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Der Attentäter - The Assassin

Der Attentäter - The Assassin

Titel: Der Attentäter - The Assassin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
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es dir nach der Erstürmung des Lagerhauses am Telefon erzählt, aber du hast das Thema gewechselt.« Es entstand ein kurzes, unbehagliches Schweigen. »Wer ist das, Tante Rachel?«
    Ford wirkte unschlüssig, aber es dauerte nicht lange. »Der Boss unserer operativen Abteilung. Eigentlich dürfte ich dir das nicht erzählen. Vergiss es.«
    Crane nickte bedächtig, und ein zufriedenes Lächeln huschte über ihr Gesicht. »Ich wusste es, da konnte etwas nicht stimmen. Warum sollte ein für die CIA tätiger Anwalt bei einem Einsatz des FBI auftauchen?«
    Ford nickte finster. »Seit Monaten versucht er, meine Stellung zu schwächen. Nach einer Weile wurde es mir zu viel, und deshalb habe ich mich über ihn kundig gemacht. Um etwas gegen ihn in die Hand zu bekommen.«
    »Und was hast du gefunden?«

    »Gar nichts.« Ford leerte ihr Glas, schüttelte den Kopf und schaffte es gerade noch, ein ungläubiges Lachen zu unterdrücken. »Der Mann ist ein Arschloch, aber eins mit weißer Weste.«
    »Du hast gerade gesagt, er sei Chef der operativen Abteilung. Dann muss er jahrelang an vorderster Front gearbeitet haben, oder? Diese Leute finden es ganz normal, ständig Grenzen zu überschreiten. Er kann keine völlig weiße Weste haben. Irgendwas muss da zu finden sein. Ein Seitensprung, ein fragwürdiges Bankkonto …«
    »Fehlanzeige«, beharrte Ford. »Natürlich habe ich mich auch hinsichtlich seiner Finanzen kundig gemacht. Er besitzt ein Haus an der General’s Row, und als ich das herausfand, glaubte ich mich schon am Ziel. Ich meine, welcher Beamte einer Regierungsbehörde kann sich so einen Schuppen leisten? Aber es stellte sich heraus, dass er in den Achtzigern an der Börse abgesahnt und das Haus zur richtigen Zeit gekauft hat. Er ist ziemlich wohlhabend, hat aber den Großteil des Geldes in dem Haus angelegt.«
    »Interessant«, murmelte Crane. »Aber warum begibt er sich in die tägliche Tretmühle, wenn er reich ist?«
    Ford schenkte den restlichen Wein ein und stellte die leere Flasche auf den Tisch. »Keine Ahnung, aber vielleicht braucht er seine Rücklagen früher, als er denkt.« Ein Lächeln glitt über ihr Gesicht »Wie’s aussieht, sind seine Tage bei der CIA gezählt.«
    Cranes Kopf fuhr in die Höhe. »Warum?«
    Ford ließ mit selbstzufriedener Stimme die Ereignisse des Tages Revue passieren, darunter die Suspendierung Ryan Kealeys und Naomi Kharmais, die sie als normale Analystin aus der Antiterrorabteilung bezeichnete. Außerdem erzählte
sie einiges über Harpers Stellung als Chef der operativen Abteilung, ließ aber ausgerechnet eines aus, nämlich den Grund für die aktuellen Turbulenzen. Crane versuchte ihn selber zu ergründen und hörte nur noch mit halbem Ohr hin.
    Dann ging ihr ein Licht auf. »Das ganze Theater hat nicht zufällig etwas mit dem Einbruch in die deutsche Botschaft zu tun?«
    Plötzlich schien Ford sich unwohl zu fühlen. Sie spielte einen Moment mit ihrem Weinglas herum. Dann: »Wie ich höre, hast du versucht, mit der Untersuchung dieser Geschichte beauftragt zu werden?«
    »Sie ist wichtig, und es wird Druck gemacht, sie schnell aufzuklären. Wer immer den Job bekommt …«
    »Du solltest dich nicht darum bemühen«, sagte Ford entschieden. Der Alkohol schien zeitweilig seine Wirkung verloren zu haben. Ihre Stimme klang todernst, und sie wirkte beunruhigt. »Glaub mir, Darling, das wäre Gift für deine Karriere. Diese Geschichte wird niemals aufgeklärt, und wenn dein Name in dem Papierkram auftaucht, werde ich dir nicht mehr helfen können. Wenn der Fall in ein paar Monaten noch nicht gelöst ist, wird das FBI einen Sündenbock suchen. Irgendjemand wird den Kopf hinhalten müssen, und ich möchte nicht, dass du es bist.«
    »Du weißt etwas, stimmt’s?« Crane beugte sich vor, und ihre Stimme klang fordernd. »Komm schon, erzähl es mir. Hat die CIA etwas mit dem Einbruch zu tun?«
    »Frag nicht danach, Sam.« Ford warf ihr einen flehenden Blick zu und schaute sich gehetzt um, als fiele ihr erst jetzt auf, dass sie nicht allein waren. »Halt dich einfach aus dieser Sache raus, okay? Und mit deiner beleidigten Miene reicht’s auch allmählich. Sie wird dir nicht weiterhelfen.«

    »Tante Rachel, ich wollte doch nur …«
    » Lass die Finger von dem Fall, Samantha.«
    »Wie du willst. Mein Gott, ich habe nur darum gebeten …«
    »Versprich es mir.«
    »Okay.« Crane verschränkte die Arme vor der Brust und wandte verärgert den Blick ab. »Ich verspreche es.«
    Sofort hellte

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