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Der Anschlag - King, S: Anschlag

Der Anschlag - King, S: Anschlag

Titel: Der Anschlag - King, S: Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Amüsanteres und Satirischeres – vielleicht über drei Jidden auf dem Golfplatz.
    Chaz sah, wen ich beobachtete. »Frank ist eine richtige Stimmungskanone. Wissen Sie, wo er arbeitet? Nein, Sie sind neu in der Stadt. Hätte ich fast vergessen. Center Street Market. Er ist der Chef-Metzger. Und auch zur Hälfte Mitbesitzer, obwohl er das für sich behält. Und wissen Sie, was? Dass der Laden floriert und Gewinn macht, ist hauptsächlich ihm zu verdanken. Zieht die Damen an wie Honig die Bienen.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja, und Männer mögen ihn auch. Das ist nicht immer der Fall. Don Juans sind bei Männern nicht sehr beliebt.«
    Das erinnerte mich an die starke Fixierung meiner Exfrau auf Johnny Depp.
    »Aber es ist nicht mehr wie in alten Zeiten, als er bis zur Sperrstunde mit ihnen getrunken und dann bis zum Morgengrauen auf dem Güterbahnhof mit ihnen gepokert hat. Heutzutage trinkt er ein Bier – vielleicht zwei – und geht dann wieder. Sie werden’s erleben.«
    Dieses Verhaltensmuster kannte ich von Christys sporadischen Versuchen, ihren Alkoholkonsum einzudämmen, statt ihn ganz aufzugeben, aus eigener Erfahrung. Es hatte jeweils eine Zeit lang funktioniert, aber früher oder später endete es jedes Mal unweigerlich mit einem Absturz.
    »Alkoholproblem?«, fragte ich.
    »Das weiß ich nicht, aber er hat ganz sicher eine Persönlichkeitsstörung.« Er sah auf seine Tätowierung hinunter. »Milly, ist dir jemals aufgefallen, wie viele Spaßvögel einen bösartigen Zug haben?«
    Milly schlug mit dem Schwanz. Chaz nickte mir ernst zu. »Sehen Sie? Die Frauen wissen immer Bescheid.« Er stibitzte ein Stück Hummer und sah sich theatralisch um, ob ihn jemand dabei beobachtete. Ich fand ihn sehr amüsant und wäre nie auf die Idee gekommen, er könnte etwas anderes sein, als er zu sein schien. Aber wie Chaz selbst schon angedeutet hatte, war ich ein bisschen naiv. Jedenfalls für Derry-Verhältnisse. »Das dürfen Sie aber nicht Rabbi Schnarchtviel erzählen.«
    »Ihr Geheimnis ist bei mir sicher.«
    Dass die Männer an Trackers Tisch sich zu Frank hinüberbeugten, ließ darauf schließen, dass er schon den nächsten Witz erzählte. Er gehörte zu den Leuten, die viel mit den Händen redeten. Er hatte große Hände. Man konnte sich leicht vorstellen, wie er mit einer davon einen Hammer Marke Craftsman schwang.
    »In der Highschool hat er mächtig getobt und gewütet«, sagte Chaz. »Sie haben einen Kerl vor sich, der weiß, wovon er redet, weil ich mit ihm auf der alten County Consolidated war. Aber meine Mama hat keine Dummköpfe großgezogen, deshalb bin ich ihm meistens aus dem Weg gegangen. Ein Ausschluss vom Unterricht nach dem anderen. Immer wegen Prügeleien. Er sollte auf die University of Maine gehen, aber dann hat er ein Mädchen geschwängert und ist stattdessen Ehemann geworden. Nach ein, zwei Jahren hat sie das Baby mitgenommen und ist abgehauen. Vermutlich ein cleverer Entschluss, wenn man bedenkt, wie er damals war. Frankie war einer dieser Kerle, denen es gutgetan hätte, gegen die Deutschen oder die Japaner zu kämpfen – da hätte er sich wirklich austoben können. Aber er ist als 4-F gemustert worden. Keine Ahnung, warum. Plattfüße? Herzrauschen? Hoher Blutdruck? Das weiß kein Mensch. Aber Sie wollen diese alten Geschichten vermutlich gar nicht hören.«
    »Doch«, sagte ich. »Die sind interessant.« Das waren sie wirklich. Ich war in den Lamplighter gekommen, um meine Kehle zu befeuchten, und war stattdessen auf eine Goldmine gestoßen. »Nehmen Sie sich noch ein Stück Hummer.«
    »Bevor ich mich schlagen lasse …«, sagte er und steckte sich eines in den Mund. Während er kaute, wies er mit dem Daumen auf sein Spiegelbild. »Und warum auch nicht? Sehen Sie sich bloß die Kerle dort drüben an – die Hälfte von denen sind Katholiken, trotzdem essen sie Burger und Käse-Schinken-Sandwichs oder welche mit Salami. Am Freitag! Wer wird schon aus Religion schlau, mein Freund?«
    »Ich ganz bestimmt nicht«, sagte ich. »Ich war mal Methodist. Mr. Dunning hat sein Studium wohl nie nachgeholt, was?«
    »Nein. Nachdem seine erste Frau bei Nacht und Nebel abgehauen ist, hat er eine Fleischerlehre gemacht, und auf diesem Gebiet war er wirklich gut. Er hatte weiter Schwierigkeiten – jawohl, auch der Alkohol hatte damit zu tun, die Leute klatschen schrecklich viel, wissen Sie, und einem Mann, dem ein paar Leihhäuser gehören, wird alles zugetragen –, also hat Mr. Vollander, dem damals der

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