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Der Anschlag - King, S: Anschlag

Der Anschlag - King, S: Anschlag

Titel: Der Anschlag - King, S: Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Supermarkt gehörte, den ollen Frankie zu sich kommen lassen und ihm eine Standpauke gehalten.« Chaz schüttelte den Kopf und nahm sich ein weiteres Stück Hummer. »Hätte Benny Vollander damals gewusst, dass Frankie Dunning die Hälfte seines Ladens gehören würde, sobald dieser Korea-Scheiß vorbei sein würde, hätte ihn glatt der Schlag getroffen. Nur gut, dass wir nicht in die Zukunft sehen können, stimmt’s?«
    »Das würde allerdings vieles kompliziert machen.«
    Chaz kam mit seiner Geschichte in Fahrt, und als ich bei der Bedienung noch zwei Bier bestellte, sagte er nicht nein.
    »Benny Vollander hat Frankie gesagt, er wär der beste Fleischerlehrling, den er jemals gehabt hat, aber wenn er noch mal Schwierigkeiten mit der Polizei kriegt, müsste er ihn trotzdem entlassen. Ein guter Rat genügt dem Verständigen, sagt man, und Frankie hat sich danach zusammengerissen. Ließ sich von seiner ersten Frau scheiden, nachdem die ein, zwei Jahre weg war, und hat bald wieder geheiratet. Inzwischen war der Krieg voll im Gang, und er hätte freie Auswahl unter den Damen gehabt – er besitzt diesen Charme, wissen Sie, und die meisten Konkurrenten waren ohnehin in Übersee –, aber er hat sich für Doris McKinney entschieden. Ein sehr hübsches Mädchen, wirklich wahr.«
    »Das ist sie bestimmt immer noch.«
    »Unbedingt, mein Freund. Bildhübsch. Sie haben drei oder vier Kinder. Nette Familie.« Chaz senkte vertraulich die Stimme. »Aber Frankie hat immer mal wieder diese Wutanfälle, und im Frühjahr muss er es sich endgültig mit ihr verscherzt haben, denn sie war mit Prellungen im Gesicht in der Kirche und hat ihn eine Woche später vor die Tür gesetzt. Jetzt wohnt er so nah wie möglich in einem Gästehaus. Schätzungsweise in der Hoffnung, dass sie ihn wieder aufnimmt. Was sie früher oder später tun wird. Er versteht sich darauf, Leute mit seinem Charme … Hoppla, sehen Sie, was hab ich gesagt! Jetzt haut er plötzlich ab.«
    Dunning war aufgestanden. Die Männer am Tisch forderten ihn lautstark auf, sich wieder hinzusetzen, aber er schüttelte den Kopf und deutete auf seine Armbanduhr. Er kippte den letzten Rest aus seinem Glas, dann beugte er sich nach unten und küsste den neben ihm Sitzenden auf die Glatze. Das wurde mit johlendem Gelächter quittiert, auf dem Dunning zum Ausgang surfte.
    Im Vorbeigehen schlug er Chaz auf die Schulter und sagte: »Sieh zu, dass deine Nase sauber bleibt, Chazzy – sie ist zu lang, als dass sie schmutzig werden dürfte.«
    Dann war er fort. Chaz sah mich an. Er hatte sein fröhliches Streifenhörnchengrinsen aufgesetzt, aber seine Augen lächelten nicht mit. »Ist er nicht ein Spaßvogel?«
    »Und ob«, sagte ich.
    9
    Ich gehöre zu den Leuten, die erst richtig wissen, was sie denken, wenn sie es niederschreiben, deshalb verbrachte ich den größten Teil des Wochenendes damit, mir Notizen darüber zu machen, was ich in Derry zu hören und zu sehen bekam, was ich so den Tag über trieb und was ich vorhatte. Die Aufzeichnungen wuchsen sich bald zu einer Erklärung aus, wie ich überhaupt hierhergekommen war, und am Sonntag wurde mir klar, dass ich einen Job angefangen hatte, der für ein Taschennotizbuch und einen Kugelschreiber zu viel war. Am Montag zog ich los und kaufte mir eine Kofferschreibmaschine. Eigentlich wollte ich dafür ursprünglich ins hiesige Bürowarengeschäft gehen, aber dann sah ich Chaz Fratis Karte auf dem Küchentisch und ging stattdessen zu ihm. Sein Leihhaus am East Side Drive war fast so groß wie ein Kaufhaus. Über dem Eingang prangten die traditionellen drei goldenen Kugeln, aber auch noch etwas anderes: eine Meerjungfrau aus Gips mit aufgestelltem Schuppenschwanz und einem zugekniffenen Auge. Weil sie öffentlich sichtbar war, trug sie ein Bustier. Frati selbst ließ sich nicht blicken, aber ich bekam eine erstklassige Smith-Corona für zwölf Dollar. Ich trug dem Verkäufer auf, Mr. Frati zu sagen, der Immobilienmakler George sei da gewesen.
    »Sehr gern, Sir. Möchten Sie Ihre Karte hierlassen?«
    Scheiße. Ich musste mir welche drucken lassen – was also doch einen Besuch bei Derry Business Supply erfordern würde. »Hab sie im anderen Sakko gelassen, aber ich glaube, er wird sich an mich erinnern«, sagte ich. »Wir haben im Lamplighter ein Bier miteinander getrunken.«
    An diesem Nachmittag begann ich meine Notizen auszuweiten.
    10
    Ich gewöhnte mich an die Flugzeuge, die direkt über meinem Kopf zur Landung ansetzten. Ich bestellte

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