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Der Attentäter - The Assassin

Der Attentäter - The Assassin

Titel: Der Attentäter - The Assassin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
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Acht lassen, dass Sie in Bagdad versagt haben.«
    »Das wichtigste Ziel wurde erreicht«, antwortete Vanderveen leise. »Al-Maliki ist nicht mehr in der Lage, Ihnen etwas entgegenzusetzen. Außerdem habe ich mit dem Anschlag nur
meine Visitenkarte abgegeben. Das Ganze hat Sie nichts gekostet.«
    »Und die Iraner?«, fragte al-Douri mit einem selbstgefälligen Lächeln. »Stimmt es nicht, dass Sie auch ihre Erwartungen enttäuscht haben?«
    Will Vanderveen lief es kalt den Rücken hinunter, aber seine Miene blieb unbewegt.
    »Wir wissen, wer Sie sind, Mr Vanderveen«, sagte al-Tikriti. »Ein ehemaliger amerikanischer Soldat, ein Verräter seiner eigenen Landsleute. Ein Mann Ihrer Intelligenz versteht bestimmt, was ich meine … Was sollte Sie davon abhalten, uns genauso zu verraten?«
    »Wenn Sie wissen, wer ich bin, wissen Sie auch, dass es nicht meine Landsleute sind. Gegen das, was der Westen mir angetan hat, fallen Ihre Leiden kaum ins Gewicht.«
    Izzat al-Douris Gesichtszüge verzerrten sich, doch bevor er aggressiv werden konnte, redete Vanderveen schon weiter, leise und gelassen.
    »Ich habe Kopien der Fahndungslisten der letzten drei Monate gesehen - mein Name steht auf keiner. Die amerikanischen Geheimdienste halten mich für tot, weshalb ich frei schalten und walten kann. Dagegen gehören Sie beide weiterhin zu den meistgesuchten Irakern. Der Fehlschlag in Washington war darauf zurückzuführen, dass die Iraner sich ständig einmischen mussten. So etwas wird nicht noch einmal passieren. Ich weiß, was getan werden muss, und brauche dabei keinen weiteren Beistand.«
    Al-Tikriti dachte einen Augenblick nach, die gefalteten Hände unter dem Kinn, als wollte er, was nicht passte, den Papst imitieren. »Wie Sie wissen«, sagte er schließlich, »steckt dieser Plan nicht mehr in den Kinderschuhen. In Paris wurde bereits
alles arrangiert, was Ihnen die Arbeit sehr viel leichter machen könnte.« Er schwieg kurz. »Die endgültige Entscheidung liegt natürlich bei Ihnen.«
    Vanderveen zögerte nur kurz. »Ich höre.«
    Der ehemalige Geheimdienstchef redete zwanzig Minuten. Als er fertig war, nickte Vanderveen zustimmend, wider Willen beeindruckt. Es war leicht zu verstehen, wie al-Tikriti seinerzeit an seinen Posten gekommen war; im Gegensatz zu islamischen Fundamentalisten kannte er keine religiös begründeten Denkverbote. Insbesondere seine Sicht des schönen Geschlechts schien sehr viel fortschrittlicher als die seiner Glaubensbrüder.
    »Ich brauche eine Kontaktmöglichkeit«, sagte Vanderveen. Er rasselte eine lange Reihe von Zahlen und einen Zugangscode herunter. »Über diese Verbindung können Sie Nachrichten abrufen und mir hinterlassen. Vier-Augen-Gespräche erübrigen sich natürlich, sobald die Dinge in Bewegung gesetzt sind.«
    Al-Tikriti nickte. »Ich gebe Ihnen die Nummer, bevor Sie aufbrechen. Da wir gerade bei dem Thema sind, der Nachfolger des Jordaniers hat uns die Hilfe seiner Leute angeboten.«
    »Ist überflüssig. Ich setze die Frau ein, arrangiere aber alles selbst.«
    »Benötigen Sie Papiere? Wir könnten …«
    »Ich habe welche. Lassen Sie mich eines klarstellen. Alles, wodurch wir miteinander in Verbindung gebracht werden könnten, stellt eine Gefahr dar. Je weniger Kontakte, desto besser für uns.« Er schwieg kurz. »Da ist noch etwas. Ich verstehe, dass wir unverzüglich handeln müssen, aber ich rechne mit den ersten zehn Millionen in zwei Tagen. Der Rest kann bezahlt werden, wenn die Sache in New York über die Bühne gegangen ist. Falls die Pläne für das Treffen geändert werden, oder wenn es ganz abgesagt wird, behalte ich mir das Recht
vor, unsere Zusammenarbeit an dem Punkt abzubrechen. Einverstanden?«
    »Einverstanden. Sie wissen, worauf es uns ankommt. Unser Ziel ist es …«
    »Das Ziel ist, die genannten Personen auf die besprochene Weise zu eliminieren. Eine simple Aufgabe - vorausgesetzt, das Treffen bei den Vereinten Nationen findet statt.«
    »Es wird stattfinden«, sagte al-Tikriti. »Ich habe keinerlei Zweifel.«
    »Dann ist für heute alles erledigt.« Al-Douri stand auf, den Blick auf den in der dunklen Ecke stehenden Vanderveen richtend. »Mit einer Ausnahme.«
    »Genau. Mit einer Ausnahme.«
     
    Raschid al-Umari warf sich unruhig in dem Bett in einem spartanisch eingerichteten Zimmer im ersten Stock hin und her. Trotz seiner Erschöpfung fand er keinen Schlaf. Nach Mitternacht hatte ein Gewitter mit Starkregen eingesetzt, und obwohl das Fenster geschlossen

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