Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Angriff

Der Angriff

Titel: Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
Vom Netzwerk:
angesichts des hohen Betrages. »Ich weiß das sehr zu schätzen, Eure Hoheit.«
    Aziz nickte wohlwollend.
    »Ich verspreche Ihnen, dass ich alles tun werde, was in meiner Macht steht, damit Ihr Land die Verteidigungswaffen bekommt, die Sie brauchen.«
    »Unser Sultanat«, korrigierte Aziz.
    »Ja, natürlich, Ihr Sultanat«, sagte Piper und rieb sich nervös die Hände. »Verzeihung.« Er blickte auf seine Uhr und fügte hinzu: »Nun, wir sollten uns dann wohl auf den Weg machen. Unten wartet eine Limousine, die uns zum Weißen Haus bringt. Wir wollen schließlich nicht zu spät beim Präsidenten erscheinen.«
    »Nein, das wollen wir nicht«, sagte Aziz lächelnd. »Ich habe mich lange auf diesen Tag gefreut.«
     
     
     
    IM WEISSEN HAUS
     
    Präsident Hayes saß an seinem Schreibtisch im Oval Office. Sein Anzugjackett hing über der hohen Stuhllehne, und vor ihm lag eine Fotokopie seines Terminplans für den heutigen Tag. Der Plan war maschinegeschrieben, doch der Termin um neun Uhr vormittags war durchgestrichen, und seine Stabschefin hatte etwas an den Rand geschrieben. Der Präsident bemühte sich vergeblich, die kleinen Buchstaben zu entziffern, und kam zu dem Schluss, dass es nicht an seinen Augen lag, sondern an der Handschrift seiner Stabschefin.
    Ohne anzuklopfen, trat Valerie Jones vom Flur her in sein Büro ein. Sie trug einen Stoß Aktenmappen unter dem linken Arm und hielt in der Rechten einen ledernen Terminplaner. »Guten Morgen, Robert«, sagte sie und durchquerte das Zimmer, um die Akten auf die linke Seite des Schreibtisches zu legen.
    Hayes zeigte ihr den Terminplan. »Was haben Sie da an den Rand geschrieben?«
    Ohne einen Blick auf das Papier zu werfen, erwiderte Valerie Jones: »Eine kurzfristige Änderung. Prinz Kalib aus Oman hält sich gerade in der Stadt auf. Er ist auf dem Weg zu seinem Vater, der in der Mayo-Klinik liegt.«
    »Und?«, fragte Hayes stirnrunzelnd.
    »Und… « Valerie Jones legte die Hände an die Hüften und lächelte. »Das wollen Sie bestimmt nicht wissen. Glauben Sie’s mir einfach, wenn ich Ihnen sage, dass sich das Treffen lohnt.«
    Präsident Hayes nickte langsam. Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und betrachtete seine Stabschefin für einen kurzen Augenblick. Sie trug eine gelbe, nahezu goldfarbene Seidenbluse und dazu einen schwarzen Rock und Schal, was ihr in Hayes’ Augen das Aussehen einer Hummel verlieh. Als Ehemann und Vater zweier erwachsener Töchter war Hayes jedoch klug genug, diesen Gedanken für sich zu behalten. »Was haben Sie sonst noch für mich?«, fragte er.
    »Die First Lady hat Andrews vor fünfzehn Minuten verlassen und wird kurz vor zehn in Columbus sein. Da fällt mir ein … « Valerie Jones legte beide Hände auf den Schreibtisch und fügte hinzu: »Ich finde immer noch, dass Sie nach Columbus fliegen sollten. Sie könnten morgen Nachmittag abfliegen und würden rechtzeitig zur Party kommen.« Das fünfte Enkelkind des Präsidenten, das noch dazu nach ihm auf den Namen Robert Xavier Hayes getauft war, feierte morgen seinen ersten Geburtstag.
    Hayes schüttelte den Kopf. »Ich werde den kleinen Robert ja in zwei Wochen sehen, und da feiere ich dann seinen Geburtstag.«
    »Trotzdem finde ich, dass Sie morgen dabei sein sollten«, beharrte seine Stabschefin.
    »Nein. Es ist eine ziemliche Geldverschwendung, einfach nur so für einen Abend durch die Gegend zu fliegen.«
    »Na schön.« Auf Betreiben der First Lady hatte Valerie Jones noch einmal versucht, ihn zu überreden. Die Stabschefin nahm eine der Aktenmappen, die sie mitgebracht hatte, und öffnete sie. »Ich brauche Ihre Unterschrift auf ungefähr dreißig Dokumenten. Einige davon werden Sie sich ansehen wollen, die anderen können Sie einfach unterschreiben.«
    Mit einem Seufzer begann Hayes sich durch den Stapel zu arbeiten.

WASHINGTON D.C.
     
    Der Wagen des White-Knight-Wäscheservice blieb an der Einfahrt zur Tiefgarage des Treasury Building stehen. Ein uniformierter Secret-Service-Beamter trat aus seiner Wachkabine hervor. »Wie geht’s denn so, Vinney?«, sagte er lächelnd.
    »Gut, Tony«, antwortete der Fahrer und stieg aus dem Führerhaus. »Na, gut ausgeschlafen heute Morgen?«
    »Na ja, könnte besser sein«, antwortete der Wachmann und reichte ihm ein Klemmbrett. »Hast du das Spiel gestern Abend gesehen?«
    »Natürlich. Ich hasse diese verdammten Yankees. Ich glaube, ich hasse die Yankees noch mehr als die Red Sox.« Abu Hasan nahm das Klemmbrett und

Weitere Kostenlose Bücher