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Der Atlantis-Komplex

Der Atlantis-Komplex

Titel: Der Atlantis-Komplex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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stellen. Er richtete sein Handy auf das Gerät und öffnete per Fernsteuerung die programmierten Schlösser. Das Gerät ähnelte verdächtig einer ganz normalen Gefriertruhe, viereckig und weiß, und es summte auch genauso.
    »Das hat denen hier in Island gerade noch gefehlt«, brummte Foaly. »Eine Eismaschine.«
    »Schon, aber eine ganz spezielle Eismaschine«, erwiderte Artemis und öffnete die Tür des Geräts. »Eine, mit der man sogar die Gletscher retten kann.«
    »Kann man damit auch Eis am Stiel machen?«, fragte der Zentaur mit Unschuldsmiene und wünschte, sein alter Freund Mulch Diggums wäre hier. Dann hätte er »Schlag ein« gesagt, und sie hätten die Hände zum Highfive gehoben. Diese Geste war so kindisch und überholt, dass sie Artemis damit garantiert wahnsinnig gemacht hätten – wenn er es nicht sowieso schon war.
    »Sie hatten etwas von einer Demonstration gesagt«, bemerkte Vinyáya gereizt. »Also demonstrieren Sie gefälligst.«
    Artemis warf Foaly einen giftigen Blick zu. »Mit Vergnügen, Commander. Sehen Sie.«
    Im Innern des Geräts befand sich ein massiges Gebilde aus Chrom, das, abgesehen von dem Gewirr aus Drähten und Chips drum herum, aussah wie eine Kreuzung aus einer Toplader-Waschmaschine und einer kurzläufigen Kanone.
    »Ich gebe zu, hübsch ist der Ice Cube nicht«, sagte Artemis und aktivierte das Gerät mit einem Infrarotsignal seines Handys. »Aber ich hielt es für sinnvoller, die Produktion voranzutreiben, anstatt noch einen weiteren Monat auf das Design zu verwenden.«
    Sie standen in einem ungleichmäßigen Kreis um das Gerät, und Artemis dachte unwillkürlich, dass sie, durch die Kamera eines Satelliten beobachtet, vermutlich aussahen wie Kinder bei einem Spiel.
    Vinyáyas Gesicht war blass, und sie klapperte mit den Zähnen, obwohl die Temperatur nur knapp unter dem Gefrierpunkt lag. Kalt für einen Menschen, aber geradezu arktisch für eine Unterirdische.
    »Machen Sie schon, Fowl. Schalten Sie diesen Ice Cube ein. Packen wir den Zwerg bei der Poklappe.«
    Eine unterirdische Redewendung, die Artemis noch nie gehört hatte, deren Bedeutung er jedoch erraten konnte.
    Er warf einen Blick auf sein Handy. »Selbstverständlich, Commander. Ich werde umgehend die erste Ladung Nanoplättchen abschießen, sobald das unidentifizierte Flugobjekt, das sich im Luftraum über uns befindet, aus der Schusslinie ist.«
    Holly prüfte die Anzeigen ihres Helmvisiers. »Da ist nichts im Anflug, Artemis. Nur ein zurzeit unsichtbares Shuttle mit einer Ladung Ärger für dich, falls du hier irgendeinen Trick versuchst.«
    Artemis konnte sich ein Stöhnen nicht verkneifen. »Der Seitenhieb war überflüssig. Ich versichere dir, Holly, da oben ist ein Raumschiff oder was auch immer, das sich Richtung Erde bewegt. Meine Sensoren zeigen es mir ganz deutlich an.«
    Trotzig schob Holly das Kinn vor. »Nun, meine Sensoren zeigen rein gar nichts an.«
    »Komisch, wo doch meine Sensoren genau dieselben sind wie eure«, entgegnete Artemis.
    Foaly stampfte mit dem Huf auf, dass das Eis splitterte. »Wusste ich’s doch. Ist dir denn gar nichts mehr heilig?«
    Artemis straffte die Schultern. »Hören wir doch endlich auf so zu tun, als würden wir nicht die Hälfte unserer Zeit damit verbringen, den anderen auszuspionieren. Ich lese Ihre Dateien, und Sie lesen die Dateien, die ich Sie lesen lasse. Da oben ist ein Raumschiff, das auf uns zukommt, und wenn Sie dieselben Filter benutzen würden wie ich, würden Ihre Sensoren es vermutlich auch anzeigen.«
    Das brachte Holly auf einen Gedanken. »Erinnert ihr euch an Opal Kobois Shuttle? Es war komplett aus Tarnstahl gebaut. Selbst unser schlauer Obertechniker konnte es nicht entdecken, aber Artemis schon.«
    Artemis zog die Augenbrauen hoch, als wollte er sagen: Das war doch ein Kinderspiel . »Ich habe nur nach dem gesucht, was da sein sollte, aber nicht da war − die üblichen Gase, aus denen sich die Luft zusammensetzt, Verschmutzungsspuren und so weiter. Sobald ich auf ein scheinbares Vakuum stieß, hatte ich Opal Koboi gefunden. Dieselbe Technik wende ich mittlerweile bei allen Scans an. Ich bin überrascht, dass Sie als Obertechniker der ZUP diesen kleinen Trick noch nicht übernommen haben, Foaly.«
    »Es dauert höchstens zwei Sekunden, uns mit dem Shuttle zu synchronisieren und einen Umgebungscheck durchzuführen.«
    Vinyáya sah ihn mit finsterer Miene an, und ihre Gereiztheit schien die Luft zum Flirren zu bringen. »Dann führen Sie ihn

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