Der Antares-Krieg
verbracht hatte, nicht vergeudet war.
Vor Richard Drakes Kabine klopfte sie leicht und wartete, bis die Tür sich öffnete. Richard strahlte in der vollen Pracht seiner Ausgehuniform. Er streckte die Hand aus und zog sie über die Schwelle.
»Wie schön du bist!«, rief er bewundernd aus.
»Danke, gnädiger Herr«, sagte sie und deutete einen Knicks an. »Die Einladung sprach von einem Diner, nicht wahr?«
»So ist es.«
Bethany ließ ihren Blick durch den Raum schweifen und war nicht überrascht, nur zwei Gedecke auf dem Tisch zu sehen.
»Befürchtest du nicht, dass die Besatzung dich für extravagant und hochmütig halten wird?«, fragte sie.
»Lass sie. Es ist mir unangenehm, nicht in der Lage zu sein, mich deiner so anzunehmen, wie du es verdienst. Übrigens, wenn du morgen nach Corlis hinuntergehst, kann dies für einige Zeit unsere letzte Gelegenheit zu einem gemeinsamen Abendessen sein.«
Bethany lachte. »Wenn ich gewusst hätte, dass die Annahme von Professor Alvarez' Angebot diese Reaktion hervorrufen würde, hätte ich ihn eher mit dir zusammengebracht.«
»Ich bin froh, dass du es überhaupt getan hast«, erwiderte Drake.
Am Vortag hatte Bethany in der Offiziersmesse der Discovery zu Mittag gegessen, als Professor Alvarez, Mitglied der Königlich Sandarischen Akademie, sich zu ihr gesetzt und ein Gespräch angefangen hatte.
Nach einer Viertelstunde, in der offenkundig geworden war, dass er mehr im Sinn hatte als bloß ein unterhaltendes Geplauder mit der einzigen Frau an Bord, hatte Bethany ihn gefragt: »Kann ich Ihnen mit etwas helfen, Professor?«
»Nun ... äh ... nun ja, da Sie es schon erwähnen, Miss Lindquist, Sie können. Ich würde gern über eine Angelegenheit von Bedeutung mit Ihnen sprechen.«
»Ich höre.«
»Sicherlich ist Ihnen bekannt, dass ich das Studium der Ryalltechnik zu meiner Spezialität gemacht habe, insbesondere Informationssysteme, nicht wahr?«
»Ich weiß, dass Sie in dieser Hinsicht der einzige Fachmann sind, den wir an Bord haben, Professor.«
»Dann werden Sie auch gehört haben, dass die Marinesoldaten unten im Bergwerkskomplex eine große Rechenanlage erobert haben?«
Bethany hatte genickt. »Wie ich hörte, will man auch ihre Datenspeicher aussaugen.«
»Meiner Ansicht nach würde das kontraproduktiv sein, Miss Lindquist.«
»Wieso?«
»Sehen Sie«, sagte Alvarez mit plötzlicher Lebhaftigkeit, »wir haben dem Bordrechner des Erzfrachters eine Menge Informationen abgewonnen, doch fehlt uns die Möglichkeit, das Material zu entziffern. Wie wir speichern die Zentauren Daten in einer Form, die auf ihre Rechenanlagen zugeschnitten ist, aber nicht unbedingt auf sie selbst. Was wir haben, besteht aus allen Arten von Programmen, vermischt mit unterstützenden Daten. Selbst wenn es uns möglich wäre, die Programme von den Daten zu trennen, würden wir die Operationsweise der Programme verstehen müssen, um die Daten zu lesen. Verstehen Sie, was ich sagen will?«
Bethany nickte. »Niemand sagte, dass es einfach sein würde.«
»Richtig. Aber das sollte für uns kein Grund sein, es schwieriger zu machen, als es sein muss.«
»Was wollen Sie damit sagen, Professor?«
Alvarez stemmte die Ellbogen auf den Tisch und beugte sich näher. »Ich habe mir gedacht, dass wir die gespeicherten Daten des Erzfrachters dem Rechner eingeben sollten, den die Marinesoldaten im Bergwerkskomplex gefunden haben, um auf diese Weise die Programme zum Laufen zu bringen. Alle Ryall-Rechenanlagen verwenden das gleiche Operationssystem, müssen Sie wissen.«
»Was versprechen Sie sich davon?«
»Wenn wir die Programme zum Laufen bringen«, erklärte Alvarez, »wird es nicht erforderlich sein, die ganze Masse von Informationen zu entziffern, um die Daten herauszuholen, die uns interessieren. Vielmehr brauchen wir den Rechner nur noch zu fragen, was wir wissen wollen. Wenn wir unsere Sache richtig machen, wird er es uns sagen!«
Bethany dachte darüber nach. »Haben Sie schon mit Captain Drake darüber gesprochen?«
Alvarez schüttelte den Kopf. »Nein. Ich fürchte, mir fehlt die Gabe, komplizierte Sachverhalte für Nichtfachleute leicht verständlich darzustellen. Sie wissen einiges über Informationssysteme der Ryall, deshalb können Sie mir helfen, ihm das Konzept zu erklären. Danach werde ich auch eine Assistentin unten im Bergwerk brauchen.«
»Heißt das, dass Sie mir den Posten anbieten, Professor?«
»Ja, wenn Sie ihn wollen.«
»Einverstanden. Erklären Sie mir, was
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