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Der Anschlag - King, S: Anschlag

Der Anschlag - King, S: Anschlag

Titel: Der Anschlag - King, S: Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Bouhe sagen. De Mohrenschildt, schon sein Leben lang ein echter Liebhaber alles Übergeschnappten, würde beschließen, dass er dieses merkwürdige Paar selbst kennenlernen musste.
    Aber weshalb flippte Oswald auf Peter Gregorys Party aus und stieß damit die wohlmeinenden Exilrussen, die ihm sonst vielleicht geholfen hätten, vor den Kopf? Das konnte ich nicht mit Bestimmtheit sagen, aber ich konnte es vermuten. Da hätten wir Marina, die in ihrem blauen Kleid alle (besonders die Männer) bezaubert. Da hätten wir June, in ihrem geschenkten Spielhöschen mit den aufgenähten Blumen, hübsch wie das Baby in der Woolworth-Werbung. Und da hätten wir Lee, der in seinem hässlichen Anzug schwitzt. Er kann der lebhaften russischen Unterhaltung besser folgen als der junge Paul Gregory, aber schließlich kommt auch er nicht mehr mit. Es muss ihn wütend gemacht haben, dass er gezwungen war, vor diesen Leuten zu katzbuckeln und ihr Brot zu essen. Ich hoffe, es war so. Ich hoffe, es hat wehgetan.
    Ich hielt mich nicht lange dort auf. Mich interessierte de Mohrenschildt, das nächste Glied in der Kette. Er würde bald die Bühne betreten. Inzwischen waren die drei Oswalds endlich einmal aus der Nummer 2703 heraus und würden bestimmt nicht vor zehn zurückkommen. Vielleicht sogar später, weil morgen Sonntag war.
    Ich fuhr zurück, um die Wanze in der Schiefen Lampe von Pisa zu aktivieren.
    11
    In der Mercedes Street wurde an diesem Samstagabend lärmend Party gemacht, aber das Feld hinter chez Oswald war still und verlassen. Ich glaubte, dass mein Schlüssel auch für die Hintertür funktionierte, aber diese Hypothese musste ich nie auf den Prüfstand stellen, weil die Hintertür nicht abgeschlossen war. In meiner Zeit in Fort Worth brauchte ich den von Ivy Templeton gekauften Nachschlüssel nur ein einziges Mal zu benutzen. Das Leben steckte voller Ironien.
    Das Haus war in einem herzzerreißend aufgeräumten Zustand. Der Hochstuhl war zwischen den Stühlen der Eltern an dem kleinen Küchentisch platziert, an dem sie ihre Mahlzeiten einnahmen, sein Tablett ordentlich abgewischt. Ebenso sauber waren die wellige Arbeitsfläche und die Spüle mit ihrem rostigen Ring, verursacht von hartem Wasser. Ich wettete mit mir selbst, dass Marina Rosettes Trägerkleid-Mädchen an den Wänden gelassen haben würde, und betrat das Zimmer, das jetzt June gehörte, um nachzusehen. Ich hatte eine kleine Stablampe mitgebracht, mit der ich jetzt die Wände ableuchtete. Ja, sie waren noch da, obwohl sie bei Dunkelheit eher geisterhaft als fröhlich wirkten. June betrachtete sie vermutlich, wenn sie daumenlutschend in ihrem Kinderbettchen lag. Ich fragte mich, ob sie sich später auf einer tiefen Ebene ihres Unterbewusstseins an sie erinnern würde. Wachsmalstift-Geistermädchen.
    Jimla, dachte ich ohne bestimmten Grund und spürte, wie mir ein Schauer über den Rücken lief.
    Ich trat an die Kommode, schloss die dünne Litze an die Wanze an und führte sie durch das Loch, das ich in die Hauswand gebohrt hatte. Alles in Ordnung, aber dann folgte ein schlimmer Augenblick. Ein sehr schlimmer. Als ich die Kommode an ihren Platz zurückschob, stieß sie gegen die Wand, und die Schiefe Lampe von Pisa fiel herunter.
    Hätte ich Zeit zum Nachdenken gehabt, wäre ich erstarrt, und das verdammte Ding wäre auf dem Fußboden zerschellt. Was dann? Die Wanze mitnehmen und die Scherben zurücklassen? Darauf hoffen, dass die Oswalds davon ausgehen würden, dass die nie sehr stabile Lampe von selbst heruntergekracht war? Die meisten Leute würden das glauben, aber die meisten Leute hatten auch keinen Grund, wegen des FBI paranoid zu sein. Lee konnte das Loch finden, das ich in die Hauswand gebohrt hatte. Tat er das, würde der Schmetterling die Flügel ausbreiten.
    Aber ich hatte keine Zeit, lange nachzudenken. Ich griff reflexartig zu und fing die Lampe dicht über dem Fußboden auf. Dann stand ich einfach da, hielt sie umklammert und zitterte. In dem kleinen Haus war es heiß wie in einem Backofen, und ich konnte den Gestank meines Schweißes riechen. Würden sie ihn riechen, wenn sie zurückkamen? Wie denn anders?
    Ich fragte mich, ob ich übergeschnappt war. Clever wäre es gewesen, die Wanze zu entfernen … und anschließend mich selbst. Ich konnte Oswald am 10. April nächsten Jahres überwachen, ihn beobachten, wie er General Edwin Walker zu erschießen versuchte, und ihn wie Frank Dunning ermorden, wenn er dieses Attentat allein verübte. KISS , wie

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