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Der Apotheker: Roman (German Edition)

Der Apotheker: Roman (German Edition)

Titel: Der Apotheker: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clare Clark
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dann war es still. Weder rüttelte ich an der Tür, noch flehte ich, herausgelassen zu werden. Ich stand einfach nur reglos da, während das Feuer seufzte und meine brennende Hand im Sekundentakt pochte, regelmäßig und sinnlos wie das Ticken einer Gefängnisuhr.
     
    Als es dämmerte, schloss Mrs Black die Tür wieder auf. Sie wirkte nicht weniger erschöpft als ich, das Gesicht kreidebleich und zusammengekniffen.
    »Du wirst Mary nicht wiedersehen«, sagte sie, und allein das Sprechen schien über ihre Kräfte zu gehen. »Sie wird von dir und jedermann ferngehalten, der versuchen könnte, das Werk des Herrn zunichtezumachen. Ab sofort steht sie unter meiner strengen und ständigen Überwachung. Jeder Versuch, das schwachsinnige Mädchen zu treffen oder mit ihr zu sprechen, wird hart bestraft. Du wirst uns nicht zugrunde richten, hörst du? Eher wirst du sterben, als dass ich zulasse, dass du uns zugrunde richtest.«
    Sie hielt inne.
    »Von heute an wirst du zusätzlich Marys Aufgaben übernehmen. Ich kann nur hoffen, dass die Bürde der Arbeit dich Demut lehren wird.«
    Eine Stunde später schrubbte ich auf den Knien den Boden im Flur. Meine Hand bewegte die Bürste mechanisch über die Dielen, vor und zurück, vor und zurück. Das Schaben der Borsten auf dem Holz übertönte die Stimme in meinem Kopf.
Zeig es ihnen,
drängte sie,
komm schon, Eliza, zeig es ihnen
 …
    »In die Küche! Sofort!«
    Mrs Black stand über mir und drückte mir ihre Stiefelspitze in die Rippen. Langsam legte ich die Bürste beiseite und stand auf. Sie packte mich am Arm und zog mich zur Küchentreppe.
    »Lize.«
    »Still!«
    Ich schnellte herum. Mary trat einen Schritt aus dem Schatten, die Hände vor dem Mund ineinander verschränkt. Ihre Kleider waren schmutzig, ihr Gesicht war fahl und rußverschmiert. Sie hatte dunkle Schatten um die Augen, und ihre Wangen waren von getrocknetem schwarzen Schleim verkrustet. Der aufgeblähte Bauch wölbte sich unter ihrem verdreckten Rock und entstellte sie. Sie blinzelte mich mit zusammengekniffenen Augen an, als würde ihr das dämmrige Licht wehtun.
    »Mary, Liebes«, sagte ich sanft, »alles wird gut werden, ich verspreche es.«
    Ganz langsam hob Mary den Kopf. Ihre Augen waren gerötet vor Kummer. Als ich meine Hand nach ihr ausstreckte, packte Mrs Black meinen Arm und drehte ihn mir auf den Rücken.
    »Lize.«
    Mary verzog gequält das Gesicht, presste die Augen zusammen und rang die Hände.
    »O Gott, Mary …«
    Mrs Black schlug mir so heftig auf die Wange, dass ich mir in die Zunge biss. Ich würgte und schmeckte Blut in meinem Mund.
    »Jedes Mal, wenn du ihren Namen aussprichst, wird sie eine weitere Nacht in den Kohlenkeller gesperrt. Willst du ihr das antun? Los jetzt, in die Küche, bevor ich dich hinunterwerfe!«
    »Lize.«
    Ich stolperte die Stufen hinab. Meine Wange schmerzte, und die Zunge schwoll mir im Mund. Ich dachte daran, wie Mary in der Finsternis zusammengekauert am Boden hockte, die Arme um die Beine geschlungen, die Stirn auf den Knien, und sich vor und zurück wiegte zu dem schrillen, unmelodischen Geräusch, das sie machte, wenn sie bedrückt war, und mir schnürte sich das Herz zusammen, dass ich kaum noch atmen konnte.
    Mary fürchtete den Kohlenkeller mehr als alles andere auf der Welt.

Ich, Grayson Moses BLACK , Apotheker & Gelehrter in der Swan Street, Sprengel Saint Martin-in-the-Fields in der Grafschaft Middlesex, körperlich schwach, jedoch von gesundem & zurechnungsfähigem Geist & Gedächtnis, erkläre im Folgenden meinen Letzten Willen & mache mein Testament, auf dass nach meinem Ableben alle Auseinandersetzungen über selbiges unnötig werden.
    Das heißt,
    Item: Ich lege meine Seele in die Hände des allmächtigen Gottes, meines Schöpfers & Erlösers, & übergebe meinen Körper dem christlichen Begräbnis.
    Item: Ich übergebe und vermache der Royal Society all meine Schriften & alle übrigen Papiere, auf dass sie in der ihnen angemessenen Weise unserem Land erhalten bleiben.
    Item: Ich widerrufe das in meinem vorangegangenen Testament erklärte Vermächtnis an meine Frau Margaret BLACK , wonach sie mein Vermögen & die volle Verfügung über alles erhalten soll, das zur Zeit meines Ablebens oder später vorhanden ist. Margaret BLACK ist eine Ehebrecherin & eine Hure, & es ist mein Wille, dass sie die Pein der Armut & Entbehrung erfährt, wie es einer Hure gebührt, die ihrem Ehemann unter seinem eigenen Dach Hörner aufsetzt.
    Item: Ich erkläre die

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