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Der Anschlag - King, S: Anschlag

Der Anschlag - King, S: Anschlag

Titel: Der Anschlag - King, S: Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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danebenbenimmt?«
    »Sind Sie ein Cop?«
    »O ja, ich bin Chief Curry von der Dallas Police. Sehen Sie das nicht an meiner Brille und meinen Hamsterbacken?«
    »Ich sehe weder Brille noch Hamsterbacken, Ma’am.«
    »Das kommt daher, dass ich verkleidet bin. Worauf wollen Sie mitten im Sommer denn setzen, Freundchen? Da gibt’s nämlich nichts zu wetten.«
    »Case – Tiger.«
    »Auf wen der beiden?«
    »Case.«
    Sie verdrehte die Augen, dann rief sie nach hinten: »Komm lieber mal raus, Dad! Kundschaft für dich!«
    Frank Frati war fast doppelt so alt wie Chaz Frati, aber die Ähnlichkeit war trotzdem da. Die beiden waren verwandt, natürlich waren sie das. Hätte ich erwähnt, dass ich mal bei Mr. Frati in Derry, Maine, gewettet hätte, hätte sich zweifellos eine nette kleine Diskussion darüber ergeben, wie klein die Welt doch sei.
    Aber stattdessen begann ich sofort zu verhandeln. Konnte ich fünfhundert Dollar darauf setzen, dass Tom Case seinen Kampf gegen Dick Tiger im Madison Square Garden gewinnen würde?
    »Aber klar doch«, sagte Frati. »Sie könnten auch ein rot glühen des Brenneisen in Ihren Allerwertesten stecken, aber wozu würden Sie das wollen?«
    Seine Tochter japste kurz und schrill auf.
    »Welche Quote bekäme ich dafür?«
    Er sah seine Tochter an. Sie hob beide Hände. Links waren zwei Finger hochgereckt, rechts einer.
    »Zwei zu eins? Das ist lächerlich.«
    »Das ganze Leben ist lächerlich, mein Lieber. Wenn Sie mir nicht glauben, sollten Sie ein Stück von Ionesco lesen. Ich würde Ihnen Opfer der Pflicht empfehlen.«
    Immerhin nannte er mich nicht dauernd junger Freund wie sein Cousin in Derry.
    »Kommen Sie, Mr. Frati, bewegen Sie sich ein bisschen.«
    Er griff nach einer Hummingbird von Epiphone und begann sie zu stimmen. Das ging gespenstisch schnell. »Geben Sie mir einen Grund dafür – oder fahren Sie rüber nach Dallas. Dort gibt’s ein Wettbüro namens …«
    »Das in Dallas kenne ich. Mir ist Fort Worth lieber. Ich habe mal hier gelebt.«
    »Dass Sie weggezogen sind, beweist mehr Vernunft als Ihr Wunsch, auf Tom Case zu setzen.«
    »Was wäre, wenn Case in den ersten sieben Runden durch K. o. siegen würde? Was bekäme ich dafür?«
    Er sah zu seiner Tochter hinüber. Diesmal streckte sie drei Finger der linken Hand hoch.
    »Und Case durch K. o. in den ersten fünf Runden?«
    Sie überlegte, dann streckte sie den vierten Finger hoch. Ich beschloss, mich damit zufriedenzugeben. Ich schrieb meinen Namen in sein Buch und zeigte ihm meinen Führerschein, wobei ich die Adresse in Jodie mit dem Daumen verdeckte, genau wie vor fast drei Jahren, als ich bei Faith Financial auf die Pirates gewettet hatte. Dann blätterte ich den Einsatz hin, der ungefähr ein Viertel meiner verbliebenen Liquidität ausmachte, und steckte die Quittung anschließend in meine Geldbörse. Zweitausend würden genügen, um eine Anzahlung auf Sadies zukünftige Operationen zu leisten und meinen restlichen Aufenthalt in Texas zu finanzieren. Außerdem wollte ich diesen Frati nicht mehr ausnehmen, als ich Chaz Frati hatte ausnehmen wollen, den Bill Turcotte auf mich angesetzt hatte.
    »Ich bin am Tag nach dem Tanz wieder hier«, sagte ich. »Halten Sie das Geld bereit.«
    Die Tochter lachte und zündete sich eine Zigarette an. »Hat das nicht auch das Revuegirl zum Bischof gesagt?«
    »Heißen Sie zufällig Marjorie?«, fragte ich.
    Sie erstarrte mit der Zigarette in der halb erhobenen Hand, während zwischen ihren Lippen Rauch hervorquoll. »Woher wissen Sie das?« Sie sah meinen Gesichtsausdruck und lachte dann. »Eigentlich heiße ich Wanda, Sportsfreund. Hoffentlich sind Sie im Wetten besser als im Namenraten.«
    Auf dem Rückweg zu meinem Wagen hoffte ich das Gleiche.

Kapitel 25
    KAPITEL 25
    1
    Am Morgen des 5. August blieb ich bei Sadie, bis sie auf eine fahrbare Krankentrage gelegt und in den OP gerollt wurde. Dort erwartete Dr. Ellerton sie mit genügend Kollegen, um ein Basketballteam aufstellen zu können. Sadies Augen glänzten von dem Mittel, das sie vor der Operation bekommen hatte.
    »Wünsch mir viel Glück.«
    Ich beugte mich über sie und küsste sie. »Alles Glück der Welt.«
    Es dauerte drei Stunden, bis sie wieder in ihr Zimmer – dasselbe Zimmer, derselbe Kunstdruck an der Wand, dasselbe grässliche Klo in der Ecke – gerollt wurde: fest schlafend und schnarchend, ihre linke Gesichtshälfte mit einem neuen Verband bedeckt. Rhonda McGinley, die Oberschwester mit den Schultern eines

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