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Der Attentäter - The Assassin

Der Attentäter - The Assassin

Titel: Der Attentäter - The Assassin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
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nicht daran, dass der Iraner mit der Wahrheit herausrücken würde. Selbst dann nicht, wenn er ihn mit der Waffe bedrohte.
    »Hat er nicht gesagt«, antwortete Crane. »Aber es spielt keine Rolle. Wir haben bereits die ganze Gegend abgesperrt. Man müsste wohl von einer Bombe ausgehen, doch selbst wenn die Iraner eine hätten, würden sie damit maximal auf zwei Häuserblocks an das Ziel herankommen. Es würde niemals funktionieren.«
    »Die Iraner haben nichts damit zu tun, Sam. Hinter dieser Geschichte steckt Will Vanderveen, und er hat eine Bombe. Eine sehr große.« Er wandte sich Rudaki zu und richtete die Waffe auf sein Gesicht. »Sie wissen etwas darüber, also machen Sie endlich den Mund auf.«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie …«
    »Ich frage noch einmal«, sagte Kealey, nur mit Mühe die Ruhe bewahrend. »Dann drücke ich ab, kapiert?«
    Rudaki blickte zu Crane hinüber, die ihrerseits Kealey anschaute. »Ich hoffe, dass Sie nur bluffen, Kealey. Wenn Sie abdrücken, sorge ich persönlich dafür, dass Sie den Rest Ihres Lebens hinter Gittern verbringen.«
    »Ich habe die Waffe, Samantha, und noch bin ich nicht von Ihrer Unschuld überzeugt. Vielleicht sollten Sie das besser im Gedächtnis behalten. Ich richte diese Fragen jetzt nur aus einem Grund nicht an Sie …«
    »Und der wäre?«
    »Aufgrund Ihrer Position kann ich nicht auf Sie schießen, um an die Wahrheit heranzukommen. Ich möchte es nicht einmal, selbst wenn Sie es wahrscheinlich verdient hätten. Bei
ihm kann ich abdrücken, und genau das werde ich tun, wenn er nicht bald den Mund aufmacht.«
    »Unsinn. Sie bluffen.«
    »Sie dürfen das nicht zulassen.« Rudaki blickte Crane an, mittlerweile verängstigt. »Sie sind beim FBI, und dieser Mann bedroht mich. Tun Sie etwas. «
    »Wo ist die Bombe?«, brüllte Kealey.
    Nach einem Blick auf die Waffe schaute Rudaki Kealey an. »Ich weiß es nicht …«
    In dem engen Zimmer klang der Schuss wie eine Explosion. Rudaki schrie vor Schmerz auf, mit entsetzt aufgerissenen Augen. Er umfasste mit blutverschmierten Fingern sein zertrümmertes Knie und rutschte vom Bett auf den Boden.
    »Mein Gott!«, schrie Crane. »Was zum Teufel haben Sie vor?«
    Kealey ignorierte sie, packte mit der linken Hand Rudakis Haar und presste ihm die Beretta unters Kinn, seine Frage mehrfach wiederholend. »Wo ist die Bombe? Wo ist sie? Sag’s endlich, du Arschloch! Spuck’s aus !«
    Er spürte Cranes Hände auf seinen Schultern. Sie wollte ihn zurückziehen, und da fiel ihm etwas auf. Wäre sie in die Geschichte verstrickt gewesen, wäre sie längst im Flur, um ihre Waffe zu holen. Die Tatsache, dass sie immer noch im Zimmer war, bestärkte ihn in seiner Unschuldsvermutung.
    Er schüttelte sie ab und wiederholte erneut seine Frage, und irgendwann stieß Rudaki zwischen zusammengebissenen Zähnen einen Namen hervor.
    »Was? Ich hab’s nicht richtig verstanden.«
    »Nazeri! Von einer Bombe weiß ich nichts! Ich kenne nur diesen Namen, ich schwöre es bei Gott …«
    »Nazeri? Wer soll das sein? Wo ist er?«

    »Ich weiß es nicht!«
    »Die iranische Regierung hatte nie etwas mit dieser Sache zu tun, stimmt’s?« Als Rudaki nicht sofort antwortete, wiederholte Kealey auch diese Frage.
    »Nein«, japste Rudaki. Sein Gesicht war schweißüberströmt, und Kealey wusste, dass er gleich das Bewusstsein verlieren würde. »Teheran hatte nie die Finger im Spiel. Die ganze Geschichte begann im Irak.«
    »Mit wem? Wer steckt dahinter?«
    Rudaki schüttelte mit schmerzverzerrtem Gesicht den Kopf. »Mit den entscheidenden Leuten hatte ich nie etwas zu tun. Nur mit Mittelsmännern.«
    »Wie Vanderveen, stimmt’s? Sie hatten mit Vanderveen zu tun?«
    »Ja, mit ihm und …« Er wies mit einer Kopfbewegung auf Crane, die dem Wortwechsel mit einer zugleich geschockten und ungläubigen Miene folgte. »Mit ihrem Partner.«
    In dieser Situation musste das die Wahrheit sein. Rudaki hatte durch Lügen nichts zu gewinnen. Er blickte zu Crane hinüber, die den iranischen Informanten mit versteinertem Gesicht anstarrte. »Die ganze Zeit?«, brachte sie schließlich mühsam hervor. »Ich glaube es nicht. Sie lügen.«
    Rudaki schüttelte matt den Kopf. »Es ist die Wahrheit, ich schwöre es.«
    »Sie lügen«, wiederholte Crane, aber überzeugend klang es nicht. »Es kann nicht wahr sein, es ist unmöglich. Es ist einfach nicht möglich …« Ihre Stimme versagte, doch plötzlich machte sie überraschend einen Schritt nach vorne. » Arschloch!«,

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