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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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schön du heute bist?«
    Sie zeigte ihm zwei Grübchen. »Ich glaube, du erwähntest es ein- oder zweimal.« Sie trug einen rauchblauen Hosenanzug, schwarze Stiefel und die scharlachrote Schärpe, die traditionell vom Diplomatischen Korps der Erde getragen wurde. Um der Schwerelosigkeit zu begegnen, hatte sie ihr Haar aufgesteckt. Drake fand die Wirkung umwerfend. »Erwähnte der Pilot, wie lange es noch dauern würde, bis wir ankommen?«
    »Nicht lange«, sagte er. »Avenger ist in der Umlaufbahn nur ungefähr dreißig Kilometer vor uns. Wir sollten innerhalb von zwanzig Minuten an Bord sein.«
    »Werden wir Avenger während der Annäherung sehen können?«
    »Vielleicht besser als es dir gefallen wird. Wir kommen von achtern und werden in hundert Metern Distanz die gesamte Länge passieren, bevor wir die Geschwindigkeit angleichen.«
    Sie schob ihre Hand in Drakes. »Bist du nervös?«
    Er lächelte vage. »Ein wenig.«
    Sie drückte aufmunternd seine Hand. »Keine Ursache. Du wirst deine Sache gut machen.«
    »Ich hoffe es«, erwiderte er. »Andernfalls darf ich anschließend als Deckarbeiter bei der sandarischen Marine den Besen schwingen ...«
    Die Altaner hatten zwei Wochen benötigt, um vom Napier-Valeria-Faltpunkt nach New Providence zu kommen. Einen großen Teil dieser Zeit hatte Drake im entfernungsbedingt von langen Intervallen unterbrochenem Gespräch mit Admiral Gower verbracht. Gegenstand ihres Meinungsaustausches war die Frage gewesen, wie beide Flotten zu einem gut funktionierenden Ganzen integriert werden konnten.
    In großen Zügen war die Organisationstruktur der Expedition bereits zwei Jahre vorher im altanischsardanischen Verteidigungsabkommen festgelegt worden. Zu den Vertragsbedingungen gehörte, dass der militärische Kommandeur der Expedition ein Sandarer sein müsse, während der Posten seines Stellvertreters einem Altaner zufallen sollte. Das Abkommen übertrug dem militärischen Kommandeur die gesamte Verantwortung für die Sicherheit der Schiffe und des ihm unterstellten Personals. Sie legten außerdem fest, dass er auf die Ratschläge eines Triumvirats von zivilen wissenschaftlichen Beratern hören musste. Drake kannte niemanden, der mit den im Vertrag ausgehandelten Bedingungen ganz glücklich gewesen wäre. Das Parlament hatte keine Freude an der Bedingung gehabt, einen Sandarer als Führer der Expedition akzeptieren zu müssen, und die beteiligten Militärs waren missgelaunt über das Mitspracherecht ziviler Wissenschaftler. Ungeachtet der Unzufriedenheiten hatten beide Regierungen jedoch an den Vertragsbedingungen festgehalten. Trotz aller Vorausplanung hatten Drake und Gower zahlreiche organisatorische Details entdeckt, die ihrer persönlichen Aufmerksamkeit bedurften. Als die altanische Flotte die Distanz so weit verringert hatte, dass audiovisuelle Kommunikation möglich wurde, hatte Drake beträchtlichen Respekt vor seinem neuen Vorgesetzten bekommen. Er hoffte, dass der Eindruck beiderseitig sei. Zehn Minuten nach dem Start von der City of Alexandria glitt das Landungsboot Molière längsseits an die Royal Avenger. Der Blick durch die Bullaugen steuerbords war überaus eindrucksvoll: Am Heck des Schlachtschiffes befanden sich die Fokussierringe und Feldgeneratoren von drei großen Photonentriebwerken. Selbst im abgeschalteten Zustand vermittelten die Motoren des Schlachtschiffes den Eindruck unbegrenzter Energie. Vor den Austrittsöffnungen der Triebwerke waren die Kühlaggregate und Rohrleitungen der vier massiven Fusionsgeneratoren des Schiffes, vor diesen die schwer gepanzerten und isolierten Treibstofftanks, in denen der mit Deuterium angereicherte Wasserstoff so nahe wie möglich am absoluten Nullpunkt gehalten wurde.
    Drake ließ den Blick die Schiffsflanke entlang nach vorn gehen. Der zylindrische Rumpf war an mehreren Stellen von großen Hangartoren durchbrochen, durch die bewaffnete Hilfsschiffe gestartet werden konnten, um in den Kampf einzugreifen. Vor diesen Toren ragten die Mündungen eines Dutzends Antimaterieprojektoren und anderer Waffensysteme aus den Panzerplatten des Rumpfes. Zwischen den verschiedenen Gefechtsständen waren die Sende- und Empfangsanlagen aller Arten von Sensoren und Kommunikationseinrichtungen installiert.
    Als das Landungsboot an dem Koloss vorüberglitt, boten sich den Insassen ständig wechselnde Anblicke, da das Schiff mit mehreren Umdrehungen pro Minute um seine Achse rotierte. So nahe war das Landungsboot dem Schlachtschiff, dass der

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