thorpe entkorkte eine Flasche Burgunder und stellte sie beiseite, damit sich sein Bukett entfalten konnte. Liv betrachtete indessen interessiert den irdenen Topf, der auf kleiner Flamme vor sich hin köchelte.
    »Wann hast du denn Zeit gehabt, das alles vorzubereiten?«
    Er hob den Deckel hoch. »Die Sauce habe ich schon heute Morgen aufgesetzt, ehe ich zur Arbeit gefahren bin.«
    Liv grollte innerlich, als sie sein lässiges Grinsen sah. »Mein Gott, sind wir heute wieder selbstsicher«, bemerkte sie sarkastisch. Es war erstaunlich, wie oft er sie in kürzester Zeit auf die Palme bringen konnte.
    »Hier«, meinte er besänftigend und tauchte einen hölzernen Kochlöffel in die Sauce. »Probier mal.«
    Hunger siegte über ihren Stolz, und sie öffnete gehorsam den Mund. »Mmm«, machte Liv und genoss die Kostprobe mit geschlossenen Augen. »Unanständig gut.«
    »Ja, das haben die schönsten Dinge im Leben oft so an sich«, philosophierte Thorpe und legte den Deckel wieder auf. »Ich kümmere mich um das Brot und die Spagetti; du um den Salat.« Er ließ bereits heißes Wasser in einen Topf laufen. Liv zögerte einen Moment. Der Geschmack der Sauce lag ihr noch immer auf der Zunge. Nichts, entschied sie, konnte sich zwischen sie und diese Spagetti stellen. »Es steht alles im Kühlschrank.«
    Sie fand frisches Gemüse und Salat und trug alles zur Spüle. »Ich brauche eine Salatschüssel.«
    »Im rechten Hängeschrank über dir.« Er gab einen Löffel Salz ins Wasser und stellte die Herdplatte an.
    Liv suchte die Schüssel; Thorpe begann unterdessen das Weißbrot zu schneiden. Er beobachtete, wie sie auf Zehenspitzen nach der Schüssel angelte, wie ihr Kleid sich bei jeder Bewegung an ihren Körper schmiegte, wie sie die Paprikaschote unter fließendem Wasser wusch und ihre Finger über die glatte Schale strichen. Sie trug farblosen Nagellack. Ihre Nägel
waren schön geformt und sehr gepflegt, aber sie benutzte nie farbigen Lack. Das war ihm aufgefallen. Ihr Make-up war immer sehr dezent, genau wie ihre Kleidung. Thorpe fragte sich, ob sie sich damit bewusst von ihrer extravaganten Schwester distanzieren wollte, oder ob Unauffälligkeit einfach nur ihrem Geschmack entsprach.
    Liv trug Salat und Gemüse zu dem hölzernen Hackstock, den sie sonst nur aus Metzgereien kannte, und sah hoch, als Thorpe ihr

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