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Der Angriff

Der Angriff

Titel: Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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beenden.
    Milt Adams zog einen seiner Pläne hervor und begann ihn zu studieren. Rapp sah ihm zu und fragte schließlich. »Was suchst du?«
    »Das hier ist der Gang im dritten Kellergeschoss«, sagte Adams nachdenklich. »Er führt hier entlang und biegt dann in einem Neunzig-Grad-Winkel nach links ab.« Adams zeigte mit dem Finger auf die Stelle. »Hier ist ein kleiner Schacht … zumindest glaube ich, dass er da ist.«
    »Wie meinst du das? Ist er denn nicht eingezeichnet?«
    Adams schüttelte den Kopf. »Nein. Das sind nicht die endgültigen Pläne. Wenn ich mich recht erinnere, hat man sich Sorgen gemacht, dass sich hier unten zu viel Feuchtigkeit entwickeln würde, wenn es keine entsprechende Entlüftung gäbe. Weißt du, der Gang hier kam erst dazu, als sie den Bunker bauten. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie den Lüftungsschacht vom zweiten Kellergeschoss aus heruntergeführt haben.« Adams studierte sichtlich aufgeregt den Plan. »Ja, so könnte es gehen.«
    »Was?«, fragte Rapp ungeduldig. Er wünschte sich, Adams würde ihm endlich erklären, was man mit diesem kleinen Lüftungsschacht anfangen konnte.
    Adams legte seine Hände auf Rapps Schultern, so als wolle er ihre Breite messen, und sagte stirnrunzelnd: »Nein, du passt nicht hinein.«
    »Milt«, fragte Rapp frustriert, »wovon zum Teufel redest du?«
    »Ich bin mir fast sicher, dass es den Lüftungsschacht gibt, aber er ist nur ungefähr einen halben Meter breit. Deine Schultern sind um einiges breiter.«
    »Wohin führt der Schacht eigentlich?«, fragte Rapp verwirrt.
    »Hier in diese Ecke. Wenn man hierhin käme, könnte man direkt in den Vorraum des Bunkers sehen … das heißt, natürlich nur, wenn die Tür offen ist.«
    »Aber du sagst, ich komme nicht durch.«
    »Nein. Du könntest natürlich mich hinunterlassen, aber … « Adams hielt inne und verdrehte die Augen.
    »Du würdest niesen, und das würden sie hören.«
    »Ich fürchte ja«, räumte Adams ein.
    Rapp stieß einen stillen Fluch hervor. Er hätte viel dafür gegeben, wenn er einen Blick in diesen Vorraum hätte werfen können. Rapp blickte von dem Plan auf und sah Anna Rielly an. Mit den bequemen Kleidern, die sie trug, war es nicht so leicht zu sagen – doch sie schien auf jeden Fall ziemlich schlank zu sein. Rapp beschloss, dass es einen Versuch wert war. Wenn sie schon eine Geschichte über das alles schreiben wollte, dann konnte sie ruhig etwas dafür tun.
     
     
    Der Täter kehrt an den Ort des Verbrechens zurück – ein Satz, der durchaus auf ihn zutraf, dachte Salim Rusan. Er hatte mit seinem Krankenwagen einen Platz ganz hinten in der langen Reihe gefunden. Links von ihm erstreckte sich der Pershing Park, an dessen Rändern die Wagen der Feuerwehr geparkt waren. Die Feuerwehrleute warfen einander Football-Bälle zu oder spielten Frisbee. Ein Sandwich-Wagen versorgte sie und die Krankenwagenfahrer mit Kaffee, Limonade und Sandwiches.
    Salim Rusan saß mit einem Buch hinter dem Lenkrad. Sicherheitshalber hatte er auch noch einen Kopfhörer aufgesetzt, um möglichst nicht angesprochen zu werden. Er hatte zwar eine kleine Geschichte parat, für den Fall, dass jemand sich mit ihm unterhalten wollte, doch nach zwei oder drei gezielten Fragen konnte es trotzdem brenzlig werden – zumal die meisten Fahrer in diesem Geschäft, so nahm Rusan an, einander kannten. Es konnte gefährlich werden, sich mit den anderen abzugeben, deshalb würde sich Rusan auf möglichst keine Gespräche einlassen.
    Rusan blickte auf seine billige Digitalarmbanduhr. Es war schon fast zwei Uhr nachmittags, und er saß schon beinahe drei Stunden hier. Bis jetzt hatte ihm das Buch, das er in den Händen hielt, geholfen, sich von den anderen fern zu halten – doch er konnte nicht ewig hier im Wagen sitzen bleiben. Es gab da einige Dinge, die zu erledigen waren, und das bedeutete, dass er sich mitten unter die Feinde begeben musste.
    Rusan blickte wieder einmal in den Außenspiegel. Reporter und jede Menge Schaulustige drängten sich wie Vieh hinter den Absperrungen der Polizei. Wenn ihm genug Zeit blieb, würde er auch in der Nähe der Menge eine Bombe legen. Es ging darum, dass die Leute in alle Richtungen durcheinander liefen. Rusan betrachtete die glänzenden roten Feuerwehrautos. Was für ein reiches Land. Reich und machtgierig. Es wäre gewiss nett, eine Bombe unter einen der Wagen zu legen und zuzusehen, wie die ganze Reihe von Feuerwehrautos eines nach dem anderen explodierte. Das würde eine

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