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Der Attentäter - The Assassin

Der Attentäter - The Assassin

Titel: Der Attentäter - The Assassin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
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Crane zu verblüffen.
    »Seit wann weiß die CIA, dass Vanderveen lebt?«, fragte sie. Wer Vanderveen war, wusste sie selbstverständlich, denn
vor einem Jahr hatte der ehemalige amerikanische Soldat ganz oben auf der Fahndungsliste des FBI gestanden.
    »Seit knapp zwei Wochen.«
    » Was? Warum weiß ich davon nichts?«
    »Weil die Nachricht nur ganz oben verbreitet wurde. Das FBI hat erst vor ein paar Tagen davon erfahren. Begreifst du es immer noch nicht? Der Präsident wollte nicht, dass die Sache publik wird, und deshalb musste die Zahl der Mitwisser möglichst gering gehalten werden.«
    »Nun, mir hättest du es ruhig erzählen können.«
    »Du musstest es nicht wissen, Darling. Wie auch immer, jetzt wurde entschieden, die Information einem breiteren Personenkreis zugänglich zu machen. In ein paar Tagen steht er sowieso wieder ganz oben auf deiner Fahndungsliste, und da kann es nicht schaden, wenn ich dir einen kleinen Wissensvorsprung verschaffe.«
    Crane dachte angestrengt nach. »Etwas verstehe ich nicht. Wie kann Kealey Rühmann jagen, wenn er bei der CIA rausgeflogen ist?«
    »Offenbar will er den Job auf eigene Faust beenden. Auch er ist kein armer Mann. Heute Nachmittag hat er einen Privatjet gemietet, der morgen früh um sieben in Upperville abhebt, mit Ziel Berlin.«
    »Woher weißt du das?«
    Ford lächelte. »Ich habe meine Quellen, Samantha. Die CIA unterhält seit langem beste Beziehungen zu einigen reichen patriotischen Landbesitzern in Virginia, Maryland und Washington, die über einen privaten Flugplatz verfügen. Ich musste nur ein paar Telefonate führen.«
    »Hmm.« Crane schwenkte nachdenklich den Wein in ihrem Glas und blickte dann wieder ihre Tante an. »Eine interessante
Geschichte, das muss man dir lassen. Trotzdem kann ich dir versichern, dass sich die CIA in einem Punkt irrt.«
    »Was meinst du?«
    »Die Iran-Connection. Ich weiß nicht, warum al-Umari, wenn man seinen Hintergrund bedenkt, ausgewählt wurde, bei dem Anschlag in Bagdad eine Rolle zu spielen, aber hinter dieser Geschichte stecken mit Sicherheit die Hardliner in Teheran. Die irakischen Aufständischen sind nicht in der Lage, so ein großes Ding durchzuziehen.«
    Ford runzelte die Stirn. »Du scheinst dir ziemlich sicher zu sein«
    »Bin ich.« Crane hob ihr Glas und lächelte wissend. »Während der letzten vier Wochen habe ich direkt mit dem Informanten in New York zusammengearbeitet.«

36
    Potsdam, Deutschland
    Am nächsten Nachmittag überquerten Will Vanderveen und Yasmin Raseen den Luisenplatz im Schatten des Brandenburger Tores und steuerten auf ein Straßencafé auf der anderen Seite zu. Am Himmel waren Sturmwolken aufgezogen, die Luft war unbewegt und stickig, bei einer Temperatur von etwas über fünfzehn Grad. Da sie früher als beabsichtigt eingetroffen waren, hatten sie sich in Potsdam die Zeit mit der Besichtigung einiger Sehenswürdigkeiten vertrieben. Sie waren durch den Park um die Orangerie des Schlosses Sanssouci geschlendert, hatten den Marmorpalast am Heiligen See bewundert und in einem Café im Holländischen Viertel einen Kaffee getrunken. Der lange Spaziergang hatte ihnen die Gelegenheit geboten, nach potenziellen Beobachtern Ausschau zu halten. Es schien alles in Ordnung zu sein, und das konnte nur bedeuten, dass die Observation in London, wie vermutet, tatsächlich Khalil gegolten hatte,
    Trotzdem waren sie nach den Enthüllungen des Kuriers im Savoy ständig auf der Hut. Besonders Vanderveen, denn ab jetzt war jeder Schritt gefährlich. Das Wissen darum, dass sein Konterfei an jeder Passkontrolle aushing, beunruhigte ihn. Beim Besteigen der Maschine in Heathrow hatte er ein Höchstmaß an Selbstbeherrschung aufbringen müssen, und er war insgeheim überrascht, dass auf dem Berliner Flughafen alles ohne Komplikationen verlief.

    Kurz nach ihrer Ankunft kauften sie die erforderliche Hardware über Raseens Kontaktperson in Dresden, einen früheren Stasi-Offizier, der ein lukratives Betätigungsfeld gefunden hatte. Er hatte die in ihn gesetzten Erwartungen mehr als erfüllt und exakt das Gewünschte geliefert. Wie sich herausstellte, war er geschäftlich weiterhin sehr aktiv, was ihn vertrauenswürdiger machte. Sie setzten darauf, dass er es nicht riskieren würde, seinen Ruf - oder etwas noch Wertvolleres - aufs Spiel zu setzen, indem er sie verriet. Weil er im Flugzeug nicht so viel Bargeld dabeihaben wollte, hatte Vanderveen die vereinbarte Summe von London aus vorab überwiesen. Alles ging gut,

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