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Der Atlantis-Komplex

Der Atlantis-Komplex

Titel: Der Atlantis-Komplex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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aufhalten?«
    Der Zentaur zuckte die Achseln. »Das ist eine Sonde, kein Schlachtschiff. Es dürfte nicht allzu schwierig sein, sie zu zerstören, sobald sie auf dem Radar erscheint. Falls hier irgendein Genie gerade versucht, das Erdvolk auszulöschen, ist es kein besonders geniales Genie.«
    Orion hob den Zeigefinger. »Verzeihen Sie, aber falls mich Artemis’ Erinnerungsvermögen nicht täuscht, haben Ihre Instrumente vorhin kläglich versagt, als es darum ging, die Sonde zu orten?«
    Foaly warf ihm einen finsteren Blick zu. »Ich fing gerade an, dich ein wenig netter zu finden als den anderen.«
    Holly richtete sich auf. »Wir müssen der Sonde folgen und herausfinden, was ihr Ziel ist. Und wir müssen irgendwie Haven City benachrichtigen.«
    Orion lächelte. »Wissen Sie, Miss Holly, Sie sehen richtig dramatisch aus, mit dem Feuer im Hintergrund. Sehr attraktiv, wenn ich das sagen darf. Ich weiß, dass Sie und Artemis einen moment passionné erlebt haben, den er dann prompt mit seinem ungehobelten Verhalten ruiniert hat. Ich würde Ihnen gerne etwas mit auf den Weg geben, während Sie die Sonde verfolgen: Ich teile Artemis’ Leidenschaft, aber nicht seine Ungehobeltheit. Ich will Sie nicht bedrängen, nur denken Sie doch einfach mal darüber nach.«
    Das reichte aus, um selbst mitten in einer Krise − von der Orion sich offenbar nicht im mindesten aus der Ruhe bringen ließ − fassungsloses Schweigen auszulösen.
    Foaly fand als Erster die Sprache wieder. »Was ist das für ein Ausdruck auf deinem Gesicht, Holly? Was geht gerade durch deinen Kopf? Denk nicht darüber nach, sag’s einfach.«
    Holly ignorierte ihn, doch der Zentaur ließ nicht locker. »Du hast also einen leidenschaftlichen Augenblick mit Artemis Fowl geteilt? Ich kann mich nicht erinnern, dass ich davon etwas in deinem Bericht gelesen hätte.«
    Es sah aus, als ob Holly errötete, aber vielleicht lag das auch nur an der zuvor erwähnten dramatischen Beleuchtung. »Es stand nicht in meinem Bericht, okay? Weil es keinen leidenschaftlichen Augenblick gab.«
    Doch so leicht gab Foaly nicht auf. »Es ist also nichts passiert, Holly?«
    »Nichts, was man hätte erwähnen müssen. Auf der Zeitreise sind meine Gefühle ein bisschen durcheinandergewirbelt worden. Aber das war nur vorübergehend, okay? Können wir uns jetzt vielleicht wieder auf das Wesentliche konzentrieren? Schließlich sind wir Profis.«
    »Ich nicht«, sagte Orion fröhlich. »Ich bin nur ein Teenager, dessen Hormone überkochen. Und wenn ich das sagen darf, schöne Elfendame, sind Sie daran nicht ganz unschuldig.«
    Holly klappte ihr Visier hoch und warf dem hormongeschüttelten Teenager einen strengen Blick zu. »Ich warne dich, Artemis. Spiel nicht mit mir. Wenn du nicht wirklich eine ernste Psychose hast, wird dir das noch leidtun.«
    »Oh, keine Sorge, ich bin völlig verrückt«, erwiderte Orion strahlend. »Ich habe jede Menge Psychosen − multiple Persönlichkeitsstörung, Wahnvorstellungen, Zwangsstörungen −, aber vor allem bin ich verrückt nach Ihnen.«
    »Kein schlechter Spruch«, murmelte Foaly. »Der Typ ist definitiv nicht Artemis.«
    Holly stampfte den Matsch von ihren Stiefeln. »Wir haben zwei Aufgaben. Erstens müssen wir sämtliche Überreste von Elfentechnologie − sprich: das Shuttle − vor den neugierigen Blicken der Menschen verstecken, bis wir eine Bergungseinheit losschicken können, um das Shuttle nach Haven City zu holen. Und zweitens müssen wir es irgendwie schaffen, der Sonde auf der Spur zu bleiben und eine Nachricht ans Polizeipräsidium loszuschicken, dass sie Richtung Erdkern unterwegs ist.« Sie sah Foaly eindringlich an. »Könnte es sich um eine Fehlfunktion handeln?«
    »Nein«, sagte der Zentaur mit Nachdruck. »Diese Sonde ist gezielt umprogrammiert worden, und die Amorphoboter ebenso. Sie waren nie dazu bestimmt, als Waffe eingesetzt zu werden.«
    »Dann haben wir einen Feind. Wir müssen die Zentrale alarmieren.«
    Holly wandte sich Orion zu. »Und, irgendwelche Vorschläge?«
    Die Brauen des Jungen wanderten einen Millimeter nach oben. »Wie wär’s mit einem Biwak?«
    Holly massierte sich die Stirn, hinter der sich die ersten Anzeichen einer Migräne bemerkbar machten.
    »Biwak. Tolle Idee.«
    Hinter ihnen ertönte plötzlich ein lautes Krachen, und das Shuttle sank wie ein besiegter Krieger ein Stück tiefer ins Eis ein.
    »Weißt du«, sagte Foaly nachdenklich, »das Shuttle dürfte ziemlich schwer sein, und die Felsschicht ist

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