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Der Angriff

Der Angriff

Titel: Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Wange hin. Die junge Lokalbesitzerin hatte keine Ahnung, was King beruflich machte, und es interessierte sie auch nicht weiter. Sie wusste nur, dass er ein gut aussehender, geschmackvoll gekleideter junger Mann war, der zumindest einmal die Woche ihr schickes Lokal besuchte – und das für gewöhnlich in Gesellschaft einer Frau. Die asiatische Schönheit wurde von nahezu jedem zweiten Mann, der das Lokal betrat, irgendwann gefragt, ob sie mit ihm ausgehen würde, und sie überlegte, wann wohl er an der Reihe wäre.
    Als King sie auf die Wange küsste, ließ die Frau ihre Hände unter sein Sakko schlüpfen und legte sie direkt über seinen Gürtel, was bei ihm durchaus eine gewisse Regung hervorrief. Er atmete den Duft ihres Parfüms ein und sagte mit einem flüchtigen Lächeln: »Kim, du siehst wie immer umwerfend aus.«
    Die junge asiatische Frau nahm das Kompliment lächelnd entgegen und löste ihre Hände von Kings Hüften. »Danke.«
    King sah sie einen Moment lang an, um ihr Gelegenheit zu geben, die nahe liegende Frage zu stellen, nämlich wie es im Weißen Haus derzeit aussehe. Sie sagte jedoch nichts, und es dämmerte King allmählich, dass diese exotische Schönheit entweder ein wenig beschränkt sein musste oder tatsächlich keine Ahnung hatte, wer er war.
    King blinzelte kurz und begann sich dann durch die Menge der Anwesenden zu schieben. Das Lokal schien heute Abend bis auf den letzten Platz gefüllt zu sein; das Geiseldrama lieferte der Stadt reichlich Gesprächsstoff. Für Lokalbesitzer in Washington war ein Skandal oder eine Krisensituation so etwas wie ein großes Sportereignis. Einige der Anwesenden erkannten den jungen Kalifornier als Vizepräsident Baxters Stabschef und begannen aufgeregt zu flüstern, als King sich durch die Menge kämpfte.
    Als er in den Restaurantbereich kam, sah er sich nach seiner neuesten Flamme um. Am letzten Tisch vor dem Münztelefon und den Toiletten sah er sie schließlich. Sheila Dunn saß vor ihrem Laptop-Computer und hielt das Handy in der einen Hand und das Weinglas in der anderen. Als sie King erblickte, sagte sie ins Telefon: »Er ist da. Ich rufe dann zurück.« Die vierunddreißigjährige Reporterin legte das Handy auf den Tisch; das Weinglas behielt sie in der Hand.
    »Dallas, wo zum Teufel warst du so lange?«
    »Es tut mir Leid.« King beugte sich hinunter, um die blonde Frau zu küssen.
    Sheila Dunn hielt ihm die Wange hin. »Ich habe noch fünfzehn Minuten für meine Geschichte, und mein Chefredakteur ist schon ziemlich sauer auf mich.« Mit einem zornigen Blick fügte sie hinzu: »Also erzähl bitte schnell.«
    King setzte sich ihr gegenüber, worauf sogleich ein Kellner erschien. Sheila Dunn hielt ihr fast leeres Glas hoch und sagte: »Noch zwei davon«, um sich gleich wieder King zuzuwenden. »Du kommst eine Stunde zu spät. Findest du das galant?«
    »Es tut mir Leid«, murmelte King ein klein wenig gereizt. »Ich weiß nicht, ob es dir aufgefallen ist, aber wir haben zur Zeit eine kleine Krise am Hals, und da bin ich im Moment eben ein bisschen beschäftigt.«
    »Spar dir deinen herablassenden Ton, Dallas. Ich weiß genau, was los ist, aber ich habe trotzdem eine Deadline einzuhalten. Wenn du dann eine ganze Stunde zu spät kommst, ohne anzurufen, dann kannst du nicht von mir erwarten, dass ich außer mir bin vor Freude, so wie eine von deinen hirnlosen kleinen Freundinnen.« Sheila Dunn holte tief Luft und verschränkte die Arme vor der Brust. Ihr Zorn war durchaus beabsichtigt, denn so würde Dallas ihr am ehesten die gewünschten Informationen zukommen lassen.
    Genau das war der Grund, warum King sie so attraktiv fand. Sie war eigenwillig und temperamentvoll. Die meisten Frauen, mit denen er ausging, sahen zwar toll aus, hatten aber nichts im Kopf. Sheila Dunn war anders. Sie sah recht gut, aber sicher nicht atemberaubend aus, doch mit ihrer Intelligenz und ihrem Temperament war sie für ihn mindestens so attraktiv wie irgendeine langweilige Schönheit. Und was das Wichtigste war, sie war verheiratet – etwas, das King vor Jahren noch als Hindernis angesehen hätte, das er aber mittlerweile als einen Vorteil betrachtete. Verheirateten Frauen ging es nur um Sex. Man musste keine Unsummen ausgeben oder irgendwelche langweiligen Spielchen mitmachen, bevor man ans Ziel kam.
    Sheila Dunn hatte Kings Annäherungsversuche bisher stets zurückgewiesen, doch er spürte, dass ihr Widerstand allmählich nachließ. Sie war politische Korrespondentin der

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