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Der Angriff

Der Angriff

Titel: Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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gebraucht haben.« Der General ging zur Bar. »Wer von euch braucht jetzt einen Drink? Ich habe jedenfalls einen nötig.« Flood nahm eine Flasche fünfundzwanzigjährigen McCallan-Scotch heraus, schenkte drei Fingerbreit ein und gab ein paar Eiswürfel dazu. Er schwenkte die Eiswürfel kurz im Glas, nahm einen kräftigen Schluck, schloss genießerisch die Augen und stellte das Glas nieder. Nach einigen Augenblicken des Schweigens öffnete er die Augen wieder und atmete mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck aus. »Irene, was hätten Sie gern?«
    Irene Kennedy hatte wenig Lust auf einen Drink – doch sie wusste aus Erfahrung, dass es dem General nicht darauf ankam, dass man sein Glas auch wirklich leertrank; wichtig war, dass man einen Drink vor sich stehen hatte. »Wodka, bitte«, sagte sie.
    Flood wusste, was Stansfield und Campbell bevorzugten, und goss ihnen ihre Drinks ein. »Mr. Rapp… «, Flood blickte auf. »Ich nehme an, es ist in Ordnung, wenn ich Sie mit Ihrem richtigen Namen anspreche.« Rapp nickte. »Was trinken Sie?«
    »Bourbon. Booker’s, bitte.«
    Flood blickte mit angehobener Augenbraue auf. Rapp war sich nicht sicher, ob der General beeindruckt war oder ob er ihn für verrückt hielt. Flood schenkte den letzten der Drinks ein und brachte sie seinen Gästen. »Wie ich schon sagte, Mr. Rapp, Sie haben da drin eine Menge Aufsehen erregt. Dallas King, Vizepräsident Baxters Stabschef, kam nach der Sitzung zu mir und wollte wissen, wer Sie sind.« Flood reichte Dr. Kennedy ihren Drink. »Hier, bitte, Irene.«
    »Und…?«, fragte Rapp.
    »Und«, schnaubte Flood verächtlich, »ich habe ihm gesagt, dass er in seiner Position nicht damit rechnen kann, eine solche Auskunft zu bekommen.« Flood setzte sich an dem Kaffeetisch auf den Stuhl gegenüber von Rapp. Dr. Kennedy und Stansfield nahmen auf der einen Couch Platz und Campbell auf der anderen.
    Rapp sah seine Vorgesetzten an und sagte: »Es tut mir Leid, wenn ich ein wenig zu weit gegangen bin, aber nach allem, was ich investiert habe, kann ich nicht einfach zusehen, wie ein paar Idioten das Ganze vermasseln.«
    Der Direktor der CIA hielt sein Glas in beiden Händen. Nach einer Weile nickte er nachdenklich. »Es wäre mir lieber gewesen, wenn Sie geschwiegen hätten, aber Sie haben da ein paar Dinge gesagt, die einfach ausgesprochen werden mussten.« Stansfield nahm einen Schluck von seinem Scotch und fügte hinzu: »Und das auf eine Art und Weise, wie es keiner von uns gekonnt hätte.«
    General Flood nickte zustimmend. »Und was noch wichtiger ist, Sie haben klargemacht, worum es eigentlich geht. Baxter setzt ja im Moment voll und ganz auf Marge Tutwiler – aber dank Ihrer Kritik an ihrer Strategie steht sie jetzt absolut im Blickpunkt. Wenn sie morgen mit ihrem Plan scheitert, wird Baxter sie sofort fallen lassen, und dann muss er auf uns hören.«
    Rapp lehnte sich zurück. »Also sitzen wir herum und warten, bis Mrs. Tutwilers Plan in die Binsen geht?«
    »Nein«, antwortete General Flood. »Ich sitze nicht gern untätig herum. Man muss sich gut vorbereiten, bevor man in die Schlacht zieht.« Flood stellte sein Glas auf den Beistelltisch zu seiner Rechten. »Wir vier sind uns einig, dass es nur einen Weg gibt, wie wir diese Krise bewältigen können. Wir müssen uns das Weiße Haus mit Gewalt zurückholen. Aziz wird Vizepräsident Baxter so lange an der Nase herumführen, bis wir in einer Position sind, wo wir auf seine Forderungen einfach nicht mehr eingehen können. Wenn dieser Moment gekommen ist, sollten wir bereit sein, zu handeln.«
    Flood hielt inne und nahm einen Schluck Scotch. »Also, Leute, euer Job ist es ja, Nachrichtendienst-Material zu sammeln, und ich brauche euch wohl nicht zu erklären, wie wichtig so etwas ist. Genau das gilt auch für unsere momentane Situation.«
    Flood lehnte sich zurück und schlug die Beine übereinander. »Jemand muss da hinein.« Er sah Rapp an und fügte hinzu: »Wir brauchen einen Freiwilligen. Jemanden, der bereit ist, ein hohes Risiko einzugehen. Jemanden, der weiß, wie Rafik Aziz denkt. Jemanden mit Ihren Fähigkeiten, Mr. Rapp.«
    Die Worte des General fühlten sich an wie wärmende Sonnenstrahlen nach einem kühlen Bad. Rapp konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. »Ich bin bereit«, sagte er.
    Flood lächelte. »Das dachte ich mir.« Dann wandte er sich dem Direktor der CIA zu. »Thomas?«, fragte er.
    Stansfield überlegte einen Augenblick und nickte schließlich. »Ich halte es für eine

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