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Der Anschlag - King, S: Anschlag

Der Anschlag - King, S: Anschlag

Titel: Der Anschlag - King, S: Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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vielleicht tut sie’s auch. An sonnigen Tagen.«
    Ich sah zu, wie er zu Bobbi Jill lief, sie um die Taille fasste und herumschwenkte. Ich seufzte und kam mir ein wenig dumm und ziemlich stur vor. Irgendwie wollte ich das verdammte Stück ja doch aufführen. Selbst wenn es sonst keinen Zweck erfüllte, würde es mir die Zeit vertreiben, während ich darauf wartete, dass meine eigentliche Vorstellung begann. Aber ich wollte nicht noch stärker in das Leben in Jodie eingebunden werden, als ich es bereits war. Wie jede mögliche langfristige Zukunft mit Sadie musste meine Beziehung zu der Kleinstadt vorläufig auf Eis liegen.
    Wenn alles wie gewünscht lief, konnte ich am Ende das Mädchen, die goldene Uhr und alles andere bekommen. Aber darauf konnte ich auch bei noch so sorgfältiger Planung nicht zählen. Selbst wenn ich Erfolg hatte, würde ich vielleicht flüchten müssen, und falls ich geschnappt wurde, musste ich damit rechnen, dass meine gute Tat zum Besten der Welt mit lebenslänglicher Haft belohnt wurde. Oder mit dem elektrischen Stuhl in Huntsville.
    5
    Es war Deke Simmons, der mich schließlich dazu überlistete, ja zu sagen. Er schaffte es, indem er mir erklärte, es sei verrückt von mir, auch nur darüber nachzudenken. Ich hätte diesen alten Trick – Oh, Reinecke Fuchs, bitte wirf mich nicht in dieses Dornengestrüpp – erkennen müssen, aber er stellte es sehr gerissen an. Sehr subtil. Ein richtiger Meister Lampe, könnte man sagen.
    Wir saßen an einem Samstagnachmittag beim Kaffee in meinem Wohnzimmer, während über den Fernsehbildschirm irgendein alter Film flimmerte – Cowboys in Fort Hollywood, die schätzungsweise zweitausend angreifende Indianer abwehrten. Draußen regnete es schon wieder. Im Winter 1962 muss es wenigstens ein paar Sonnentage gegeben haben, aber ich kann mich an keine erinnern. Ich weiß nur noch, dass kalte Nieselregenfinger es immer irgendwie schafften, meinen ausrasierten Nacken zu erreichen, obwohl ich den Kragen meiner Lammfelljacke, die ich mir als Ersatz für die Rancherjacke gekauft hatte, immer hochschlug.
    »Du solltest dir keine Gedanken wegen eines verdammten Theaterstücks machen, nur weil Ellen Dockerty sich deswegen in die Hose macht«, sagte Deke. »Schreib deinen Roman fertig, sorg dafür, dass er ein Bestseller wird, und lass Jodie hinter dir zurück. Lass es in New York richtig krachen. Nimm im White Horse Tavern einen Drink mit Norman Mailer und Irwin Shaw.«
    »Mhm«, sagte ich. Im Film blies John Wayne ein Signalhorn. »Ich glaube nicht, dass Norman Mailer viel von mir zu befürchten hat. Irwin Shaw auch nicht.«
    »Außerdem hast du mit Von Mäusen und Menschen einen Riesenerfolg gehabt«, sagte er. »Jeder Versuch, das fortzusetzen, wäre im Vergleich dazu bestimmt enttäu… O mein Gott, sieh dir das an! John Wayne hat gerade einen Pfeil durch seinen Stetson gekriegt! Ein Glück, dass er die zwanzig Gallonen große Luxusausführung trägt!«
    Der Gedanke, meine zweite Regiearbeit könnte im Vergleich zur ersten abfallen, ärgerte mich mehr als unbedingt nötig. Ich musste daran denken, dass Sadie und ich nie wieder eine solche Tanzdarbietung wie beim ersten Mal hinbekommen hatten, trotz aller Mühe.
    Deke schien ganz auf den Fernseher konzentriert zu sein, als er sagte: »Außerdem hat Ratty Sylvester sein Interesse an der Oberstufenaufführung angemeldet. Er redet von Arsen und Spitzenhäubchen. Er sagt, dass seine Frau und er das Stück vor zwei Jahren in Dallas gesehen und sich fast totgelacht haben.«
    Großer Gott, diese olle Kamelle. Und Fred Sylvester von den Naturwissenschaften als Regisseur. Ich würde Ratty wohl noch nicht einmal zutrauen, eine Brandschutzübung in der Grundschule zu leiten. Wenn ein begabter, aber noch sehr unfertiger Schauspieler wie Mike Coslaw an einen Amateur wie Ratty geriet, konnte das seinen Reifeprozess um fünf Jahre zurückwerfen. Ratty und Arsen und Spitzenhäubchen. Heilige Scheiße.
    »Die Zeit würde ohnehin nicht reichen, um was richtig Gutes auf die Beine zu stellen«, fuhr Deke fort. »Deshalb bin ich dafür, Ratty reinrasseln zu lassen. Ich konnte diesen rumwieselnden Hundesohn noch nie leiden.«
    Soweit ich es beurteilen konnte, mochte ihn niemand wirklich, außer vielleicht Mrs. Ratty, die an seiner Seite in meterweise pastellfarbenen Batist gehüllt zu jeder Schul- und Kollegiumsveranstaltung wie selte. Aber er würde nicht derjenige sein, der reinrasselte. Es würde die Schüler treffen.
    »Die

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