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Der Apfel fällt nicht weit vom Mann

Der Apfel fällt nicht weit vom Mann

Titel: Der Apfel fällt nicht weit vom Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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eigentlich, dass ein Mann, der mehrere Sprachen spricht, so unglaublich sexy wirkt?«, wollte Flora wissen, als Balthazar nun tatsächlich in Susans Gemüsegarten verschwand.
    »Weil es zeigt, dass er was in der Birne hat.« Pip rollte sich auf den Rücken und sah in den wolkenlosen blauen Himmel. »Ein Mann mit Köpfchen ist deutlich attraktiver als ein Mann mit Muckis.«
    »Balthazar hat beides«, bemerkte Viola und sah ihre Schwester forschend an. »Sag bloß, das war dir noch gar nicht aufgefallen? Dabei verbringst du doch seit Tagen jede wache Minute mit ihm.«
    Pip antwortete nicht, aber weil Flora schnell »Balthazar hat einfach alles« einwarf, wandte Viola ihre Aufmerksamkeit nun ihrer jüngeren Schwester zu.
    »Ja, klar, er ist total unser Typ, was, Flora?«
    »Ja, irgendwie schon, glaube ich«, räumte sie ungezwungen ein. »Aber nicht, weil er so verdammt gut aussieht, sondern weil er so ist, wie er ist.«
    »Wie ist er denn?«
    »Na, freundlich und geduldig. Und er schuftet sich einen ab, ohne sich jemals zu beklagen, er ist so nett zu allen, ja, sogar lustig ... Weißt du was, Pip, ich dachte eigentlich ... Also, irgendwie erinnert er mich ein bisschen an Clive. Natürlich nicht vom Aussehen, aber von seiner Art ...«
    »Du meinst, er ist zu gut, um wahr zu sein?«, wollte Viola mit hochgezogenen Augenbrauen wissen.
    »Viola?«
    »Na, also, findet ihr das etwa nicht seltsam, wie er einfach so hier aufkreuzt und uns mit allem hilft? Da muss doch irgendetwas dahinterstecken – und wir wissen schließlich alle, wieso Clive immer so nett zu uns ist ...«
    »Ach ja?« Pip runzelte die Stirn.
    »Ja«, lachte Viola. »Weil er ein Auge auf dich geworfen hat, Persicoria.«
    »Echt?« Blitzschnell setzte Flora sich auf. »Aber ich dachte, ihr beiden wärt einfach nur gute Freunde?«
    »Wir sind auch einfach nur gute Freunde.«
    »Ja, das glaubst du vielleicht ...«, zog Viola sie weiter auf.
    »Nein, das glauben wir beide. Wirklich. Keiner von uns will mehr vom anderen. Im Ernst. Wir sind uns da beide ganz sicher.«
    Viola und Flora spitzten die Ohren.
    »Und wieso seid ihr euch da ganz sicher? Was ist passiert?«
    »Jetzt beruhigt euch mal wieder.« Pip musste angesichts der Neugier ihrer Schwestern grinsen. »Ist überhaupt nicht viel passiert. Wir haben nur einmal am Rande eines Feuerwerks ein bisschen geknutscht.«
    »Und?«, wollte Flora wissen.
    »Nichts.« Pip zuckte die Achseln. »Zwischen uns hat’s nicht gefunkt, kein bisschen.«
    »Das heißt, Clive ist nicht dein Typ?«, bohrte Flora weiter.
    »Doch, irgendwie schon, ich habe ihn wirklich sehr lieb, und manchmal überlege ich, ob ich ihn nicht auch so richtig lieben könnte, aber nein ... Er ist einfach nicht mein Typ ...«
    »Und wer ist dein Typ?«, fragte Viola, als Balthazar aus dem Gemüsegarten mit ernster Miene zurückkam.
    Pip stöhnte innerlich auf. Warum musste sie bei dieser Frage sofort an Dan denken?
    Sie schloss die Augen. Sah sofort wieder sein Gesicht vor sich. Seine grünen Augen leuchteten immer noch, trotz allem, was passiert war. Und strahlten noch intensiver, wenn er lächelte ... Ach, wie sie dieses Lächeln liebte ...
    Achtung, Pip! Aufwachen! Dieses Lächeln schenkte er jetzt ihrer besten Freundin Nancy. Also wieso sich noch nach ihm verzehren?
    Seit sie aus Bristol zurück war, wurden ihre Gedanken an Dan – und das waren nicht wenige – stets von diesen gemischten Gefühlen begleitet. Das verwirrte sie. Ihr Kopf sagte ihr ganz klar, dass sie loslassen und weiterkommen sollte, doch ihr Herz seufzte und ächzte noch ein wenig. Für jemanden, bei dem normalerweise der Kopf das letzte Wort hatte, war das ziemlich verwirrend, und sie war dazu übergegangen, jeden Gedanken an ihn möglichst erfolgreich zu verdrängen. Und doch. Jetzt passierte es ihr schon wieder. Sie sehnte sich wieder nach ihm. Warum? Warum konnte sie sich nicht von ihm lösen? Weil er ihr Typ war?
    Und da wurde Pip erneut klar: Natürlich, er war ein intelligenter Mann mit schönen Augen und gutem Humor und, ja, einem ansehnlichen Körper. Aber ihr Typ war ganz sicher niemand, der heftigst mit ihr flirten und ihr signalisieren würde, dass da zwischen ihnen etwas im Busch war – nur um eine Woche später mit ihrer besten Freundin zu schlafen.
    »Ein Mann, der ehrlich, aufrichtig, anständig und freundlich ist«, sagte Pip schließlich mit fester Stimme. »Das ist mein Typ. Das ist der richtige Mann für mich.«
    »Wenn das so ist, solltest du

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